Kultur-News KW 47-2019

EDIT April 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Digitales

  • Leider gerade im Kulturbereich noch stark verbreitet: Mixed Content bzw. Seiten gleich ganz ohne SSL-Verschlüsselung. Google gab nun bekannt, dass diese Seiten Probleme bereiten bei der Indexierung bzw. gleich vollständig blockiert werden. t3n schreibt hierzu: „Wer also immer noch nicht vollständig auf HTTPS samt zugehörigem TLS- oder SSL-Zertifikat umgestellt hat und auf seiner Website weiterhin Inhalte unverschlüsselt über HTTP einbindet, sollte spätestens jetzt umstellen. Nicht nur, um saftige Abmahnungen zu vermeiden.“
  • Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Wikimedia und der Deutsche Bibliotheksverband fordern von ARD und ZDF Bildungssendungen und allgemein Bildungsinhalte dauerhaft zur Verfügung zu stellen und die Digitalstrategie zu überdenken, denn: „Bildung hat kein Ablaufdatum“. via Tagesspiegel.
  • Chancen der Digitalisierung? Hier ist eine: Der Herrenberger Altar kehrt – wenn auch nur virtuell – zurück an seinen Ursprungsort. via zkbw.
  • Um Chancen, Potentiale und Mehrwehrt von digitalen Technologien im Museum ging es bei der Digitalwerkstatt Museum im Oktober dieses Jahres. Videos der Vorträge gibt es nun bei museums4punkt0.
  • Bleiben wir bei digitalen Strategien für Museen: Christian Gries hat seinen Vortrag auf der ICOM-Jahrestagung 2019 in München auf seinem Blog Iliou-Melathron veröffentlicht und beschäftigt sich mit „Veränderungsbereitschaft und Handlungsfähigkeit“.
  • Und noch ein sehr ausführlicher und interessanter Beitrag zum Themenbereich Museen und Digitalisierung findet sich bei Tanja Praske: „Community-Aufbau – was leisten SocialWalks, Blogger Relations & Blogparaden dafür? – Teil 2: Digitale Kulturvermittlung| #digkv“.
  • Passend dazu hat Tanja Praske auch ihren Vortrag zur Maitagung 2019: “Digitale Kulturvermittlung und Community-Aufbau im Museum: Geschichtenerzählen, Netzwerke und Kooperationen”. Bei Soundcloud hochgeladen. Es geht darin um „partizipative Programme, Flashmops, Museum als Dritter Ort, Insta-Formate, SocialWalks, BloggerWalks, Instameets und Blogparaden.“
    Liebe Museums-Mitarbeiter*innen bitte unbedingt lesen und hören!
  • Bilder gehören zur digitalen Welt und sind durch sie wichtiger geworden denn je. Angelika Schoder hat auf musermeku die „besten Online-Plattformen für Public Domain Bilder“ zusammengestellt von Europeana bis Metropolitan.

  • Digitalisierung an Museen ist ein vieldiskutiertes Thema. Vielfach scheitert die Digitalisierung an fehlendem Geld, fehlendem Personal und auch daran, dass die Chancen durch due Digitalisierung nicht erkannt werden. Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH hat vor allem Museen im ländlichen Raum bei der Digitalisierung geholfen und stellt nun ihre Ergebnisse vor.
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Museum

  • Nicht nur für Hessen: Der größte Bembel der Welt in einem der kleinsten Museen der Welt. Geben soll es das ab 2020 in Hanau, im ersten „Äppelwoi“-Museum. via Süddeutsche.
  • Museen als Ort spezieller Magie, eines eigenen Zaubers und eines „Aha“-Effekts: Nach all dem suchte die Jury des Museumspreises Baden-Württemberg. Gefunden hat sie im „Tobias-Mayer-Museum“ in Marbach. Hier widmet wich ein ganzes Museum einem weithin unbekannten Astronomen der Frühen Neuzeit und ist damit erfolgreich. via Marbacher Zeitung.
  • Blinde Menschen und Gemälde – ein schwieriges Thema. Das Paula-Modersohn-Museum in Bremen geht nun einen neuen Weg und macht das „nackte Selbstbildnis“ der Malerin für blinde Menschen mit Hilfe eines 3D-Modells „anfassbar“. via Süddeutsche.
  • Wenn die Mitarbeiter in einem Museum die Perspektive wechseln, dann hat das in diesem Fall etwas mit Barrieren zu tun. Das Team des MiQua wechselte von „zu Fuß“ zu „rollend“, um herauszufinden, was man bei der Gestaltung eines Museums bedenken muss, um auch mobilitäseingeschränkten Besuchern den Zugang zu ermöglichen. Mehr auf dem MiQua-Blog. – Ich fände es übrigens sehr gut, wenn es solche Aktionen öfter gäbe und auch andere Formen der Behinderung in die Überlegung der Museen und anderer Kulturinstitutionen einbezogen würden. Allzu oft nämlich scheitert der Versuch der Teilhabe an Hindernissen an die niemand gedacht hat.
  • Wie umfangreich das Thema „Barrierefreiheit“ ist, sieht man auch am Beitrag des Joanneum. Hier gibt es ein Interview mit Eva Ofner zur Barrierefreiheit in Museen und dass dazu mehr gehört als eine Rampe und ein Aufzug. Aber selbst hier gibt es noch Bereiche, die nicht bedacht wurden.

