Kultur-News KW 29-2017

EDIT Januar 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Die KW 29-2017 war eine aufregende Woche mit viel Diskussionsstoff. Primär waren es drei Diskussionen, die angestoßen du intensiv auf Twitter, Facebook und in den entsprechenden Blogs geführt wurden.

  • Die erste Diskussion stieß Tanja Praske am Montag an mit der Frage: „Kommentierst du schon oder bloggst du noch?“. Zunächst ging es generell um Blogkommentare, denn die werden seit geraumer Zeit immer weniger und das ist schade, denn sie sind durchaus das Salz in der Suppe des Bloggens. Sie regen zum Weiterdenken an, sorgen für Stoff zum Nachdenken, sind Interaktion und Vernetzung zugleich. Wie wichtig das Thema tatsächlich ist sieht man an den zahlreichen Kommentaren zu Tanja Praskes Artikel, die diesmal nicht nur bei Twitter und Facebook erfolgten, sondern auch auf ihrem Blog:
    https://www.tanjapraske.de/digitale-kommunikation/bloggen/kommentierst-du-schon-oder-bloggst-du-noch-kommentare-in-blogs/
  • Eine zweite Diskussion, die eng mit der ersten verknüpft ist, entspann sich speziell um Wissenschaftsblogs. Ausgehend vor allem von den Wissenschaftsblogs auf der Plattform Hypotheses, wo auch ich ein solches Wissenschaftsblog betreibe.
    Es war Karoline Döring, die diese zweite Diskussion mit einem ausführlichen Artikel anstieß. „Wissenschaftsblogs als Publikationsorte – Ein von den Geisteswissenschaften noch zu wenig genutztes Potential?“ lautete ihre Eingangsfrage, die ich für meinen Teil nur bejahen kann:
    http://redaktionsblog.hypotheses.org/3391
    Ergänzend hierzu siehe auch:
    http://archivalia.hypotheses.org/66167
  • Die dritte Diskussion entspann sich weniger um Blogs, ihren Sinn und ihr Potential als mehr um Apps und Museen.
    Museumsapps haben ausgedient – so die These von Angelika Schoder auf „Musermeku“ und sie hat gute Argumente dafür. Schaue ich mir mein eigenes Nutzerverhalten an, so kann ich ihr nur zustimmen, dass das für eine App vorgesehene Geld deutlich besser in eine gute Webseite und Social Media Auftritte investiert werden sollte:
    https://musermeku.org/2017/07/19/museumsapp/

Eine andere Haltung gegenüber Apps hat dagegen Anja Gebauer bereits im April vertreten, die aus den Nutzerzahlen eher ableitet, dass Inhalt und Struktur der Apps überdacht werden müssen:
https://aktuellkulturell.wordpress.com/2017/04/15/app-solut-ueberfluessig/


Zirkelbau Schloss Schwetzingen – Foto: A. Kircher-Kannemann

Digitales

  • Am 19. Juli war mal wieder kultureller Hashtag-Tag auf Twitter – es war #PalaceDay. Ein Tag, um die Schlösser und Paläste Europas zu feiern:
    http://www.palaceday.com/

Angkor Wat
Fassade des Tempels Angkor Wat von Henri Mouhot (May 15, 1826 — November 10, 1861) [Public domain], via Wikimedia Commons

Museen


von Tommy McRAE – Kwatkwat people (c.1842 – 1901) Born in Australia. Dead in Australia. Details of artist on Google Art Project [Public domain], via Wikimedia Commons

Ausstellungen

  • Im Jahr 1904 reiste der Anatom Hermann Klaatsch nach Australien. Dort beschäftigte ihn die Kultur der Aborigines. Zahlreich Exponate brachte er von seiner Reise mit, die nun im Universitätsmuseum Heidelberg ausgestellt werden. Am 20. Juli eröffnete die Ausstellung „Der Ruf des Schneckenhorns“:
    https://idw-online.de/de/news678434

Geschichte

  • Ein monumentaler Kalender, ein Kurfürst, 42 Ritter und ein Drachentöter:
    http://www.residenz-muenchen-blog.de/?p=4477
  • Piraten sind meist spannende gestalten, zumindest dann, wenn es sich um erfundene Piraten handelt oder um die Piraten der Frühen Neuzeit, jene Freibeuter über die es unzählige Hollywoodstreifen gibt. Piraten gibt es auch noch heute – eine weniger schöne Geschichte. Mit der Piraterie von der Antike bis zur Gegenwart befasst sich eine Tagung. Die abschließende Podiumsdiskussion gibt es hier:
    https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/piraterie_von_der_antike_bis_zur_gegenwart?nav_id=7047

Archäologie


By Wikimedia Foundation (edited by Lambda at Uncyclopedia) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Archive

