Kultur-News KW 05-2019
EDIT März 2021:
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Inhaltsverzeichnis
Digitales
- Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Max Reinhardt, Giacomo Puccini, Richard Strauss und viele heute unbekannte, vor allem jüdische, Einwohner von Wien waren Kunden des Photoateliers „Setzer-Tschiedel“. Es ist eines der wenigen Ateliers deren Glasplattenarchiv die Wechselfälle der Geschichte und vor allem den 2. Weltkrieg überlebt hat. Nun wird es in Wien erforscht, vor allem in Hinblick auf die Geschichte der jüdischen Familien der Stadt.
- Klassisches Museum trifft auf Digitalisierung und heraus kommt eine Expothek und ein Museum in der digitalen Welt. Das Badische Landesmuseum geht zukünftig online und wird alle seine 500.000 Objekte sichtbar machen – aktuell im Museum sind es nur 13.000, die besichtigt werden können.
Und für die digitale Ausstellung gibt es dann auch eine digitale Eintrittskarte. Einen kleinen Vorgeschmack auf das künftige Museumskonzept wird es ab Juli geben.
- Ein großes Projekt wirft seine Schatten voraus: Das deutsche Online-Lexikon – „Das neue Informationssystem soll den deutschen Wortschatz und seine fortwährenden Veränderungen umfassend und verlässlich beschreiben und kostenfrei zugänglich sein.“
Museum
- „Spielerisch forschen – (er)forschend spielen: Spielprinzipien in der musealen Vermittlung“ Das Blog „museum4punkt0“ beschäftigt sich mit der Anwendung von Spieltheorien in der Museumsarbeit und der Frage, ob man Ausstellungen so mehr Interaktion, Begeisterung und Motivation bei den Besucher*Innen der Museen wecken kann.
- Ein Familienworkshop im Museum? Klingt spannend – fand auch Tanja Praske und ging mit „Mini“ ins Lenbachhaus. Was da so alles passiert ist und was die zwei so alles gemacht haben, das kann man auf Tanja Praskes Blog „Kultur-Museum-Talk“ jetzt nachlesen und bei Youtube auch schauen.
- Ergänzend hierzu: „Ohne Vorurteile an Kunst und andere Menschen herangehen.“ – Ein Interview mit Martina Oberprantacher, der Leiterin der der Kunstvermittlung im Lenbachhaus-
Ausstellungen
- Damenwahl! Eine Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt – ein Rundgang durch die Ausstellung auf dem Blog „Lisa-Begeisterung“.
- Eine Braut ist eine Königin und ganz folgerichtig trägt sie eine Krone, zumindest früher und in manchen Gegenden. Das Museum Europäischer Kulturen zeigt noch bis zum 29. Juli 2019 die Ausstellung „Hochzeitsträume“ und das Blog der Staatlichen Museen Berlin stellt passen dazu 10 Hochzeitskronen vor.
- Was ist eigentlich ein Schwertfeger? – Das Blog des Landesmuseums Württemberg berichtet anlässlich der Ausstellung „Faszination Schwert“ über einen Mann, der eben diesen Beruf als Hobby betreibt.
Bibliotheken/Archive
- Für alle Archivbenutzer, die gelegentlich Probleme haben gibt es jetzt den passenden Youtube-Kanal. Dahinter steckt Oliver Brennecke, Archivar am Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover. Eingestellt hat Brennecke Filme, die helfen sollen mit Archivinformationssystemen umzugehen, die Recherchewege aufzeigen und natürlich gibt’s auch ein wenig Quellenkunde.
- Klaus Graf hat sich mit dem Remote Access Angebot verschiedener Bibliotheken beschäftigt und eine Liste zusammengestellt inklusive Kosten und Arten des Zugangs.
Geschichte
- Wenn ein Bayer König von Griechenland wird, dann gibt es etwas zu erzählen. Das Blog der Bayerischen Schlösserverwaltung widmet sich Prinz Otto von Bayern, der 1833 in seiner neuen Heimat ankam und ein verwüstetes Land vorfand.
- Französische Revolution = Revolution im Blätterwald è die Französische Revolution war auch eine Medienrevolution. Jérôme Lenzen über ein Seminar und die Frage, wie man aus einer modernen Zeitung eine Revolutionszeitung macht.
- Von der Remington Noiseless bis zur Mercedes-Euklid – Das Blog des Heinz-Nixdorf Museums stellt den Büroalltag der 1930er Jahre und seine Maschinen vor.
- Von Nürnberg auf eine venezianische Galeere – im 16. Jahrhundert konnte dies recht einfach sein, so man denn straffällig wurde wie nun ein Beitrag von Horst-Dieter Beyerstedt auf dem Blog des Stadtarchivs Nürnberg verrät.
- Geschichtsforschung bedeutet die Kenntnis und die Rückkehr zu den Quellen – auch die Rückkehr und das In-die-Hand-Nehmen von alten Büchern. – Ein Credo, dem ich immer gerne folge und das von Werner Oechslin in der NZZ bzgl. eines Vortrages in der Zentralbibliothek Zürich über ein neues Buch zur „Architekturtheorie im deutschsprachigen Kulturraum 1486-1648“ aufgegriffen wurde. https://tour-de-kultur.de/2018/11/03/zettelkasten-41/
Archäologie
- Im Nildelta wurde ein 2.000 altes Weingut griechisch-römischer Herkunft entdeckt. Na, wenn das nicht mal eine schöne Nachricht für eine Historikerin ist, deren Hobby Wein und die Geschichte des Weinbaus ist.
- Wer nach Jahren der Lagerung in einem Keller schon mal versucht hat Fundzettel zu entziffern und archäologische Funde korrekt zuzuordnen, der weiß, dass man so manches Mal einfach nur verzweifeln möchte. Doch Hilfe ist in Sicht! Ein digitaler Fingerabdruck sozusagen: „In deutschen Landesmuseen lagern unzählige historische Münzen, die sich nur im Detail voneinander unterscheiden. Anders als Gemälde lassen sich diese archäologischen Fundstücke nicht beschriften oder durch Barcodes kennzeichnen. Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF haben in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt einen Scanner und eine Auswertesoftware entwickelt, die die optischen Merkmale von Münzen in Sekundenschnelle digital erfassen und eindeutig beschreiben. Mithilfe des Messsystems können Münzfunde identifiziert und wiedererkannt werden.“ Ach hätte es das doch nur vor Jahren schon gegeben …
Lesenswert
- Der „musermeku – Nicht-Newsletter“ ist wieder da mit einem kleinen viralen Museum, der Frage, ob der Museum Selfie Day auch ein Problem sein kann und der Bilanz eines Instagram-Accounts für Museen.
- Wenn Sie schon immer mal einen Liebesbrief schreiben wollten, aber keine Ahnung haben, wie sie das anstellen sollen, dann kommt hier die Lösung.
- Zwischen Schopenhauer, Lethargie und dem USP der Reibungslosigkeit – Christopher Topp über die Entstehung der „Convenience-Singularität“.
Beitragsbild: Europa auf dem Stier
Public Domain, via Wikimedia Commons
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