Kultur-News KW 06-2019

EDIT März 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Digitales

  • Wenn Digitalisierung zur Audienz bittet – der Marmorsaal des Karlsruher Schlosses, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wird nun wieder erlebbar und erfahrbar dank Virtual Reality, wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichten.
  • Kultur und Geschichte Thüringens sind nun digital erlebbar. Die Unibibliothek Jena hat ein Thüringer Kulturportal aufgebaut an dem über 100 Kultureinrichtungen des Landes beteiligt sind – Name des Projekts: „kulthura – Digitales Kultur- und Wissensportal Thüringens“. Über 1 Million Datensätze sind hier durchsuchbar zu Menschen, bedeutenden Sammlungen und Beständen, Institutionen und Ausstellungen. Ergänzt wird dies durch 3D-Objekte. Auf der entsprechenden Seite heißt es dazu „cultur3D ist ein Innovationsprojekt, das an der Schnittstelle zwischen Geistes- und Informationswissenschaft neue Möglichkeiten zu einer seriellen Erfassung und digitalen Modellierung von dreidimensionalen Kulturgütern auslotet und als standardisierte Arbeitsabläufe zu etablieren sucht.“ Leider scheint dieser Bereich noch nicht wirklich zu funktionieren, aber die Seite steht ja auch erst am Anfang, ich habe also noch Hoffnung.
  • EU-Urheberrechtsreform und Uploadfilter … eine Never-Ending-Story geht in die nächste Runde. Und die Kriterien, die von Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten zu erfüllen sind, um der Installation eines Uploadfilters nicht zu bedürfen sind durchaus problematisch: 1. der Jahresumsatz darf 10 Millionen Euro nicht übersteigen, 2. die Webseite darf nicht mehr als 5 Millionen Nutzer pro Monat haben (bisher lehnen sich wahrscheinlich viele zurück und sagen: Ok, geht mich nichts an) aber, da kommt Punkt 3 des Kriterienkatalogs: die Plattform darf nicht älter sein als 3 Jahre!
  • Mehr zum Thema gibt es auch bei heise.de.
  • Und die Internetwirtschaft läuft Sturm und selbst Bertelsmann stellt sich inzwischen dagegen, denn man sieht darin keine Stärkung der Rechteinhaber mehr.
  • Hier noch die Stellungnahme der Wikimedia Foundation.
  • Digital Humanities – die gar nicht mehr so neue Fachrichtung und ihre Lehrenden. Patrick Sahle hat eine Tabelle zusammengestellt mit den Ausschreibungen und Besetzungen von Digital Humanities Stellen an deutschen, österreichischen und Schweizer Universitäten seit 2008.
  • In Zeiten des digitalen Wandels: Ist das klassische Lehrbuch noch sinnvoll oder kann das weg? Studierende des Studiengangs Medienmanagement an der Universität Hannover kommen zu interessanten und papierenen Ergebnissen.

Schloss Benrath Düsseldorf
Schloss Benrath – Düsseldorf
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Museum

  • Deutsche Museen schneiden in Rankings meist schlecht ab. Wenn es darum geht die meist besuchten und beliebtesten Museen in einer Top-Ten oder Top-Twenty zusammenzustellen, dann finden sich deutsche Museen selten bis nie darunter. Dies soll sich nun mit Hilfe einer „Agentur für Internationale Museumskooperation“, initiiert vom Auswärtigen Amt ändern. Deutsche Museen sollen so sichtbarer werden und auch einen Beitrag zum Aufbau anderer Museen, vor allem in Afrika, leisten.
  • „Die ägyptische Museumslandschaft ist im Umbruch – auch das bedeutende Ägyptische Nationalmuseum in Kairo muss sich neuen Herausforderungen stellen. Das Berliner Ägyptische Museum und Papyrussammlung ist Teil eines EU-geförderten Konsortiums, in dem die größten europäischen Player der Ägyptologie ihre Hilfe anbieten. Direktorin Friederike Seyfried erklärt, wie es dazu kam.“ So heißt es auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin. Ein interessantes Interview, das Hoffnung verheißt.
  • „Museum underground“ – das Museum Joanneum führt die Besucher in seinem Blog in die Katakomben. Es geht in den tiefen Keller, dahin wo Maschinen und Röhren das Bild prägen.
  • Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste hat die finanzielle Förderung von Projekten zur Provenienzforschung und zum kolonialen Kontext von Sammlung beschlossen.
  • Der Kölner Stadtanzeiger hat 12 Museen in und um Köln (wobei man einen recht weiten Radius gezogen hat) zusammengestellt, die vor allem für Familien mit Kindern spannend und erlebnisreich sind. Da ist vieles dabei von Bilderbüchern bis hin zu Süßem.