  • Ist das Geschichte oder kann das weg? eine durchaus berechtigte Frage, vor allem bei Familienerbstücken, wie Feldpostbriefen, Fotos und ähnlichem. Grund genug für das Institut für Zeitgeschichte sich mit dieser Frage zu beschäftigen:
    http://leibnizarc.hypotheses.org/1162
  • Und Archiv meets Wikipedia! Tim Odendahl kritisiert zu recht die mangelnde (Selbst-)Darstellung von Archiven in der Wikipedia und auch den mangelnden Nachweis von Archivquellen in der Wikipedia. Damit allerdings scheint es nun ein Ende zu nehmen, denn zum einen scheinen zumindest manche Archive Wikipedia entdeckt zu haben und zum anderen ist es nun möglich Archivquellen einheitlich in der Wikipedia anzugeben:
    http://archivamt.hypotheses.org/5375

Molly Brown
Margaret Brown – die “Unsinkbare Molly”
Library of Congress Prints and Photographs Division, George Grantham Bain Collection. Call number: BIOG FILE – Brown, Mrs. J.J. [P&P] Digital id:cph 3b40210; Bain News Service; quick cleanup by Adam Cuerden; Public Domain

Lesenswert

  • Bibliotheken stecken in der Krise. Bibliotheken entfremden sich von ihren angestammten Aufgaben. Bibliotheken verbrennen heute lieber Bücher als sie zu sammeln – Nein, das sind keine Bilder aus einem Science-Fiction Film, das sind nur ein paar Schnipsel einer augenblicklich in Dänemark herrschenden Diskussion rund um Bibliotheken:
    http://archivalia.hypotheses.org/66051
  • Ein kleiner Nachtrag zur #MuseumWeek von Katrin Krumpholz, die mit ihrem Blog „kultourbunt“ auch an der #MuseumWeek teilnahm und nun in einem Artikel ihre Beiträge zusammengefasst hat:
    http://kultourbunt.de/2017/07/14/warum-ich-als-kulturtouristikerin-an-der-museumweek-teilnehme/#more-948
    Ähnlich, wie ich dies auch bereits getan habe:
    https://tour-de-kultur.de/2017/06/19/museumweek-2017/
  • Anke Gröner erzählt von einem Familienausflug in München und dem Besuch der Pinakotheken und ganz nebenbei verrät sie dabei einen Tipp, wie man Menschen dazu bringen kann Kunst zu gucken auch wenn sie das eigentlich gar nicht wollen:
    http://www.ankegroener.de/?p=27258

Luther
Porträt Luthers von Lucas Cranach der Ältere [Public domain], via Wikimedia Commons

Lutherjahr


Schloss Charlottenburg
Schloss Charlottenburg –
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

In eigener Sache

4 Kommentare

  • Tanja Praske

    Ja, tatsächlich eine heiße Diskussionswoche! Danke für die Verlinkung. Heute haben wir Montag und mein Montagsinterview fehlt, wird aber bald wieder fortgeführt, komme gerade nur nicht so hinterher.
    Deine Linksammlung finde ich hier prima! Einiges, dass mir durch die Lappen ging, begegnete ich bei dir wieder. Wie z.B. der Post von Anke Gröner, davon hätte ich gerne noch viel mehr. “Hochkultur” stößt auf wenig Gegenliebe erfuhr ich kürzlich bei einem Stadtblog. Für mich eine Herausforderung, ich werde ihnen etwas untermogeln 😉
    Herzlich,
    Tanja

    • A. Kircher-Kannemann

      Liebe Tanja,
      ich freu mich schon auf das neue Montagsinterview. Es sind immer spannende Sachen dabei, tolle Blogs und interessante Menschen.
      Ja, der Artikel von Anke Gröner ist wirklich schön und zeigt, dass Menschen manchmal einfach nur den ersten Schritt tun müssen, um festzustellen, dass Kultur gar nicht weh tut, sondern Spaß macht.
      In diesem Sinne: Lass uns weiter “untermogeln” 😉
      Herzliche Grüße
      Anja

  • Tim Odendahl

    Aus mir unerklärlichen Gründen erreichte mich der Pingback zum archivamtblog-Artikel erst heute. Er wird in Kürze bestätigt. Vielen Dank für die Zustimmung! Das Thema wird in der nächsten “Archivpflege für Westfalen-Lippe” (Redaktionsschluss 1. Feb.) und beim kommenden Westfälischen Archivtag 2018 in Greven (13. – 14. Mrz.) diskutiert.
    Ich bin mir sicher, dass sich da in naher Zukunft etwas tun wird.
    https://www.lwl.org/waa-download/tagungen/WAT2018/AT2018_programm.pdf

    • A. Kircher-Kannemann

      Das Pingback-Problem ist mir nicht unbekannt. Manchmal verirren sie sich in den Untiefen und tauchen erst nach Monaten wieder auf. Bei mir trudelte auch gerade solch ein alter ein.
      Ich bin gespannt, was sich in nächster Zeit noch zum Thema Archive, Wikipedia und Archive und ihre Selbstdarstellung tun wird.
      Vielen Dank für den Link. Das Programm klingt sehr interessant.
      Herzliche Grüße
      Anja Kircher-Kannemann

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