Kultur-News KW 19-2019

EDIT März 2021:
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Digitales

  • Wie die Badische Zeitung berichtet, wollen Freiburgs Museen ihr Bestände in den nächsten 10 Jahren digitalisieren, denn die Ausstellungen zeigen nur einen Bruchteil der tatsächlich vorhandenen Exponate. Unklar sind dabei allerdings die Kosten.
  • Es ist 2019 und wir schreiben das Fontane-Jahr. 200 Jahre wäre der Schriftsteller in diesem Jahr geworden. Passend dazu gibt es eine App zu seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. WDR 2 hat in den Sonntagsfragen dazu einen Beitrag.
  • KI – Künstliche Intelligenz und Kunst und Kultur – passt das zusammen? Macht das Sinn und vor allem: wird das überhaupt genutzt? Dieser Frage geht Indra Heinrich auf dem Blog der Staatsbibliothek Berlin nach. „Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur“ heißt ihr Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2019.
  • Wenn eine ganze Generation frustriert ist wegen einer Reform, die von Politikern gemacht wurde, die offenbar keine Ahnung vom Thema haben, dann wird es wohl Zeit über Demokratie nachzudenken. Stefan Krempl bei „heise.de“ über ein Streitgespräch zwischen Axel Voss und Markus Beckedahl auf der re:publia.
  • Passend zu diesem Thema hat sich Damian Kaufmann im Rahmen der Blogparade #DHMDemokratie ebenfalls den Auseinandersetzungen rund um die Urheberrechtsreform und deren Auswirkungen gewidmet und sieht die Demokratischen Prozesse an ihrer Belastungsgrenze angekommen.
  • Die Blogparade „Was bedeutet mir Demokratie – #DHMDemokratie“ hat übrigens schon 15 Beiträge. Sie läuft noch bis zum 28. Mai. Also weiter fleißig in die Tasten hauen und sich mit dem gerade jetzt so wichtigen Thema Demokratie beschäftigen.
  • „Unterstützung für die digitale Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften: Das neue Projekt CLARIAH-DE führt seit März dieses Jahres die etablierten Forschungsinfrastrukturverbünde CLARIN-D und DARIAH-DE zusammen. Forscherinnen und Forscher erhalten damit bessere Bedingungen für ihre Arbeit mit komplexen digitalen Werkzeugen und speziellen Datenbeständen. Koordiniert und inhaltlich begleitet wird CLARIAH-DE gemeinsam von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und der Universität Tübingen.“ So die Pressemitteilung des IdW.

Museum

  • „Wir sind kein Museum, wir sind ein Erlebnis“ – so sagt man in Brüssel und ehrlich: man hat auch keine andere Chance, zumindest dann nicht, wenn man eine Bruegl-Ausstellung machen möchte. Warum? Ganz einfach: Im Land der Flamen gibt es quasi keine Werke des flämischen Meisters, die sind alle in Österreich. Also sorgt man in Brüssel für virtuelle Erlebniswelten. Einen Bericht über das Museum und seine ganz eigene Art die Not zur Tugend zu erheben gibt es in der FAZ.
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  • „Wie wurden Gegenstände einst benutzt und wie benutzen wir sie heute? Welche alltäglichen Praktiken gehen verloren und welche kommen dazu? Studierende der Uni Linz untersuchen in der Workshop-Reihe „More is More – Less is Less“ im Kunstgewerbemuseum, wie gestaltete Objekte unseren Alltag prägen.“ Nele Mai über gepolsterte Luftsäulen und Alltagsgestaltung auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin.
  • Eine Vorstellung der neuen Dauerausstellung des Stadtmuseums Burghausen auf dem Museumsperlen.
  • Bildung im Museum und wie bringt man eigentlich Schulen und Museen zusammen? Der Frage ging man am Bode-Museum nach. Sarah Dolde berichtet über „lab.Bode“ auf dem Blog des Landesmuseums Stuttgart.
  • Unter dem Titel „Alles neu macht der Mai“ stellt das Blog „Museumsperlen“ sieben neue und wiedereröffnete Museen und Sammlungen in Bayern vor.
  • Der Deutsche Museumsbund hat getagt und es gab viel zu besprechen in Sachen Zukunft der Museen und wo die Reise hinführen soll. Hier sind einige interessante Beiträge über Museen als Event-Orte und die Abkehr von der traditionellen Führung:
  • „Christina Haak: Bildungsprofil von Museen zusammen mit dem Publikum entwickeln“ vom SWR
  • „Sollten Museen zum Event-Ort werden?“ von MDR-Kultur
  • „Mehr Interaktion, weniger Führungen“ vom Deutschlandfunk

Ausstellungen

  • In Brasilien ist er bekannt, in den Niederlanden war er ein Held und heute ist er der Inbegriff von Sklaverei und Kolonialismus. Johann Moritz von Nassau-Siegen und sein Image zwischen Gut und Böse. Eine Ausstellung im Mauritshuis in Den Haag.
  • Am 19. Mai beginnt auf Burg Posterstein eine neue Ausstellung. „Zum Wesen des Staubes – Staubexpeditionen auf Burg Posterstein“ heißt es dann. Die Ausstellung ist bis zum 18. August zu sehen. „Staub ist ein grundsätzliches Material. Der interessante Stoff bedeutet Anfang und Ende. Zu Beginn war alles loser Sternenstaub, dann geschah eine Verdichtung hin zu mannigfachen Formen, die seither ständig entstehen und wieder zu Staub zerfallen.“ So sieht es der Kölner Künstler und Gründer des Internationalen Staubarchivs Wolfgang Stöcker.

