Kultur-News KW 13-2017

EDIT Januar 2021:
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Digitales

  • Die Kunstgeschichte zeigt schon seit längerer Zeit, dass sie in der Digitalen Welt zuhause ist. Ob Hackathons, Präsentationen oder virtuelle Ausstellungen, sie zeigt welche Möglichkeiten in den neuen Medien stecken.
    Unter der Überschrift „Digitale Kunstgeschichte: Was kann sie leisten in Lehre & Gesellschaft? | #DigitalHumanities“ hat Tanja Praske in ihrem Montagsinterview Harald Klinke, Kunsthistoriker und Dozent an der LMU in München befragt nach den Chancen und Möglichkeiten, die die digitale Welt Kunsthistorikern bietet:
    http://www.tanjapraske.de/wissen/lehre/digitale-kunstgeschichte-was-kann-sie-leisten-in-lehre-gesellschaft-digitalhumanities/
  • Preußen ohne Pietismus ist kaum vorstellbar. Die Pietisten haben dieses Territorium und seine Geschichte in der Frühen Neuzeit ganz entscheidend mitgeprägt. Einer der Väter des Pietismus ist Philipp Jakob Spener. Der zweite Band seiner Briefe ist nun auch online zugänglich:
    http://archivalia.hypotheses.org/63988
  • Ich persönlich hielt ihn schon fast für tot – abgesehen natürlich von den „Toten Hosen“ – den Punk. Aber ich wurde nun dank eines französischen Blogs eines Besseren belehrt: „Weblog Punk is not dead. Une histoire de la scène punk en France depuis 1976“:
    http://pind.hypotheses.org/
  • Bibeln können ja so schön sein und vor allem die Bibelmalerei. Ein besonders schönes Stück findet sich jetzt in digitalisierter Form – es ist die Mainzer Lauber-Historienbibel:
    http://archivalia.hypotheses.org/64010
  • Einen ersten erfreulichen Schritt in Sachen Digitalisierung geht nun das Landesarchiv Greifswald. Hier ist das Fotografieren von Beständen mit Hilfe eigener Endgeräte ab April offiziell erlaubt. Es bleibt aber der klassische Vorbehalt bzgl. der Veröffentlichung der Digitalisate:
    http://www.blog.pommerscher-greif.de/fotografieren-im-landesarchiv/

MetMuseum
Eingangshalle des Metropolitan Museum of Art auf der 14. Straße, Frank Waller ca. 1881, gemeinfrei, Metropolitan Museum

Museen

  • Gemälde, Möbel, Plastiken und vieles mehr aus der Zeit des Jugendstils und des Symbolismus erhält das Museum Wiesbaden von einem Mäzen aus der Stadt geschenkt. Zu sehen sein werden die Kostbarkeiten aber erst ab 2019:
    http://hessenschau.de/kultur/jugendstil-sammlung-geht-an-museum-wiesbaden,kurz-museum-wiesbaden-jugenstil-sammlung-100.html

Bachsignatur
Calov-Bibel mit Signatur von Johann Sebastian Bach.
The picture is from the American Bach Society [Public domain], via Wikimedia Commons

Ausstellungen

  • „Im frühen Mittelalter ist Mainz eines der wichtigsten Zentren von Gelehrsamkeit und Politik. Über Jahrhunderte entfaltet sich hier eine hochentwickelte Schriftkultur, die unter Erzbischof Willigis (reg. 975–1011) eine besondere Blüte erlebt. Dennoch wurde Mainz als Zentrum frühmittelalterlicher Buchmalerei bisher kaum gewürdigt. Erstmals werden nun in einer Sonderausstellung die schönsten Mainzer Handschriften jener Epoche zusammengetragen.“ Vom 24. März bis 18. Juni 2017 zeigt das Dom-Museum Mainz eine Ausstellung unter dem Titel: „In Gold geschrieben“ und regelmäßig werden neue Seiten in den Handschriften aufgeschlagen. Es macht also Sinn die Ausstellung zu verfolgen:
    http://www.dommuseum-mainz.de/ausstellungen/aktuelle-ausstellung/in-gold-geschrieben/
  • Das Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, beschäftigt sich ja in diesem Jahr besonders intensiv mit dem Thema Migration. Auch die Stadtarchive beteiligen sich an diesem Themenprogramm, so etwa das Stadtarchiv Düren mit einer Ausstellung, die da heißt: „Neue Heimat Düren- Heimat verlieren – Heimat finden 1945 – 1960“. Zu sehen ist sie noch bis zum 4. Mai in der Stadtbibliothek Düren:
    http://www.archive.nrw.de/kommunalarchive/kommunalarchive_a-d/d/Dueren/aktuelles/pressemeldungen/NeueHeimatDueren/index.php
  • Maria Sibylla Merian – sie ist im Grunde der Inbegriff der emanzipierten Frau in der Frühen Neuzeit – sie arbeitete und schuf wundervolle Bilder, sie trennte sich von ihrem Mann, sie bereiste die Welt, sie wurde eine Legende. Bis heute. Wohl nicht zuletzt deswegen widmet ihr das Kupferstichkabinett in Berlin ab dem 7. April eine Ausstellung:
    http://blog.smb.museum/maria-sibylla-merian-starke-frau-im-bann-der-falter/

Ach und übrigens: Wer es nicht schafft nach Berlin zu fahren kann beruhigt sein. Die Ausstellung wandert anschließend nach Frankfurt in Städelmuseum.


