Von blutig bis luxuriös – Esskultur in Sparta

Esskultur in Sparta?

Über das Essen in Sparta hat man ja selten Gutes gehört. In aller Regel fällt den meisten wohl nur eins ein: Blutsuppe. Und wenn es um die spartanischen Tischsitten geht, dann kann man sich kaum vorstellen, dass die besonders gepflegt und ausgeprägt gewesen sein sollen.

Aber, wie so oft trügt der erste Eindruck und an so mancher Mär ist am Ende nicht viel dran – wobei das mit der Blutsuppe durchaus stimmt, aber alles andere war erstaunlich anders, als man meinen sollte.

Lassen Sie uns also virtuell und gedanklich nach Sparta reisen und uns das Essen und die Tischsitten einmal genauer anschauen:

Von Tischgemeinschaften, die man Syssition nannte

In Sparte hatte das Speisen, genau so wie vieles andere im täglichen Leben, viel mit Gemeinschaft zu tun. Zumindest, wenn man ein Mann war. Wenn es ums Essen geht, dann begegnet häufig der Begriff „Syssition“ oder auch „Syskenion“. Doch, was bedeuten diese Begriffe?

Ursprünglich bezeichnete Syssition, oder Syskenion sowohl ein militärisches Zeltlager, als auch einen Heeresverband.[1] Gleichzeitig konnte Syssition aber auch eine Speisegemeinschaft bezeichnen. Diese Einrichtung der gemeinsamen Mahlzeiten für Männer ab einem gewissen Alter waren in ganz Griechenland weit verbreitet. Bereits die homerischen Epen lassen vermuten, dass solche Speisegemeinschaften in archaischer Zeit üblich waren.[2] Solche Syssitien sind auch für Theben, Milet, Kreta und Karthago bezeugt.[3]

Das Besondere an diesen Tischgemeinschaften in Sparta war, dass sie hier eines der Grundelemente des bürgerlichen Lebens darstellten.

Antike Autoren, wie beispielsweise Plutarch und Aristoteles benutzten den Begriff Syssition vor allem als Bezeichnung für das Gemeinschaftsmahl in Sparta. Bei Plutarch etwa heißt es: „[…] aus ihnen sollten fünfzehn Tischgemeinschaften zu je vierhundert und zweihundert Mitgliedern gebildet werden […]“.[4]

Aber mit „Syssition“ war nicht nur das Gemeinschaftsmahl gemeint. Auch als Begrifflichkeit für die Örtlichkeiten wo solche Mähler stattfanden wurde der Begriff „Syssition“ benutzt.  Auch Speisehäuser- oder Speiszelte wurden demnach als „Syssition“ bezeichnet.[5] Und weil das nicht schon verwirrend genug ist, gibt es noch eine dritte Bedeutungsebene: die militärische; denn mit der Bezeichnung Syssition konnte auch ein Heereslager gemeint sein.[6]


Spartanische Essen – „Syskenia“ – „Phiditia“ und „Andreia“

Mit den Tisch- und Speisegemeinschaften in Sparta und überhaupt im antiken Griechenland ist es so, wie mit vielen Dingen: Wenn man denkt es könnte nicht mehr komplizierter gehen, dann kommt garantiert noch ein neuer Begriff ins Spiel. So auch hier. Der zweite Begriff heißt „Syskenia“. Auch er findet sich im Zusammenhang mit Speisegemeinschaften. Seinem Ursprung nach bezeichnete Syskenia eine Zeltgemeinschaft. Diese Bedeutung wurde jedoch im Laufe der Zeit abgelöst von der allgemeineren Bedeutung der Speisegemeinschaft.[7] Ob die Spartaner selbst ihre Tischgemeinschaften mit Syskenia bezeichnet haben, oder ob Xenophon diesen Begriff willkürlich wählte, um das spartanische Leben mit dem militärischen Lagerleben in Verbindung zu bringen das bleibt wohl für alle Zeiten ungeklärt.

Und es tut mir jetzt sehr leid, aber da gibt es noch einen dritten Begriff, denn neben den Termini Syssition oder Syskenia ist noch der Begriff Phiditia für die Bezeichnung der Männermahlgemeinschaften in Sparta überliefert.[8] Sorry!

So ganz klar ist der Begriff aber leider nicht. Das war er auch schon nicht in der Antike: Einen Hinweis darauf, dass auch in der Antike die Etymologie des Wortes „Phiditia“ nicht wirklich geklärt war gibt uns Plutarch. Er versucht den Begriff wie folgt zu definieren:

„Die Gemeinschaftsmähler nennen die Kreter Andreia[9], die Lakedaimonier Phiditia, sei es, weil sie die Freundschaft (philia) und Freudwilligkeit begründeten, sei es, daß sie an Einfachheit und Sparsamkeit (pheido) gewöhnten. Es kann aber auch sein- so meinen einige -, daß der erste Laut nur vorgesetzt worden ist und daß es eigentlich editia nach der Kost (diaita) und dem Essen (edode) heißen müßte.“[10]

Die Bedeutungsebenen für die beiden Begriffe Syssition und Phiditia sind also die gleichen, beide wurden verwendet, um entweder das Gemeinschaftsmahl oder den Ort, d. h. das Gebäude des gemeinsamen Mahls zu bezeichnen. Allerdings wurde Phidition im Gegensatz zu Syssition nie in militärischem Zusammenhang, also mit der Bedeutung des Heereslagers benutzt.[11] Ganz schön schwierig diese Begriffe und ihre Bedeutungen.

Und ebenso wie es nicht möglich ist die Bedeutung von Phidition eindeutig zu klären, ist es nicht wirklich möglich herauszufinden ab wann welche Bezeichnung in Sparta für die Bezeichnung der Gemeinschaftsmähler gebräuchlich wurde. Manchmal hat man es als Historiker*in wirklich nicht leicht. Und manchmal hätte man einfach wahnsinnig gerne eine Zeitmaschine.

Die Institution der gemeinschaftlichen Essen nicht spartanisch, sondern kretisch[12]. Aristoteles berichtet, dass man diese gemeinsamen Mahlzeiten dort „Andreia“ nannte:

„Die kretische Staatsordnung verhält sich analog zur lakedaimonischen (…) und gemeinsame Mahlzeiten gibt es bei beiden, und in alter Zeit nannten die Lakedaimonier sie auch nicht Phiditia, sondern Andria, genau wie die Kreter, woraus denn auch klar hervorgeht, daß sie von dorther gekommen sind.“ [13]

Auch bei Strabon findet sich eine Erläuterung zum Ursprung der Gemeinschaftsmähler:

„[…] und die Syssitia werden noch heute bei den Kretern Andreia genannt; aber bei den Spartanern hörten sie auf, gleich bezeichnet zu werden, wie früher.“ Weiter steht dort zu lesen: „Einige behaupten, sagt Ephoros weiter, die meisten der für Kretisch gehaltenen Gesetze seien Lakonisches Ursprungs. Die Wahrheit aber sei, dass die Kreten sie erfanden, die Spartiaten ausbildeten, die Kreten aber wieder vernachlässigten […].“[14]

Obwohl der Begriff Andreion offenbar die ursprüngliche Bezeichnung für das Männermahl ist, wurde sie seltener dafür verwendet, als der Begriff Phiditia. Festhalten kann man aber, dass die Begriffe Syssition, Syskenion, Andreion und Phidition nebeneinander für die Institution des Gemeinschaftsmahls verwendet werden konnten. Was es übrigens nicht leichter macht sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Moderne Historiker*innen, die von den Texten des Aristoteles und des Strabon ausgehen, sind der Ansicht, dass „Andreion“ der ursprünglichere Begriff für die Gemeinschaftsmahlzeiten ist.[15] 

Die Hauptinformationen über Teilnahmebedingungen, Teilnehmer, Ablauf, Speisegewohnheiten etc. zu den rein spartanischen Syssitien finden sich allerdings erst bei Plutarch.