Ausstellungen

  • Social-Media-Aktivitäten zu einer Ausstellung, das ist für viele Häuser noch immer irgendwie ein Problem. Wie man es in Perfektion betreibt, das zeigen aktuell die Monacensia und Tanja Praske. Zur Ausstellung über „Erika Mann“ gibt es eine SocialWall. Sie nimmt sämtliche Tweets sowie die Postings der #Monacensia zur Ausstellung auf.
  • Die Deutsche Kinemathek Berlin zeigt vom 28.11.2019 bis 31.5.2020 die Ausstellung “Brandspuren — Filmplakate aus dem Salzstock”. Die Filmplakate der 1920er und 1930er Jahre wurden 1986 in einem Salzbergwerk in Grasleben gefunden, wo das Reichsfilmarchiv seit dem Krieg lagerte. „Dank der Kunst der Restauration erstrahlen die stark angegriffenen Plakate nun wieder vielfältig und farbenfroh.“ via Filmdienst.

Bibliotheken/Archive

  • „Der fast 800-jährige Bamberger Psalter, der heute in der Staatsbibliothek Bamberg bewahrt und behütet wird, zählt zu den bedeutendsten Werken der süddeutschen Buchkunst des ausgehenden Hochmittelalters.“ Er ist nun in einer virtuellen Ausstellung zu bewundern. via zkbw.

Geschichte

  • „Kaiserin-Witwe Maria hatte nach dem Tod ihres Gemahls Maximilian II. 1576 zunächst in Prag gelebt, reiste aber 1581 schließlich zurück nach Madrid1, wo sie als Tochter Kaiser Karls V. auch ihre Kindheit und Jugend verbracht hatte. Dort lebte sie meist im Kloster Descalzas Réales, gegründet 1559 von ihrer Schwester Johanna von Portugal.“ Mehr über diese Kaiserin und die Gesellschaft Jesu gibt es auf dem Blog Kaiserin.Hypotheses.
  • Ein volkstümlicher General aus dem 18. Jahrhundert und ein Gemälde von Anna Dorothea Therbusch. Jürgen Luh über eine interessante Gestalt, Legenden, Anekdoten und ein Bild in der Feldherren-Galerie des Prinzen Heinrich von Preußen in Schloss Rheinsberg. via Recs.Hypotheses.
  • „Im Oktober 1874 schon trug das Schiff einen hoffnungsvoll in die Zukunft blickenden, kräftigen jungen Deutschen, dessen Gesicht von hellblondem Vollbart umrahmt war, wieder nach Deutschland in die Heimat zurück.“ – Die spannende Geschichte eines jungen Mannes aus Baden und einer „Wunderuhr“. via Blog des Deutschen Uhrenmuseums Furtwangen.

Sprudelhof Bad Nauheim
Mythische Figuren am großen Sprudel – Sprudelhof Bad Nauheim
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Archäologie

  • Endlich sind Spionageaufnahmen aus dem Kalten Krieg auch mal für etwas Sinnvolles gut, denn offenbar belegen sie, dass die mesopotamische Metropole Ur bis zu achtmal größer war als bisher vermutet. via Süddeutsche.
  • Den “Archäologischen Anzeiger” gibt es ab sofort als gedruckte Fassung und digital als Open-Access-Version im responsive Viewer-Format. Die Artikel können so mit digitalen Supplementen oder Forschungsdaten aus anderen Informationsressourcen verbunden werden. via zkbw. Eins noch: Achtung: Es ist eine einmalige Registrierung im iDAI.publications-Portal notwendig!

Lesenswert

  • Der Bund stellt 41,5 Millionen Euro für Fotozentrum zur Bewahrung des und Vermittlung des nationalen fotografischen Kulturerbes in Düsseldorf bereit. Vor wenigen Wochen hat sich auf Initiative des renommierten Künstlers Andreas Gursky ein Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstitutes e.V. gegründet. via zkbw.
  • Wenn ein Maler ein Modell 200-mal malt, dann muss das schon eine ganz besondere Beziehung gewesen sein. Ulrike Schowe auf dem Blog des Sauerland-Museums über August Macke und Elisabeth.
  • „Es ist auch eine Flüchtlings- und Migrationsgeschichte: Aus Furcht vor Verfolgung durch die Nationalsozialisten flohen viele Bauhäusler in den 1930er Jahren aus Deutschland – bis nach Australien. Welchen Einfluss die Exilanten auf die Kunst, die Architektur und das Design „down under“ hatten“ zeigt nun ein neues Buch auf. via idw.
  • Der Klimawandel ist auch ein Risiko für viele Kulturgüter, wie das jüngste Beispiel der Überflutung Venedigs deutlich zeigt. Es wird Zeit einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, denn wer seine Vergangenheit verliert wird orientierungslos. via Monopol-Magazin. #HeritageAtRisk #SavingHeritage

In eigener Sache

Hier auf dem Blog gab es in dieser Woche einen Nachklapp zur letzten Kulturwoche. Das Thema war „Grenzenlos“. Die „Grenzenlosigkeit“ des Jugendstils greift der dieswöchige Beitrag noch einmal auf, den ich zusammen mit Hanne Kremin vom Jugendstilverein Bad Nauheim verfasst habe. Es geht weit weg nach Lima.


Beitragsbild:
Tafel Ruta Europea del Modernisme Lima – Foto: Jugendstilverein Bad Nauheim

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