Energiewenden – Wendezeiten

Es passt, als hätte jemand zuvor ein Drehbuch geschrieben. Als hätte man interne Informationen aus dem engsten Kreis von Donald Trump gehabt:
Die Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen plant eine Sonderausstellung mit dem Titel „Energiewenden – Wendezeiten“. Zu sehen wird sie sein ab dem 20. Oktober und es geht, wie der Titel schon vermuten lässt, um Energie, ihre Gewinnung, ihre Formen, ihre Geschichte.
Vom 20. Oktober 2017 bis zum 28. Oktober 2018, sprich ein Jahr lang wird sich das LVR-Industriemuseum in der Zinkfabrik Altenberg mit Energie beschäftigen. Die Herzstücke der Ausstellung werden vor allem bedeutende Hinterlassenschaften der Energiegewinnung in der Rhein-Ruhr-Region sein. Hier reichen die Ausstellungsstücke von der Dampfmaschine über die Schaufel eines Tagebaubaggers bis hin zum Leitstand eines Atomkraftwerks. 150 Jahre der Geschichte der Energiegewinnung werden in der Ausstellung nachgezeichnet und erlebbar gemacht.

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Fotoaktion_Energiewende_03: Besucherin fotografiert Schalttafel in der Elektrozentrale der Zinkfabrik Altenberg, Oberhausen, © LVR-Industriemuseum

Anlass der Ausstellung ist eigentlich die Schließung der letzten Steinkohlenzeche in Deutschland im Jahr 2018. „Dieses Ereignis hat“, so die Macher der Ausstellung „Symbolcharakter in Zeiten der ‚Energiewende‘ und einer zunehmend schärfer geführten Debatte um die Kohle im Zeichen des Klimawandels. Für das Ruhrgebiet markiert 2018 das Ende von zwei bewegten Jahrhunderten einer auf der Kohle gegründeten Industrialisierungsgeschichte. Global gesehen ist das Zeitalter der Kohle aber noch in vollem Gange.“
Ja, und anscheinend wird es gerade auch durch den aktuellen amerikanischen Präsidenten wieder angeheizt.
Dabei, so die Ausstellungsmacher weiter, hat die „weltweite Förderung hat Ausmaße erreicht, gegen die selbst die einstigen Höchstfördermengen des Ruhrreviers marginal erscheinen.“ Was kaum zu glauben war, wenn man sich die Entwicklung und die Anstrengungen in Europa in den letzten Jahren anschaut eben zumindest diese fossile Energiequelle zu ersetzen.
Nun nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen erscheint die Einschätzung der Macher dieser Ausstellung fast schon wieder überholt: „Es ist heute aber offensichtlich, dass diese Entwicklung nicht zukunftsfähig ist und nur eine radikale Senkung des weltweiten Kohleverbrauchs in naher Zukunft die Risiken des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen halten wird.“
Aber es geht natürlich auch um die Zukunft der Energie, um die Zukunft der Energiegewinnung, um das, was Energiegewinnung aus uns und unserem Planeten macht. Es geht um die Chancen, die Risiken und die Möglichkeiten, die die Energiewende für uns bereithält.
Fragen und Ausblicke, die wohl nie wichtiger und notwendiger waren als jetzt nach dem Ausstieg Donald Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen. An Aktualität wird diese Ausstellung also kaum überboten werden können.

#Energiewende Windräder
Energiewende Sunrise: Landschaft mit Windrädern bei Kerken, © Tobias Kleinebrahm/LVR-Fachbereich Umwelt

#Energiewende zum Mitmachen

Heute sind es eher Windkraftanlagen und Solarparks, die das Rheinland und auch das Ruhrgebiet prägen. Noch vor wenigen Jahren und Jahrzehnten hingegen waren es Zechen und Kraftwerke, aber auch Wind- und Wassermühlen, die in dieser Region das Landschaftsbild bestimmten.
Für die Ausstellung „Energiewenden – Wendezeiten“, die ab dem 20. Oktober in der Zinkfabrik Altenberg zu sehen sein wird, ruft das LVR-Industriemuseum nun alle Interessierten auf ganz aktiv an der kommenden Ausstellung teilzunehmen und ab sofort Bilder rund um das Thema Energie zu sammeln und einzusenden.
Die Ausstellungsmacher stellen die Fragen „Was darf in der Ausstellung nicht fehlen? Welche Anlagen sind Ihnen in der Energielandschaft besonders wichtig? Was verändert sich?“
Die ausgewählten Bilder werden dann in einer großen Karte zur Energielandschaft Rhein-Ruhr in der Ausstellung präsentiert werden und vom Wandel einer Industrie- und Metropolregion Zeugnis geben.
Und es gibt sogar etwas zu gewinnen: Für jedes ausgewählte Motiv winken dem Einsender zwei Freikarten für Ausstellung „Energiewenden – Wendezeiten“ in der Zinkfabrik Altenberg.
Weitere Informationen zur Teilnahme findet man auf www.energiewenden.lvr.de.
Das Teilnahmeformular finden Sie hier.
Termin:
20. Oktober 2017 – 28. Oktober 2018
Ausstellungsort:
LVR-Industriemuseum
Zinkfabrik Altenberg
Hansastraße 20
46049 Oberhausen

Dr. Anja Kircher-Kannemann
Dr. Anja Kircher-Kannemann

Promovierte Historikerin, Autorin, Kulturvermittlerin und Bloggerin.
Themen: digitale Kulturvermittlung – #digKV – Social Media – Storytelling – Geschichte(n) erzählen

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