Das Gemeinschaftsmahl und seine Funktion in Sparta

Wieso haben die Griechen und mit ihnen auch die Spartaner überhaupt angefangen gemeinsam zu essen? Was war der Grund für diese Form der täglichen Mahlzeit?
Die meisten Historiker*innen gehen davon aus, dass es soziale, religiöse, wirtschaftliche und militärische Gründe für solche Gemeinschaftsmahle gab. Antike Quellenberichten, dass die Spartaner anfangs zuhause gespeist hätten.[16]

Eine Gleichsetzung von arm und reich, das war der wirtschaftliche bzw. soziale Aspekt Gemeinschaftsmähler. Alle hatten Naturalabgaben für die Syssitien zu leisten, ob diese allerdings für dezidiert festgelegt waren, das ist nicht geklärt. Mit der Einführung dieser Naturalabgaben, deren Menge für jedes Syssitionmitglied dieselbe war, sollte eine einheitliche Lebensweise ohne soziale Unterschiede in der spartanischen Bürgerschaft bewirkt werden. Bei Plutarch heißt es dazu:

„Damit ferner Gleichheit im Essen und Trinken sei, und weder bei Speis’ noch Trank, ja nicht einmal an Polstern, Gefäßen und anderen Dingen, der Reiche dem Armen etwas voraus habe.“[17]

Eigentlich eine nette Idee, oder?

Neben der Idee der sozialen Gleichstellung der Bürger, sollten die Syssitien auch dazu dienen, Luxus und Überfluss zu vermeiden, wie es ebenfalls Plutarch erläutert:


„Um aber der Üppigkeit noch mehr zu Leibe zu gehen und das Streben nach Reichtum auszurotten, tat er seinen dritten und besten politischen Schachzug: die Einführung der Syssitien, daß die Bürger also zusammenkommen und miteinander die gemeinsamen, vorgeschriebenen Speisen zu sich nehmen mußten, statt zu hause zu speisen, gelagert auf üppigen Polstern vor kostbaren Tischen, im Finstern gemästet von den Händen ihrer Kochkünstler wie gefräßige Tiere, so daß sie sich mit dem Charakter zugleich auch den Körper ruinierten, wenn dieser sich jeglichem Gelüst und jeglicher Völlerei hingab, welche ein langes Schlafen, warme Bäder, ausgedehntes Ruhen und gewissermaßen eine tägliche Krankenpflege notwendig machte. Schon das war etwas großes, noch bedeutungsvoller aber die Tatsache, dass er, wie Theophrast sagt, den Reichtum wertlos, gleichsam zu einem Nichts machte durch die Gemeinschaft der Mahlzeiten und die Einfachheit der Kost.“[18]

Irgendwie vorweggenommener Sozialismus: Keiner braucht Luxus, „denn es gab ja keine Gelegenheit mehr, die reiche Ausstattung zu brauchen, zu genießen, ja nicht einmal sie sehen zu lassen und mit ihr zu prunken, wenn reich und arm zum selben Mahle ging.“[19]

Und weil es „auch nicht möglich [war], zu hause vorweg zu speisen und schon gesättigt zu den Syssitien zu kommen“ und „die anderen wohl acht“ gaben „und wenn einer nicht mit ihnen aß und trank, dann machten sie ihn schlecht als einen Genießer, dem die gemeinsame Kost nicht genug sei“ gab es ganz schnell keinen Grund mehr für Luxus, Prunk und Protz. Schöne neue spartanische Welt.

Mal ganz abgesehen davon, dass Luxus überflüssig wird und natürlich maßvolles Essen für die Gesundheit deutlich besser ist, als ewiges Schwelgen in fetten Braten, haben solche Gemeinschaftsessen auch noch andere Vorteile.

So wird natürlich der Gemeinschaftssinn gestärkt, zumindest wenn alles gut geht. Und man hofft auch so das Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen Mitgliedern der Mahlgemeinschaft zu fördern. Das Leben der Spartaner war geprägt vom Zusammenhörigkeitsgefühl, dies wurde nicht nur in der Gemeinschaftserziehung gefördert, sondern eben auch in der Institution der Mahlgemeinschaften. Auch die Disziplin der Spartiaten wurde während der Syssitien gestärkt, denn die älteren Teilnehmer hatten die verantwortungsvolle Aufgabe den jüngeren Mitgliedern ein Vorbild in Sittlichkeit zu sein. Hach, es klingt alles so herrlich und so ideal, fast wie Utopia.

Wo wir gerade bei der Sittlichkeit sind: Darin sah Platon einen besonders positiven Effekt solche „Syssitien“. Allerdings war auch ihm klar, dass jede Medaille zwei Seiten hat, denn gleichzeitig verwies er auf einen negativen Aspekt: die Förderung der Päderastie durch die regelmäßigen Besuche der Männerspeisegemeinschaften der Knaben unter 13 Jahren: „[…] und so scheint denn diese Einrichtung, da sie seit alters her üblich ist, sogar die Freuden der Liebe, wie sie nicht nur der Natur der Menschen, sondern auch der Tiere gemäß sind, verdorben zu haben.[20]

Laut Platon waren die Syssitien einst aus dem Militärwesen hervorgegangen.[21] Er erläutert den militärischen Aspekt der Syssitien wie folgt:

„Als man ihn (Lykurg) fragte, warum er diese Anordnung gemacht und die Bürger so geteilt habe, daß immer nur wenige bewaffnet zusammen speisten, antwortete er: damit sie die Befehle schnell erhalten.“[22]

Es ist also anzunehmen, dass die, die im Frieden zusammen aßen auch im Krieg zusammen kämpften.

Neben den schon genannten Funktionen hatten die Syssitien auch eine politische Funktion. Plutarch berichtet, dass man sich zum Gemeinschaftsmahl in kleinen Gruppen traf. Es galt die strikte Regel, dass die in dieser geschlossenen Gesellschaft geführten Gespräche geheim bleiben mussten. Plutarch wörtlich: „jedem Eintretenden zeigte der Älteste die Tür und sagte: „Durch diese geht kein Wort hinaus.“ [23] Das legt die Vermutung nahe, dass beim gemeinsamen Mahl auch wichtige politische Diskussionen geführt wurden.

Andere antike Autoren verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die Gefahr für den Staat, die von diesen gemeinschaftlichen Mahlzeiten ausgehen konnte. In einer solch abgeschlossenen und verschwiegenen Gruppe konnte man natürlich auch leicht Verschwörungen aushecken. Durfte ja keiner was sagen. Zwar konnten die Syssitien dem Ausbau einer Tyrannis entgegenwirken, so meinte Aristoteles, aber zugleich konnten sie Auslöser politischer Unruhen sein.[24]


Griechisches Symposion, Fresko von 475 v. Chr.
Griechisches Symposion, Fresko von 475 v. Chr. [Public Domain] via wikimedia Commons

Die Syssitien und die Frage wer mitessen darf

Die spartanische Gemeinschaftserziehung, die sog. „agoge“ war die Voraussetzung für den Erwerb der Mitgliedschaft bei den Syssitien.[25] Der männliche Nachwuchs in Sparta musste vor der Aufnahme in eine Tischgemeinschaft das militärfähige Alter von ca. 20 Jahren haben. Damit war man dann auch gleichzeitig Vollbürger.