Bibliotheken/Archive

  • Warum nicht mal zum Schreiben die Wachstafel nehmen? – Ein Beitrag zur Ausstellung der British Library „Writing: Making Your Mark“.

Geschichte

  • Wenn Frauen Hosen tragen und das im 18. Jahrhundert, dann hat ganz gewiss die Pompadour ihre Finger im Spiel. Christian Quaeitzsch auf dem Schlösserblog Bayern über die „Turcomanie“und die Kaffeekultur des 18. Jahrhunderts.
  • Herzogin Luise – Landesmutter, Stammmutter der Windsors und tragische Gestalt. Die Geschichte der Prinzessin Luise Pauline Charlotte Friederike Auguste von Sachsen-Gotha-Altenburg erzählt von Josef Dreesen auf dem Schlösserblog Bayern.
  • Christine Schmitt widmet sich auf dem Blog „Zeitenblicke“ dem kulturellen Erbe der Jesuiten in Köln und den aktuellen Forschungen an der Universität Köln zu diesem Thema.
  • Bodenseeische Zeitenverwirrung – ein See und fünf Zeitzonen oder auch: Wie schön ist doch Europa. Ein Beitrag auf dem Blog des Deutschen Uhrenmuseums zu der gar nicht so „guten alten Zeit“ als jeder seine eigen Zeit machte.
  • „Können Kunsthistoriker eine politgeschichtliche Ausstellung mit einem Schwerpunkt im frühen 20. Jahrhundert kuratieren? Noch dazu solche Vertreter des Faches, deren alltäglicher Umgang mit Kunstwerken – als Mitarbeiter einer Schlösserverwaltung – stark von der Adelskultur und ihrer materiellen Manifestation durch Kunst geprägt ist?“ – eine durchaus berechtigte Frage, die man am Ende nur mit „Ja“ beantworten kann. Sebastian Karnatz, einer der Kuratoren, berichtet auf dem Blog der Bayerischen Schlösserverwaltung über die Fragen, die Entstehung und den Inhalt der Ausstellung und stellt den Beitrag gleichzeitig unter den Hashtag #DHMDemokratie als Beitrag zur Blogparade des Deutschen Museums.

Archäologie

  • Mann trug Rock und das über Jahrtausende, doch ab wann trug man eigentlich Hose und warum? Das Projekt „Silk Road Fashion“ spürte der Frage nach. Ein Bericht darüber von Sören Maahs im Tagesspiegel.
  • Globalisierung war offenbar schon für Neandertaler kein fremdes Thema, wie jetzt der Fund eines ganz speziellen Faustkeils bei Unna nahelegt.

Lesenswert

  • Künstlerische Oasen im Stadt-Raum – Anke von Heyl aka Kulturtussi über ihre Eindrücke und Erlebnisse bei der 1. Kölner Literaturnacht.
  • Die Rekonstruktion einer Kunstsammlung als Leuchtturmprojekt: „Ein Projekt der Freien Universität Berlin zur Rekonstruktion der Kunstsammlung des Spielzeugfabrikanten, Sammlers und Mäzens Abraham Adelsberger (1863–1940) ist vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste als ein Beispiel mit Leuchtturmcharakter bewilligt worden. Das neue Vorhaben wird wie die „Mosse Art Research Initiative“ an der Freien Universität in Kooperation mit den Erben nach Adelsberger erarbeitet.“
  • Einblicke in die Sanierung eines historischen Gebäudes oder was ein Aufzug und ein jahrhundertaltes Parkett mit einer Zeitmaschine zu tun haben. ein Beitrag auf dem Friedensteinblog.
  • Angelika Schoder stellt auf dem Blog musermeku Sehenswürdigkeiten in Hamburg vor. Das Angebot reicht von Museen bis zu Architektur-Highlights.
  • „Wem gehören die Bilder?“ – seit Jahren eine immer wiederkehrende Frage und vor allem seit Jahren die pure Verwirrung, weil es niemand so recht zu wissen scheint. Nun greift der Dokumentarfilm „Der illegale Film“ das Thema auf. Bei iRights hat man den Film angesehen und ein Interview mit dem Regisseur geführt.
  • Charlotte Mühlen, Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau, stellt sich und ihre Arbeit vor und beschreibt ein Veranstaltungswochenende im Museum auf dem Blog des LVR-Landesmuseums Bonn.

In eigener Sache

Es ist schon der vorletzte Beitrag zu den #Tischzuchten. Diesmal geht es um den berühmten „Knigge“, jenes Buch voller „Benimmregeln“, das nicht nur eine Generation, sondern gefühlt ein ganzes Land über Jahrhunderte beeinflusste. Und ganz klar, dass der Freiherr von Knigge hat natürlich auch etwas über das Verhalten bei Tisch geschrieben: „Tischzuchten“.


Beitragsbild:
Augmented Reality im Goethe-Museum Düsseldorf
Foto: A. Kircher-Kannemann

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