Lieblingsbücher Eine Serie
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Wissenschaft

  • Geisteswissenschaften sind überflüssig, kosten unnütz Geld und im Grunde braucht sie keiner. Nein – das ist nicht meine Meinung (immerhin bin ich ja Mitglied dieser angeblich überflüssigen Gruppe Mensch). Aber das ist die Meinung, die immer wieder gerne in der Öffentlichkeit verbreitet wird, wobei man auf der anderen Seite auch immer gerne nach uns Geisteswissenschaftlern ruft und nach unserer gesellschaftlichen Verantwortung (das passt irgendwie nicht so recht zusammen, scheint aber menschlich zu sein).
    In dieser Woche nahm sich die NZZ uns „Überflüssiger“ an und zitierte den Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht, der einst zu bedenken gab: «Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass die Menschheit ohne Geisteswissenschaften durchaus überleben könnte.»
    Nun, das könnte die Menschheit wahrscheinlich auch ohne die Naturwissenschaften hinbekommen; hat sie ja auch eine ganze Weile lang.

https://www.nzz.ch/meinung/humanistische-bildung-geist-statt-gefuehlsduselei-ld.153443


Archive / Bibliotheken

  • Man sollte meinen Bibliotheken hätten ihre Bestände im Griff und wüssten ganz genau was sie wo haben. Manchmal ist das weit gefehlt und manchmal führt s dazu, dass kleine Schätze ans Tageslicht kommen, wie etwa unbekannte Kartenfragmente:
    https://idw-online.de/de/news670380
  • Sammlungen sind ein wichtiger Bestandteil von Archiven und Bibliotheken, doch wie mit ihnen umgehen? Sind sie nur Pflicht oder auch Chance? Antworten und Gedanken dazu von Wolfgang Müller:
    https://archivtag.hypotheses.org/507

Schloss Heltorf
Schloss Heltorf, Grafen von Spee
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Geschichte

  • Am 24. März fand in Husum eine Tagung zum Thema „Witwen und Witwensitzen in Schleswig-Holstein“ statt. Veranstaltet wurde diese Tagung von der Universität Kiel in Zusammenarbeit mit dem Nordfriisk Instituut. Einen Tagungsbericht verfasste Christa Syrer auf dem Hypotheses Portal „Hofkultur“:
    https://hofkultur.hypotheses.org/686
  • Die Rheinische Adelsgeschichte ist bunt und vielfältig und nun auch digital. Die Archive im Rheinland stellen unter dem Titel „Rheinische Adelsgeschichte digital – Wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten“ eine neue Plattform vor. Es sind zunächst vier Arbeiten, die hier als PDF-Download zur Verfügung stehen über die Herren von Syberg, die Familie Familie Raitz von Frentz, Caspar Joseph Biegeleben und – und das ist für mich besonders wichtig, da sie dem Amt Angermund besonders verbunden sind: den Grafen von Spee:
    http://www.afz.lvr.de/de/news/2017_03_14_adel_digital/2017_03_14.html
  • Vor 150 Jahren fand es ein Ende (schon wieder ein Jubiläum) – Russisch-Amerika! Sie stutzen vielleicht und Fans von „Northern Exposure“ kennen die Geschichte:
    http://erinnerung.hypotheses.org/1261

Archäologie

  • Wozu Brückenarbeiten nicht gut sein können …
    auf der Krim wurden bei Arbeiten an einer Brücke wurden Teile einer großformatigen griechischen Terrakotta-Statue gefunden. Dies ist die erste ihrer Art im Bereich des nördlichen Schwarzen Meeres:
    http://tass.com/society/936787

Utopia Morus
Erste Seite der „Utopia“, Druck von 1518

Lesenswert

  • Ich bin ja bekennender Buchhandlungsfan. Wenn ich einen schönen Buchladen finde, dann könnte ich dort ganze Tage verbringen, vor allem, wenn es auch noch ein angegliedertes Antiquariat gibt. Noch heute trauere ich meinem Lieblingsbuchladen „Atlantis“ hinterher. Hier habe ich nicht nur meine Freistunden verbracht, sondern auch die Abende bei Lesungen, Kaffee und guten Gesprächen. Solche Läden gibt es heute kaum mehr, sondern stattdessen fast nur noch Gemischtwarenläden, die zufällig das ein oder andere Buch bestellen können.
    Den ältesten Buchläden überhaupt hat Klaus Graf einen Beitrag gewidmet:
    http://archivalia.hypotheses.org/63990
  • Lesenswert ist dieser Artikel von Rolf Dobelli gleich in zweifacher Hinsicht, denn zum einen ist er einfach interessant zu lesen und zum anderen plädiert er für eine andere Art des Lesens und die ist wirklich spannend:
    https://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/buchkultur-weniger-lesen-dafuer-doppelt-ld.113256

Idee der Woche

  • Einen Dom zu erhalten und zu unterhalten, zumal, wenn es ein so epochaler Bau ist wie der Kaiserdom in Speyer, ist ganz schön aufwendig und teuer. Da braucht es innovative Lösungen. Eine davon heißt: „Die Pfalz liest für den Dom“:
    http://www.bv-pfalz.de/preise-events/die-pfalz-liest-fuer-den-dom/

Luther
Porträt Luthers von Lucas Cranach der Ältere [Public domain], via Wikimedia Commons

Lutherjahr

In eigener Sache

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