Um in die Tischgemeinschaft aufgenommen zu werden musste man außerdem über Grundbesitz verfügen. Das erklärt sich ganz einfach, denn um die vorgeschriebenen Beiträge zum Gemeinschaftsmahl leisten zu können brauchte es zum einen Naturalien und zum anderen Geld. War man allerdings einmal in diesen erlauchten Kreis der Syssitienteilnehmer aufgenommen, dann gab es kein Entrinnen mehr, denn die Teilnahme an den Syssitien war für jeden Spartanischen Vollbürger verpflichtend.[26]

Die Gleichstellung aller spartanischen Bürger, unabhängig von ihren Vermögensverhältnissen zeigt sich sowohl im Erziehungssystem wie bei den Spesegemeinschaften. Jeder Spartiate hatte, unabhängig von seinen Vermögensverhältnissen die gleichen Abgaben zu leisten.[27] Für den einen erfreulich, für den anderen wahrscheinlich weniger. Aber, so spielt das Leben. Gleichberechtigung macht nicht immer Spaß.

War man also alt genug und hatte Grundbesitz, dann waren die beiden Grundvoraussetzungen erfüllt und man war berechtigt als „homoios“ (homoioi=die Gleichen) Mitglied in einem Syssition zu werden. Viel Spaß dabei!

Aristoteles verweist jedoch darauf, dass es durchaus unterschiedliche wirtschaftliche Verhältnisse unter den „Gleichen“ gab, was dazu führen konnte aus den Syssitien ausgeschlossen zu werden, war man nicht mehr in der Lage die Beiträge zu leisten. Wie gerade schon gesagt: jede Medaille hat zwei Seiten.

Er schreibt dazu:

„[…] dazu gibt es bei ihnen noch diese hergebrachte Bestimmung der Staatsverfassung, daß derjenige, der nicht in der Lage ist, diesen Beitrag zu leisten, auch nicht an ihr (Staatsverfassung) teilhabe.“[28]   

War ein Spartaner also nicht mehr in der Lage die Beiträge zu den Syssitien zu leisten, bedeutete dies den Ausschluss aus der Tischgemeinschaft, aber auch den Verlust des vollen Bürgerrechts. Somit führten diese pflichtgemäßen Abgaben also unweigerlich zur Ungerechtigkeit, auf Kosten der ärmeren Bevölkerung.[29] 


Das Alter der Syssitienteilnehmer

Auf Grund der nicht ganz eindeutigen Quellenlage ist es schwierig herauszufinden, ab welchem Alter die Teilnahme an einem Gemeinschaftsmahl wirklich möglich war. Das Erziehungssystem war in mehrere Altersklassen untergliedert, für die verschiedene Begriffe überliefert sind. Manche Autoren meinen, dass die Altersklasse der Eirenes (obere Altersgrenze 20 Jahre) in Verbindung mit dem Eintreten in eine Tischgemeinschaft steht. Die jungen Männer, die mit ca. 20 Jahren aus der Agoge austraten, waren ab diesem Zeitpunkt zum gemeinschaftlichen Leben verpflichtet, d. h. verpflichtet an den Syssitien teilzunehmen. 

Da die Teilnahme an den Syssitien mit der Militärpflicht zusammenhing und diese zwischen dem 20ten und 60ten Lebensjahr bestand, ist diese Eingrenzung wohl auch am wahrscheinlichsten.


Das Aufnahmeverfahren für die Syssitien

Um in eine Tischgemeinschaft aufgenommen zu werden, musste sich der jeweilige Spartaner einem Aufnahmeverfahren unterziehen. So sind sie halt, die Männerbünde, da haben auch ein paar tausend Jahre nichts geändert.

Die Voraussetzung für die Neuaufnahme eines Mitglieds war die Zustimmung aller Mitglieder. Über den Ablauf dieses Aufnahmeverfahrens berichtet Plutarch:

„Über denjenigen, der in eine Tischgemeinschaft eintreten wollte, wurde, wie es heißt, auf folgende Weise abgestimmt. Jeder Tischgenosse nahm eine Brotkrume in die Hand und warf sie wie einen Stimmstein schweigend über den Kopf in ein Gefäß, das ein Diener herumtrug; der Zustimmende so wie sie war, der Ablehnende nachdem er sie kräftig zusammengedrückt hatte. Die zusammengedrückte Krume gilt wie ein durchbohrter Stimmstein, und wenn sich auch nur eine solche findet, nehmen sie den Kandidaten nicht auf, weil sie wollen, daß die ganze Gesellschaft in Freundschaft beisammen ist. Von dem auf diese Weise Abgelehnten, sagen sie: er ist ausgeurnt, denn die Urne heißt das Gefäß, in die sie die Brotkrumen einwerfen.“[30]

Dieses Auswahlsystem sollte sicherstellen, dass einzelne Tischgemeinschaften nicht nur aus Familienmitgliedern bestanden. Väter und Söhne sollten nicht im gleichen Syssition speisen. Das wäre dann wohl doch zuviel Kumpanei gewesen.

Wohl gab es auch verschiedene Altersklassen bei den Tischgemeinschaften.

Die Forschung vermutet jedoch, dass das Aufnahmeverfahren junger Spartiaten entsprechenden Alters nicht wie Plutarch berichtet durch Losverfahren stattfand,  sondern dass neue Mitglieder bereits feststanden, bevor sie das nötige Beitrittsalter erreicht hatten, beispielsweise während der besuchsweisen Teilnahme der Jungen unter 20 Jahren (paidiskoi) an den Gemeinschaftsmählern der Erwachsenen.

Das bei Plutarch beschriebene Aufnahmesystem in die Syssitien durch Annahme oder Ablehnung sollte wahrscheinlich bewirken, dass nur die besten Männer in die exklusiveren Syssitien aufgenommen wurden.

In aller Regel umfasste ein Syssition 15 Mitglieder. Sowohl die zunehmende Verarmung der spartanischen Bürgerschaft, als auch die Bevölkerungsreduzierung durch Naturkatastrophen und Kriege[31] führte dazu, dass die Anzahl der Teilnahmeberechtigten an den Syssitien zurückging.

Im Zeitraum zwischen den Perserkriegen und der Schlacht von Leuktra ist die Anzahl der spartanischen Vollbürger so weit abgesunken, dass die Mehrzahl der Spartaner bereits aus den Syssitien ausgeschieden waren. Eine Institution war also quasi zum Tode verurteilt.

Der Hauptgrund für die Verarmung der spartanischen Bevölkerung war der Verlust des Grundbesitzes in Messenien. Damit verbunden war, dass nur noch wenige die notwendigen Abgaben zu den Syssitien leisten konnten. Sie wurden also aus den Tischgemeinschaften ausgeschlossen und damit auch aus der Gruppe der Homoioi.

Es wird vermutet, dass es spätestens seit dem 4. Jahrhundert nur noch eine kleine Gruppe wohlhabender Spartiaten gab. Der größte Teil der Bürger konnte die Abgaben für die Syssitien nur noch bedingt oder gar nicht aufbringen.


Sparta – Essen mit den Königen

Neben den spartanischen Bürgern nahmen auch die Könige an den Syssitien teil. Xenophon spricht sogar von der Verpflichtung der Könige an den Gemeinschaftsmählern teilzunehmen. Allerdings, wir reden hier immerhin über Könige, erhielten sie gewisse Privilegien:

„Damit aber auch die Könige in der Öffentlichkeit speisen, wies er ihnen ein öffentliches Zelt zu und ehrte sie durch eine doppelte Ration bei der Mahlzeit, nicht damit sie das Doppelte äßen, sondern damit sie hierdurch die Möglichkeit hätten, jemanden zu ehren, wenn sie wollten. Überdies erlaubte er jedem der Könige sich zwei zeltgenossen für das gemeinsame Mahl auszuwählen, die auch Pythier genannt werden.“ [32]

Der Verpflichtung zur Teilnahme am Gemeinschaftsmahl konnte übrigens auch nur ein König entgehen, wenn er zwingende Gründe vorweisen konnte. Als solche galten zum Beispiel Jagd oder Opferhandlungen.