Goethe-Büste Goethe-Museum Düsseldorf
Büste Johann Wolfgang von Goethes im Düsseldorfer Goethe-Museum
Foto: ©Goethe-Museum Düsseldorf

Ausstellungen

  • Nebensachen, Fossilien, Steine, Gipsabgüsse und die Frage was all dies mit Goethe und einer Ausstellung zu tun hat. Ein Interview mit Thomas Schmuck über Goethes Konzeption eines „Gesprächs mit den Dingen“ und seiner geowissenschaftlichen Sammlung auf dem Blog der Klassik Stiftung und gleichzeitig eine Vorschau auf die Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“, die ab dem 28. August im Schiller-Museum zu sehen sein wird.

Geschichte

  •  6. Februar 1919 – die Gründung der Weimarer Republik beginnt. 100 Jahre ist das her. Das Blog der Staatlichen Museen Berlin hat ein „Zehnerpack“ erstellt und führt uns damit durch die ersten wichtigen Schritte hin zur ersten deutschen Republik.
  • Von Ruhmeshallen und Triumphbögen – ein allegorisches Bild von Friedrich Schinkel und seine Geschichte. Jürgen Luth auf dem Blog des Research Center Sanssouci über die Zeit der preußischen Aufbruchstimmung.
  • Von Muskat, Ingwer und Safran – von französischen Silberwaren und einem „Arbeits-Wappen“ und die Frage: Was hat eigentlich eine „ordinäre Suppe“ auf einem adeligen Tisch verloren. Christian Quaeitzsch über die Karriere einer spanischen Suppe auf bayerischen Tischen.
  • Google widmete ihm ein Doodle in dieser Woche, dem Entdecker des Koffeins: Friedlieb Ferdinand Runge. Doch was haben der und das Koffein mit Goethe zu tun? Das Blog des Deutschen Museums ist dieser Frage nachgegangen.
  • #FollowMax500 – was für ein Hashtag und welcher Max? – Gemeint ist Kaiser Maximilian, sie wissen vielleicht, dieser letzte Ritter. Er feiert in diesem Jahr seinen 500. Todestag und deswegen haben das Land Tirol und die Stadt Innsbruck diesen Hashtag generiert, um auf die verschiedenen Veranstaltungen aufmerksam zu machen, die es rund um dieses Gedenken gibt. Der Hofkulturblog hat sie zusammengestellt.

Die Historie wird immer umgeschrieben [...] Jede Zeit und ihre hauptsächliche Richtung macht sie sich zu eigen und trägt ihre Gedanken darauf über. Danach wird Lob und Tadel ausgeteilt. Das schleppt sich dann alles so fort bis man die Sache selbst gar nicht mehr erkennt. Es kann dann nichts helfen als Rückkehr zu der ursprünglichen Mitteilung Leopold von Ranke Zettelkasten
Leopold von Ranke “die Historie wird immer umgeschrieben …”

Lesenswert

  • Unsere Welt wird immer visueller – aus den Twitter-Zeiten wurden inzwischen Instagram-Zeiten, nicht mehr Worte stehen im Vordergrund, sondern Bilder. Muss Schule auf diese Entwicklung eingehen, muss auch sie visueller werden? – Eine Diskussion über die Bedeutung von visuell vermitteltem Wissen findet sich nun – passend als Video – bei L.I.S.A.
  • Von Thomas Morus‘ Utopia zum bedingungslosen Grundeinkommen. Magdalena März und ihre Gedanken zu Digitalisierung und Utopias Lösung.

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