Die Könige besaßen in Friedenszeiten das Recht, jeden beliebigen Bürger Spartas zu bestimmen, um mit ihnen zu speisen, sowie zusätzlich zwei Pythier als Gesandte aus der Reihe der Bürger zu wählen, welche die Beziehungen zwischen Sparta und Delphi zu pflegen hatten.[33]

Die konkrete Teilnehmerzahl an der königlichen Mahlgemeinschaft ist sowohl in den Quellen, als auch in der Forschung umstritten. Bielschowsky geht von einer konstanten Teilnehmerzahl, sowohl zu Kriegs- als auch zu Friedenszeiten, von 15 Personen aus. Diese 15 Personen setzten sich zusammen aus zwei Königen, vier Phytiern, sechs Polemarchen (Heeresanführer) und drei Homoioi.[34]  

Zur Verpflegungssituation der Könige während eines Feldzuges berichtet Xenophon:

„Zuerst nämlich verköstigt die Stadt den König und seinen Stab auf einem Feldzug. Gemeinsam essen mit ihm in seinem Zelt die polemachoi, damit sie, da immer zusammen, sich besser beraten können, wenn dies die Lage erfordert. Überdies essen drei andere Männer aus der Gruppe der Gleichen in dem Zelt; diese sorgen für alle Bedürfnisse des Königs und seines Stabes, so dass sie in keiner Weisedavon abgehalten werden, sich um die militärischen Angelegenheiten zu kümmern.“ [35]              

Neben den Königen nahmen im klassischen Sparta auch Beamte, Geronten und Ephoren an den Syssitien teil. Diese sog. Beamtensyssitien wurden ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. durch die öffentliche Ausspeisung verdrängt, und hatten ab dieser Zeit nichts mehr gemein mit den lykurgischen Tischgemeinschaften der Gesamtbürgerschaft.


Knaben und Jünglinge bei den Tischgemeinschaften der Spartaner

Manchmal wurden auch Knaben und Jünglinge zu den Syssitien zugelassen. Sie sollten durch das Anhören der Reden der Älteren in politischen Dingen und in spartanischer Sitte gebildet werden.[36] Den Status eines Mitgliedes erhielten sie dadurch natürlich nicht. Sie waren nur Besucher. Die meisten Quellen stellen die Teilnahme der Knaben nicht als Ausnahme dar, sondern als Selbstverständlichkeit.[37] Es ist jedoch anzunehmen, dass ihr Aufenthalt bei den Tischgemeinschaften zeitlich begrenzt war und nicht täglich stattfand.

Die oberste Altersgrenze Knaben wird im Allgemeinen mit 20 angesetzt. Eine nähere Altersbestimmung ist aufgrund der unterschiedlichen Bezeichnungen der Altersklassen in den Quellen allerdings schwierig. Plutarch benennt die Gruppe der Knaben als „paides“. Xenophon hingegen bezeichnet sie als „meirakia“. Die Altersklasse der „Iranes“ scheint unter den Knaben die höchste gewesen zu sein. Diese Gruppe durfte nämlich die Leitung der Ess -und Schlafgemeinschaften der Knaben übernehmen.

Der Sinn der Teilnahme der Knaben an den Syssitien war auf der einen Seite der Vorbildcharakter durch die älteren Mitglieder, auf der anderen Seite sollte die Anwesenheit der Jugend bei den Älteren moralische Entgleisungen verhindern, so zumindest sah es Xenophon.

„In den anderen Städten nämlich sind meistens die Altersgenossen beisammen, unter denen auch die geringste scheu vorhanden ist; Lykurgos vermischte (sie) aber in Sparta (…); sodaß die Jüngeren in den meisten Dingen aus den Erfahrungen der Älteren lernen können. Es ist nämlich üblich; dass bei den gemeinsamen Mählern erzählt wird, was einer in der Stadt an guten Taten vollbracht hat, sodaß dort sogut wie kein Mutwille oder Übermut aus Trunkenheit oder kaum schlechte Handlungen oder Reden vorkommen.“ [38]

Man konnte also gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Jungen lernten etwas, die Alten wurden gezügelt und man konnte sich schon einmal kennenlernen und eine Vorauslese zukünftiger Syssitienmitglieder treffen.

Gespeist wurde allerdings nicht gemeinsam, die Knaben hatten ihre eigenen Speisegemeinschaften.

An den Syssitien nahmen außerdem die sog. Mothakes teil. Sie waren „nicht Echtgebürtige“, die jedoch das Bürgerrecht erwerben konnten. Erzogen wurden sie gemeinsam mit den Söhnen von Spartiaten. Man kann also annehmen, dass sie auch an den Männermählern teilnehmen durften und als Mitglieder aufgenommen werden konnten.[39]


Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte – aufgenommen im APX
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Die Versorgung der Syssitien, das Küchenwesen und die Portionen

Für die monatlichen Abgaben benötigte jeder Spartiate eine wirtschaftliche Grundlage. Die bildete der Kleros, also der Grundbesitz, aus dessen Erträgen die Abgaben zu den Syssitien geleistet wurden. Da jeder Spartiate seinen Bürgerpflichten in Sparta nachgehen musste, da gab es kein Entrinnen, wurde der Grundbesitz von Heloten bewirtschaftet. Sie mussten, so nimmt man an, etwa die Hälfte der Ernte an ihren Grundherren abliefern.[40] Zu den zu leistenden Naturalabgaben zählten Getreide, Wein, Käse und Feigen. Hält man sich an die Mengenangaben Plutarchs, so waren 73 Liter Gerstenschrot, 36,5 Liter Wein, 3 kg Käse und 1,5 kg Feigen monatlich an die Gemeinschaftsküchen zu entrichten. Das ist schon eine ziemliche Menge pro Person.

Neben den Naturalabgaben musste jedes Syssitienmitglied außerdem noch eine Geldabgabe leisten. Die betrug 10 äginetische Obolen und von ihr wurde die „Zukost“ gekauft. Die Zukost war hauptsächlich Fleisch, denn nur ein geringer Teil des Fleischverbrauchs könnte durch den Überschuss an Opfertieren gedeckt werden. Neben Fleisch zählten auch, Fisch, Gemüse, Salz, Oliven, Feldfrüchte, Zwiebelgewächse und ähnliches zur Zukost.

Die zusätzliche Geldabgabe wird mit den Unterschieden in der Bewirtschaftung des Grundbesitzes in Zusammenhang stehen. Man konnte offenbar nicht davon ausgehen, dass jeder Spartiate auf seinem Grundbesitz Viehzucht betreiben konnte.

Allgemein heißt es zur Ernährung, dass sie sättigend sein sollte, jedoch nicht zur Völlerei verleiten. Neben den Pflichtabgaben, die jedes Mitglied zu leisten hatte, konnten wohlhabendere Mitglieder freiwillig Naturalien, wie z. B. Weizenbrot, Geflügel oder anderes Jagdgut zum Gemeinschaftsmahl zusteuern.  Xenophon schrieb dazu: „Zugleich verordnete er ihnen eine solche Kost, dass sie weder übersättigten noch Hunger litten. Aber viele Sonderrationen kommen von der Jagd, und die Reichen steuern dazu auch bisweilen Weizenbrot bei; so ist der Tisch weder jemals leer von speisen noch aufwendig hergerichtet.“[41] Diejenigen Mitglieder, die derartige Köstlichkeiten zum Syssition beisteuerten, und somit das sonst einfache Menü bereicherten, wurden namentlich vor den anderen Tischmitgliedern aufgerufen.[42] Ehre, wem Ehre gebührt.

Fraglich bleibt die Versorgung der Gemeinschaftsmähler der Knaben, da die antiken Quellen dazu keine eindeutigen Angaben machen. Ob die Knaben durch den Abgabenüberschuss versorgt wurden bleibt ungewiss. Man vermutet, dass sich die Knaben teilweise auch selbst versorgt haben. Plutarch und Xenophon charakterisieren die Nahrung der Knaben als sehr einfach, damit sie Mangel ertragen lernen und nicht zu viel Nahrung zu sich nehmen:

„Damit sie jedoch durch Hunger nicht zu sehr gequält würden, erlaubte er ihnen zwar nicht, sich ohne Anstrengung sich das zu nehmen, was sie darüber hinaus noch wünschten, gestand ihnen aber zu, einiges zu stehlen, um den Hunger zu stillen. Es wird, wie ich meine, keinem unbekannt sein, dass er nicht aus Unvermögen, sie zu versorgen, ihnen gestattete, durch eigene Bemühungen und List die Nahrung zu beschaffen. Vielmehr ist offenkundig, dass derjenige, der stehlen will, sowohl des Nachts wach bleiben als auch am Tage täuschen und im Hinterhalt liegen muß; und will er etwa bekommen, ist es nötig, dass er Kundschafter bereithält. Es ist offenkundig, dass seine ganze Erziehung darauf abzielte, die Knaben gewandter in der Eigenverantwortlichen Beschaffung von Lebensmitteln und tauglicher für den Krieg zu machen “.[43]   

Bei Plutarch finden wir genauere Hinweise darauf, dass die Knaben ihre kärglichen Mahlzeiten gar nicht toll fanden. Ihre Lösung hieß: Mundraub!

Den Kräftigen befiel er, Holz heranzuschaffen, den Kleineren Gemüse. Sie müssen es aber stehlen, teils indem sie in die Gärten gehen, teils indem sie sich in die Männertischgemeinschaften einschleichen, aber höchst gerissen und vorsichtig, denn wenn einer erwischt wurde, bekam er viele Peitschenhiebe, weil er unbedacht und ungeschickt gestohlen hatte […] Denn ihr Mahl ist kärglich, damit sie gezwungen werden, selber durch List und Wagemut dem Mangel abzuhelfen. Dies ist das Hauptziel der knappen Ernährung; ein zweites Ziel soll das Wachstum des Körpers sein.“[44]  

Die Speisung der Knaben erfolgte wahrscheinlich aus den Überschüssen der Naturalabgaben für die Syssitien. Vor allem Gerste war wohl regelmäßig übrig und eventuell auch andere Grundnahrungsmittel. Klingt trotzdem nicht nach leckerem und ausgewogenem Essen.[45]

ab dem 12. Lebensjahr nannte man die Jungen Paidika. Sie durften zeitweilig an den Tischgemeinschaften der Älteren teilnehmen. Versorgt wurden sie außer aus den Überschüssen wohl auch von Verwandten und den Eratses, den etwa 20-30 Jahre alten Spartiaten.[46]. Einen Hinweis darauf ab welchem Alter sich ein junger Spartiate selbst versorgen konnte bietet uns Plutarch, der berichtet, dass die Männer ab dem 30ten Lebensjahr allein zum Markt gehen durften.[47]

„Die Versorgung, die ausschließlich auf vorgeschriebene Abgaben aufgebaut war, diente neben der Ernährung der Mitglieder und ihrer jüngeren und älteren Söhne eventuell auch für andere Teilnehmer.“[48]  Ob es eigens für diese Syssitienteilnehmer eine gesonderte Abgabenregelung gab, oder ob die Mittel aus den Abgabevorräten der Spartiaten kamen ist nicht sicher. Die großen Abgabemengen könnten jedoch darauf schließen lassen, dass sie der Vorratshaltung dienten, um diesen Personenkreis mitzuversorgen.[49]

Auch Beamte und Geronten mussten ihre Abgaben selbst aufbringen. In diesem Fall also gleiches Recht für alle.

Diejenigen Heloten, die nicht auf den Kleros arbeiteten, weil sie zum Beispiel an einem Feldzug teilnahmen wurden ebenfalls durch die Überschüsse mitverpflegt. Plutarch berichtet, dass die Heloten von Syssitienmitgliedern dazu missbraucht wurden beispielsweise beim Alkoholmissbrauch als abschreckendes Beispiel vorgeführt zu werden. Nette Sitten waren das bei den Spartanern.

„Zwangen sie (Spartaner) sie (Heloten) doch zum Beispiel viel ungemischten Wein zu trinken, und führten sie dann in die Syssitien, um den jungen Leuten zu zeigen, wie die Betrunkenheit aussieht, befahlen ihnen auch, unanständige und alberne Lieder zu singen und Tänze zu tanzen, und verboten ihnen die anständigen.“[50]  


Was kochen sie denn, die Spartaner?

Aus den zahlreichen antiken Quellen geht hervor, dass die spartanische Küche im Altertum wegen ihrer Einfachheit berühmt war.[51] Die „typische“ einfache spartanische Küche blieb aber nicht immer so einfach. Auch die Spartaner waren halt nur Menschen und wollten es denn irgendwann auch mal lecker haben.

„Den Beginn der einfachen, strengen spartanischen Ordnung- und damit der Syssitien haben viele antike Autoren, die sich mit der Lebensweise der Spartaner auseinandersetzten, mit Lykurg in Verbindung gebracht.“[52]

Man vermutet, dass die Abkehr von den zuvor einfachen Essgewohnheiten gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. erfolgte.[53] Die einfache Kost wurde jedoch aus den Syssitien nicht gänzlich verdrängt, sondern nur um einige üppigere Gänge erweitert. Berichte darüber, woraus die Mahlzeiten bestanden haben finden sich allerdings erst in Quellen aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert. Plutarch und Athenaios berichten darüber. Als Basis der spartanischen Mahlzeiten beschrieben sie Gerstenmehl, Wein, Käse und Feigen.[54]

Zum Hauptgericht und gleichzeitig Hauptnahrungsmittel zählte die sog. Maza. Maza ist eine Art Sammelbegriff für Gerichte, die aus Gerstenmehl zubereitet wurden. Dazu zählen Brot, Brei oder Kuchen. Der Teig für diese Produkte wurde allerdings nicht gebacken, sondern nur getrocknet. Weizenbrot wurde nur an Feiertagen verzehrt. 

Die bekannteste Speise und das tägliche Hauptgericht bei den Syssitien war tatsächlich die schwarze Blutsuppe (haimatia, bafa, Zomos melas). Da haben wir sie endlich! Sie bestand aus Blut und gekochtem Schweinefleisch. Gewürzt wurde sie mit Essig und Salz.

Der Nachtisch bestand aus den anderen Naturalabgaben, wie Käse (aus Schafs- oder Ziegenmilch), frischen oder getrockneten Feigen und eingelegten Oliven. Das Mitbringen der freiwilligen Zusatzabgaben, beispielsweise Geflügel oder Wild von der Jagd machten die „Nachspeise“ mit der Zeit variantenreicher und üppiger.

Gebäck, Kuchen oder Süßwaren gehörten anfangs in Sparta nicht zu den alltäglichen Mahlzeiten, sondern wurden nur an Feiertagen verzehrt. Wer aber einmal vom Süßen genossen, der kann dann irgendwann nicht mehr davon lassen. So ging es auch den Spartiaten. Deswegen wurde das Mitbringen von Naturalien für den Nachtisch mit der Zeit verpflichtend.[55] Waren eben auch nur Menschen die alten Spartaner.

Der Überlieferung nach wurde bei den Syssitien ausschließlich Wein – eine Pflichtabgabe – vermischt mit Wasser getrunken. Und wenn man den Quellen Glauben schenken darf, dann war der Weingenuss durchaus moderat:

„Das unnötige Trinken beim Gelage unterband er (Lykurgos), das dem Körper schadet und den intellektuellen Fähigkeiten abträglich ist, und gestattete jedem zu trinken, wenn er Durst habe, da er glaubte auf diese Art werde das Trinken am unschädlichsten und angenehmsten.“[56]    

„Erst Phylarch bei Athenaios, der die Verfallserscheinungen in der spartanischen Gesellschaft darstellt, weist auf exzessiven Weinkonsum hin, auf zahlreiche Weinsorten, die zur Zeit der Könige Areus und Acrotatus (4./3. Jh. v. Chr.) in Nachahmung des persischen Königshofs gereicht wurde.“[57]


Und wieviel haben sie gegessen, die Spartaner?

Wer sich unter den Spartanern besonders hervorgetan hatte, durch besondere kriegerische, sportliche oder gesellschaftliche Leistungen, der wurde geehrt. Zu den Ehrungen gehörten Privilegien beim Gemeinschaftsmahl. Das konnte ein besonderer Platz bei der Mahlzeit sein, aber auch eine sogenannte Ehrenportion. Die Nahrung war für alle Mitglieder gleich, die Portionen aber konnten variieren. In den antiken Quellen finden sich vor allem Hinweise auf die Speiseportionen der Könige, die, falls sie am öffentlichen Syssition teilnahmen, eine doppelte Portion erhielten, falls sie zuhause speisten nur eine einfache.[58]

Dieser Brauch der Ehrenportionen für den König findet sich bereits bei Homer.[59] Mit solchen Ehrenportionen konnten auch Gäste geehrt werden:

„(…) nicht damit sie das doppelte äßen, sondern damit sie hierdurch die Möglichkeit hätten, jemanden zu ehren, wenn sie wollten.“ [60]  

Neben den Königen erhielten auch die Geronten Extraportionen. Manchmal wurden die Ehrenportionen auch an andere Personen, auch an Frauen, weitergegeben.

„Dort ging es im übrigen wie gewöhnlich zu, nur, daß ihm eine zweite Portion vorgesetzt wurde, die er nahm und aufbewahrte. Nach dem Mahl erschienen an der Tür des Speisehauses die ihm verwandten Frauen. Diejenige nun, die er am meisten schätzte, rief er heran, gab ihr die Portion und sagte, dies habe er als Ehrenpreis bekommen und gebe es nun ihr, wonach sie beneidet und gepriesen von den anderen Frauen nach Hause geleitet wurde.“[61]


Wie lief eine Mahlzeit in Sparta ab? Von Tischsitten, Rangordnung, Personal, Esszeiten und dem Gebäude

Da es konkret für Sparta keine Nachrichten über den Ablauf eines Gemeinschaftsmahls gibt, haben wir Probleme uns ein Bild zu machen. Die meisten Gelehrten gehen davon aus, dass in Sparta die gleichen Verhaltensregeln gültig waren wie im übrigen Griechenland. Dazu gehörte, dass jeder Teilnehmer vorher die Sandalen auszog und sich die Füße wusch. Nachdem man sich auf seinen Platz begeben hatte wurde Wasser zum Händewaschen gereicht.[62]

Leider ist über die Essgewohnheiten bei spartanischen Syssitien kaum etwas bekannt. Obwohl alle Spartiaten beim Gemeinschaftsmahl einheitliche Speisen gereicht bekamen, bestand auf Grund der unterschiedlichen Vermögensverhältnisse eine hierarchische Struktur. Beispielsweise gab es eine geregelte Sitzordnung, meist erhielten die reicheren Teilnehmer, welche regelmäßig freiwillige Naturalien beisteuerten, die besseren Plätze. Teilweise konnten auch bestimmten Teilnehmern bestimmte Sitzplätze zugewiesen werden, um sie dadurch zu freiwilligen Naturalbeiträgen zu verpflichten. Damit sollte die Spendenfreudigkeit bewahrt und die Abwechslung des Nachtischs gesichert werden.[63] Nicht nur Reichtum sicherte einem Syssitionteilnehmer ein hohes Prestige in der Gemeinschaft, sondern auch Geschick, etwa bei der Jagd trug dazu bei.[64] Die Mitglieder, die etwas zum Mahl beigesteuert hatten, wurden namentlich bekannt gegeben. 

Auch das Alter dürfte Auswirkungen auf die Hierarchie gehabt haben. Insgesamt wird sich also die Rangordnung bei Tisch nach Besitz, Alter, Erfolg bei der Jagd und militärischem Erfolg gerichtet haben.[65] Vermuten wir zumindest, wäre auch logisch, wenn man es mit anderen Städten und Nachrichten vergleicht.

Da sich die Spartanischen Bürger ausschließlich dem Kriegsdienst widmeten, musste es auch für die Speisegemeinschaften ein gewisses Personal geben. Konnten ja nicht noch selbst kochen, die Herren. Köche, sog. Mageiroi gab es in den Privathaushalten Spartas nicht, sondern nur in den Syssitien. Man nimmt an, dass diese Mageiroi einerseits für die Speisenzubereitung der Tischgemeinschaften zuständig waren, aber auch für das Schlachten von Opfertieren und deren Zubereitung.

Unter der Bezeichnung Mageiros wurden die zahlreichen Berufe, die mit dem Küchenwesen zusammenhingen zusammengefasst. Es ist also schwierig zu differenzieren, wer welche Aufgaben hatte. Wir wissen aber, dass es Suppenköche (Zomopoioi) gab. Auch andere Spezialisten, die sich mit der Zubereitung der Zukost, wie Fleisch befassten (Opsopoioi).[66]

Alle Mageiroi in Sparta standen im Dienst der Gemeinschaft, hatten aber einen unterschiedlichen Rechtsstatus: teilweise hatten sie einen Status als Bürger, teilweise nicht. Die Ehrenstellung eines Megeiroi mit Bürgerstatus war bestimmten Familien vorbehalten und umfasste unter anderem die Opfertätigkeit, also das Schlachten und Zerlegen von Opfertieren. Die Zubereitung war der Aufgabenbereich der Mageiroi ohne Bürgerstatus. Soweit die Vermutung. Wissen tun wir das alles nicht wirklich, leider.[67]

Und noch ein Amt gab es bei den spartanischen Syssitien, das des Kreodaites. Leider wird es in den Quellen nicht näher definiert. Die Forschung vermutet, dass es sich dabei um das Amt des Fleischverteilers und Nachtischverteilers handelt. Er wurde vermutlich ernannt. Das Amt des Mageiros vererbte sich dagegen.  Man vermutet, da dieses Amt des Fleischverteilers ein Ehrenamt war, dass es nur vom Vorsteher oder Leiter eines Syssitions ausgeübt wurde.[68]

Den Knaben vorbehalten war dagegen das Weinausschenken.[69] Als „Kontrollorgane“ während der Syssitien werden Polemarchen und Ephoren genannt. Die Polemarchen überwachten sowohl das königliche Syssition, als auch alle anderen. Plutarch berichtet von dem Recht des Polemarchen, dem König beim Fernbleiben vom Gemeinschaftsmahl die Portion nachzusenden, aber auch von dem Recht sie ihm bei unerlaubtem Fernbleiben vorzuenthalten.[70]  Muss ein tolles Amt gewesen sein, wenn man das Recht hatte dem König eine lange Nase zu zeigen. Ob man sich damit allerdings sonderlich beliebt machte, lasse ich mal dahingestellt.

Ebenso konnten die Ephoren auf die Versorgung bei den Syssitien Einfluss nehmen, indem sie den nicht erschienenen Mitgliedern Strafen in Form von Nachtischabgaben auferlegten.[71]

Und nun zum Thema Großküche oder wie: Man vermutet, dass jedes Syssition einen Küchentrakt besaß. Außerdem gehörte wohl auch immer ein Kräutergarten dazu, damit man die Zutaten und Gewürze für die Zubereitung der Zukost parat hatte. Überdies geht man in der Forschung davon aus,  dass es eine Art Zentralküche gegeben hat. Hier wurden dann die einheitlichen Gerichte, die alle Syssitien erhielten zubereitet.[72]

Die spartanischen Syssitien fanden für alle Mitglieder täglich statt. Nur an Festtagen, wie z. B. Opferfesten bei denen die Bürger bei öffentlichen Opfermahlzeiten versorgt wurde, war man davon erlöst (je nach Sichtweise).

 Die antiken Quellen lassen vermuten, dass die Syssitien täglich am Abend stattfanden. Plutarch und auch Xenophon berichten nämlich, dass die Spartaner nach dem Gemeinschaftsmahl in der Dunkelheit zu ihren Schlafstätten gelangen mussten.[73] Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Bürger neben der abendlichen Hauptmahlzeit über Tag Zwischenmahlzeiten, über die nichts bekannt ist, einnahmen.[74] Sollte man zumindest hoffen, sonst hätte man in Sparta über Tag wohl kaum etwas anderes gehört als knurrende Mägen.

Über die Örtlichkeiten, an denen die Syssitien stattgefunden haben gibt uns Xenophon Auskunft, der diese als Skenai (Zelte) bezeichnet.[75] Jede Tischgemeinschaft hatte der Anzahl ihrer Teilnehmer entsprechend also eine Art „Gebäude“, in dem man zum Gemeinschaftsmahl zusammenkam. Wie genau die Räumlichkeiten der Speisegemeinschaften ausgesehen haben ist umstritten (wieder mal). Einige vermuten, dass es zeltartige Unterkünfte waren. Diese Vermutung entspringt der Tatsache, dass der Begriffsursprung auf ein Heeres – oder Zeltlager zurückgeht. Es könnten also Bauten auf hölzernen Stützen gewesen sein, die mit Fellen, Stoffen oder Matten gedeckt waren. Es könnten aber auch feste Gebäude gegeben haben.[76] Nicht Genaues weiß man nicht.

Als Mobiliar dürfen wir davon ausgehen, da es in Griechenland verbreitet war liegend zu speisen, dass es auch in den Syssitienzelten sog. Klinen (Holzliegen) gab. Auf diesen lagen jeweils zwei Personen. Außerdem gab es wohl Tische. Näheres über das Sitz- oder Liegemobiliar ist jedoch in den antiken Quellen nicht überliefert. Athenaios berichtet von einem ersten und zweiten Platz und einem Sofa (Skimpodion) innerhalb der Tischgemeinschaft, gibt jedoch über deren Anordnung leider keine Auskunft.[77]


Brot
Brot – Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Von wann bis wann gab es Syssitien?

Es gibt Nachrichten darüber, dass sich die Syssitien, in Folge des Peloponnesischen Krieges in ihrer ursprünglichen Form mit der Zeit negativ verändert hätten und Verfallserscheinungen erkennbar wurden. Plutarch berichtet zwar über die lange Beständigkeit dieser Institution, aber auch über die Veränderung der Lebensweise und die Lockerung der Sitten in Sparta:

„Eingesetzt hatte der Verfall und die innere Erkrankung der Lakedaimonier, seit sie die Führerstellung der Athener beseitigt und Gold und Silber in reicher Fülle ins Land haben kommen lassen.“ [78]

Ähnliches über den Verfall der spartanischen Sitten berichtet auch Xenophon.[79] Veränderungen seien in Bezug auf den gestiegenen Weinkonsum und das Verlangen nach verfeinerten Speisen erkennbar gewesen. Und außerdem diese Schlacht von Leuktra: „Mit dem Verfall der militärischen Macht Spartas mußten sich folglich auch die darauf aufgebauten Institutionen, wie auch die Syssitien ändern.“[80]

Durch die fortschreitende Verarmung der spartanischen Bürger konnten viele Menschen sich die Abgaben an die Syssitien nicht mehr leisten. Somit wurde allmählich die Teilnahmepflicht aufgehoben, und die Syssitien wurden zu prunkvollen Gemeinschaftsmahlzeiten der wohlhabenden Bevölkerung zweckentfremdet.

Das typisch spartanische einfache Mahl blieb jedoch, so vermutet man, beibehalten. Wie auch immer sich dies miteinander vertrug. Spartanische Syssitien wurden so quasi zu etwas anderen griechischen Symposien, wie Lavrencic schreibt:

„Syssitien scheinen als Symposien in rein privater Form fortzuleben, wie es in anderen griechischen Städten schon lange Brauch war: ein ausgewählter Personenkreis traf sich auf Kosten eines Gastgebers zum geselligen Beisammensein.“[81]

Die später in Sparta aufkommenden Beamtenspeisungen haben außer ihrer Bezeichnung nichts mehr mit den „lykurgischen“ Syssitien gemein.[82]

Antike Quellen berichten von dem Scheitern der Reformversuche des Königs Agis IV. († 241 v. Chr.), der die „Lykurgische“ Disziplin wiederherzustellen versucht hatte. Kleomenes III. (254 v. Chr. -219 v. Chr.) setzte diese Reformversuche fort. Ihm gelang es die Gemeinschaftsmähler wieder einzuführen.:

Wahrscheinlich aber war diese Institution der Syssitien, die Kleomenes eingerichtet hat und über deren Form wir eigentlich gar nichts wissen, nicht von langer Dauer.

 „Nach der Ermordung dieses Königs hob Philopoemen, der Sparta zwang, dem Achäischen Bund beizutreten (192 v. Chr.), die „lykurgische“Ordnung wieder auf, da er überzeugt war, daß Spartaner, solange sie nach „lykurgischen“ Gesetzen lebten nicht fügsam wären.“[83]

Ob die Syssitien und die frühere spartanische Ordnung nach Spartas Austritt aus dem achäischen Bund im Jahr 180 v. Chr. wieder eingeführt wurde ist ungewiss.

Wie bei den Syssitien gibt es jetzt auch hier noch einen kleinen Nachtisch. leider musste ich so oft schreiben, dass wir etwas nicht genau oder gar nicht wissen, da möchte ich Sie zum Ende wenigstens noch mit etwas erfreuen, dass wir wissen, denn es wurde gefunden. Ein riesiger „Krater“. Als solche bezeichnete man bauchige Trinkgefäße. Peter C. Bol beschreibt diesen „Krater“:

Einer spartanischen Werkstatt verdanken wir vielleicht auch das wohl stattlichste griechische Bronzegefäß, daß bislang vollständig geborgen werden konnte, den nicht weniger als 1200 Liter fassenden, 164 cm hohen Krater, der in Frankreich in Vix zutage kam und sich heute in Châtillon-sur-Seine befindet.
Der riesige Kesselleib ist in reiner Kaltarbeit getrieben, ohne ihn beim Hämmern, bei dem das Metall seine Geschmeidigkeit mehr und mehr verliert, zu erhitzen. Dennoch erscheint das dünne Blech makellos, ohne Fehler und Reparaturen. Mit dem Schaber und mit Schleif- und Poliermitteln ist die Oberfläche so fein geglättet, daß die Abdrücke des Hammers nur unter dem Mikroskop noch zu erkennen sind. Wie der Vasenkörper mit dem Hals wurde auch der Fuß aus Blech getrieben, aber aufgelötet. Die Gefäßmündung setzt sich aus zwei gegossenen Hälften zusammen. Einzeln oder in Gruppen gegossen und sorgfältig nachgearbeitet sind die Figuren des Frieses, der sich um den gefäßhals zieht. Das Ganze bekrönt eine freistehende Statuette auf einem Deckelsieb, durch das man den Wein in das Mischgefäß goß. Henkel und andere Einzelteile sind aufgenietet, wobei ihre Plazierung teilweise Versatzmarken in alphabetischer Reihenfolge markierten. Mit diesen Versatzmarken wurde die Theorie begründet, daß man zur Transporterleichterung die Henkel getrennt mitlieferte. Bei einem Gewicht von jeweils 45 kg gegenüber einem Gesamtgewicht von über 208 kg wäre dies durchaus sinnvoll, doch scheint gerade der Platz für die Henkel nicht durch Versatzmarken bestimmt zu sein. Im übrigen hat man in der Antike auch gewichtigere Kunstwerke intakt zu transportieren gewußt. In Gallien wurde der Krater in einem Grab gefunden. Wir wüßten gerne, an was für eine Bestimmung der griechische Meister dachte, der ihn schuf. Mit einem Gelage, bei dem aus einem einzigen Gefäß 1200 Liter Wein ausgeschenkt werden sollten, wird auch er kaum gerechnet haben.“[84]


[1] Herodot, 1,65; Xen. Hell. 5,3,20.
[2] Hom. Od. IV.621ff. (Königssyssitien)
[3] Vgl. A. Bielschowsky, De Spartanorum syssitiis, Breslau 1869, S. 54.
[4] Plut. Kleom. 8,13 (Ephorensyssition); Plut. Lyk. 10.12.17.28.; Arist. pol. 2,1271a.
[5] Plut. Kleom. 8,9 (Syssition der Ephoren); Xen. Hell. V. 3,20 (Königssyssitien).
[6] Vgl. Bielschowsky, S. 13; Herodot 1,65; Xen. Hell. V 3,20 (Heerlager); Polyain. Strat. 2,1,15.2,3,11.
[7] Vgl. Monika Lavrencic, Spartanische Küche. Das Gemeinschaftsmahl der Männer in Sparta, Wien-Köln-Weimar 1993, S. 13.
[8] Vgl. Bielschowsky, S. 10ff.
[9] Angelos Chaniotis, Das antike Kreta, 2004, S. 65 und S. 71f.
[10] Plut. Lyk. 12.
[11] Plut. Lyk. 26.
[12] Syssition wurde hier auch für „Männerhaus“ verwendet, vgl. zu Kreta Strabon X, 4,16-17.
[13] Arist. pol. 2,1272a.
[14] Strab. Geogr. 10,4,17f.
[15] Franz Kiechle, Lakonien und Sparta: Untersuchungen zur ethnischen Struktur zur politischen Entwicklung Lakoniens und Sparta bis zum Ende der archaischen Zeit, 1963, S. 206; H. Michell, Sparta, Cambridge 1964, S. 282 und M. P. Nilsson, Die Grundlagen des spartanischen Lebens, in: Klio 12 (1912), S. 316.
[16] Xen. rep. lac. 5,2.
[17] Plut. mor. 226E.
[18] Plut. Lyk. 10.
[19] ebd.
[20] Plat. leg. 635a-636b.
[21] Plat. leg. 633a.
[22] Plut. mor. 226E.
[23] Plut. Lyk. 12.
[24] Aristot. pol. 5,1313a.
[25] Vgl. Paul Cartledge: Spartan reflections, London 2001, S. 14.
[26] Vgl. Ernst Baltrusch: Sparta. Geschichte. Gesellschaft. Kultur. München 1998, S. 69 f.
[27] Vgl. Paul Cartledge: Sparta and Lakonia. A regional history 1300-362 B.C., London 1979, S. 185.
[28]Arist. pol. 2,1271a.
[29] Vgl. Baltrusch, S. 70.
[30] Plut. Lyk. 12.
[31] Manfred Clauss: Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation, München 1983, S. 70 und 98; Bielschowski, S.50; Arist. Pol. 1270 a 34.
[32] Xen. rep. Lac. 15,4-5.
[33] Clauss, S. 118; Xen. rep. lac. 15,4; Herodot 6,57.
[34] Bielschowsky, S. 39 f.; Plut. Lyk. 12.
[35] Xen. rep. lac. 13,1.
[36] Vgl. Nilsson, S. 117.
[37] „Zu den gemeinschaftlichen Mahlen pflegten auch die Knaben zu kommen. Wie in eine Schule der Weisheit wurden sie hingeführt, hörten ernsthafte Gespräche, wurden zeugen freimütiger Scherze und selbst daran gewöhnt, zu scherzen und ohne Grobheit zu spotten und Spott nicht übel zu nehmen.“ Plut. Lyk. 12.
[38] Xen. rep. lac. 5,5-6.
[39] Clauss, S. 101f., S. 95 und S. 147f.; Lavrencic, S. 32f.
[40] Erich Bayer, Griechische Geschichte, Stuttgart 1987, S. 79; Clauss, S. 112; Pausanias 4,14,4; Karl-Wilhelm Welwei, Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht, Stuttgart 2004, S. 42.
[41] Xen. rep. lac 5,3; Lavrencic, S. 48; Bielschowski, S. 20.
[42] Fritz Gschnitzer, Griechische Sozialgeschichte von der mykenischen bis zum Ausgang der klassischen Zeit, Wiesbaden 1981, S. 97. Anders bei Lavrencic, S. 90f.
[43] Xen. rep. Lac. 2,6-7.
[44] Plut. Lyk. 17.
[45] D. Lotze: Zu einigen Aspekten des spartanischen Agrarsystems, in: JWG (1971/2), S. 63-76, hier S.69, Anm. 25. Michell, Sparta, S. 288.
[46] Xen. lac. pol. 3,5; Plut. Lyk. 12,6.
[47] Plut. Lyk. 18,25.
[48] Lavrencic, S. 58.
[49] Bielschowsky, S. 26.
[50] Plut. Lyk. 28.
[51] Herodot beschreibt die Bescheidenheit im Gegensatz zur persischen Esskultur, Herodot 9,82; ähnlich bei Plutarch mor. 239E. Auch Xenophon (Xen. rep. lac. 5,1ff.) und Plutarch (Plut. Kleom. 13; Lyk 10; mor. 995B) äußern sich über die bescheidene spartanische Lebensweise und deren Anspruchslose Esskultur.
[52] Lavrencic, S. 62.
[53] Ath. 4,142a-b.
[54] Welwei, S. 43; Lavrencic, S. 36; Plut. Lyk 12; Ath. 4,141c.
[55] Ath. 4,140f.
[56] Xen. Rep. Lac.5,4.
[57] Lavrencic, S. 78; Ath. 4,142.
[58] Herodot, 6,57 und Xen. rep. lac. 15,4.
[59] Homer, Odyssee, 4,65f.
[60] Xen. rep. lac. 15,4.
[61] Plut. Lyk. 26.
[62] RE Kochkunst, Sp. 956.
[63] Lavrencic, S. 91.
[64] Ath. 4,141d. 
[65] Welwei, S. 207; Baltrusch, S. 70.
[66] Ath. 12,550d.
[67] Zur Forschungsdiskussion s. Lavrencic,S. 96f.
[68] Clauss, S. 152; Lavrencic, S. 97f.
[69] Ath. 11,463e; Lavrencic, S. 98.
[70] Plut. Lyk. 12; Lavrencic, S. 99.
[71] Ath. 4,141a; Lavrencic, S. 99.
[72] Lavrencic, S. 99f.
[73] Plut. Lyk., 12; Xen. rep. lac. 5,7.
[74] Michell, Sparta, S. 284; Lavrencic, S. 101f.
[75] Xen. rep. lac. 15,4.
[76] Lavrencic, S. 103-108; Ath. 4,141f-142a; Bielschowsky, S. 22.
[77] Ath. 4,140f.
[78]  Plut. Lyk. 12; Plut. Agis. 5.
[79] Xen. rep. lac. 14,1-5.
[80] Lavrencic, S. 119.
[81] Lavrencic, S. 120.
[82] Clauss, S. 93.
[83] Lavrencic, S. 121; vgl. Plut. Phil. 16.
[84] Peter C. Bol: Antike Bronzetechniken, S. 81ff.


Beitragsbild:
Trinkschale mit Symposion-Motiv
gemeinfrei (via Wikimedia-Commons)

Dr. Anja Kircher-Kannemann
Dr. Anja Kircher-Kannemann

Promovierte Historikerin, Autorin, Kulturvermittlerin und Bloggerin.
Themen: digitale Kulturvermittlung – #digKV – Social Media – Storytelling – Geschichte(n) erzählen

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