Kultur-News KW 31-2020

EDIT April 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Digitalisierung

  • Must Read!: „Ich denke, dass wir über den Punkt längst hinaus sind über das Für und Wider von Digitalisierung nachzudenken. Es ist eher an der Zeit, dass Digitalisierung strategisch auf allen Ebenen des Kulturbereichs mitgedacht wird, von der Verwaltung, über die Ausstellungsentwicklung, die Vermittlung bis hin zur Besucher*innenführung durch die Museen.“ Ein interessantes und in die Zukunft weisendes Interview mit Doreen Mölders, Direktorin des Westfälischen Landesmuseums für Archäologie in Herne, zum Thema „Digitalität in Zeiten von Corona“ und darüber hinaus. via L.I.S.A.

Museen

  • Alltag im Mittelalter als Digital Story perfekt aufgearbeitet und dargeboten beim Germanischen Nationalmuseum. Aber Achtung: Das Losreißen fällt schwer 😉
  • „Das Deutsche Historische Museum konzipiert seine Dauerausstellung neu und setzt nicht nur dabei vermehrt auf digitale Anwendungen und den Bereich der digitalen Kulturvermittlung. „Medialer Mehrwert zeigt sich für uns dann, wenn digitale Formate Kontextualisierung und Vernetzung in besonderer Weise ermöglichen. Diese Möglichkeiten gilt es im Prozess der Neukonzeption auszuloten.“ sagt dazu Elisabeth Breitkopf-Bruckschen in einem Interview bei museum4punkt0.
  • Um Museen und geht es in dem #digKV Online-Vortrag “Activating Museum Data: Possibilities of Digital Data in Museums”, am Dienstag, 11.8. um 19.00 Uhr, der via Zoom mitverfolgt werden kann. Mehr Informationen gibt es beim idw.
  • Digitale Kulturvermittlung und die Nutzung von Social Media machen für Museen Sinn, denn „Viele BesucherInnen haben in der Zeit der Schließung den Kontakt zu uns über digitale Kanäle gesucht und unsere Angebote vielfach positiv bewertet.“ bestätigt  Caroline Flöring vom Museum Kalkriese im Interview bei museum4punkt0 und meint: „Man darf sich ruhig versuchen und Mut haben, Dinge auszuprobieren.“
  • Inklusion ist ein wichtiges Thema für Museen. Seit dem Jahr 2019 arbeitet das Neanderthal Museum gemeinsam mit dem Verband blinder und sehbehinderter Menschen in NRW, dem BSVN e.V am Forschungsprojekt NMsee. Aus der Zusammenarbeit entstand nun ein Mobile Game: „Im Mobile Game begleiten User*innen während des Museumsbesuchs den Hauptcharakter Nami, Älteste einer eiszeitlichen Jäger*innen- und Sammler*innen-Gruppe, auf einer lebenswichtigen Wanderung durch das Neandertal.“ Mehr dazu erfährt man in einem Blogbeitrag von Anna Riethus.
  • Außerdem neu beim Neanderthal-Museum: Abenteuer in der Steinzeit spielend erleben, das geht seit Ende Juni im Außenbereich des Neanderthal-Museums. Erste Eindrücke gibt es auf dem Neanderthal-Blog.
  • Das Museum am Rothenbaum, die Umgestaltung der Sammlungsarbeit und wie man mit kolonialem Museumsgut umgehen sollte. Ein Interview mit Barbara Plankensteiner auf der Website des Deutschen Musuemsbundes.
  • 10 Jahre ist er alt und alle 15 Minuten meldet er sich laut und vernehmlich zu Wort und zwar mit einem „Kuckuck“. Gemeint ist der Riesenkuckuck, der aktuell im Uhrenmuseum in Furtwangen zu bewundern ist. Mehr über ihn gibt es auf dem Blog des Deutschen Uhrenmuseums zu erfahren.

Ausstellungen

  • Rätselhafte Bilder und eine Ausstellung mit „weitem Blick“ in Nürnberg. Was es damit auf sich hat? Den Versuch einer Auflösung und den Blick auf das Leben eines Kunsthistorikers als Detektiv liefert Sebastian Heider auf dem Museenblog Nürnberg.
  • „Die Sonderausstellung „Unbekannte Schätze. Möbel und Kunstwerke aus den Depots der Bamberger Residenz“ diskutiert, warum zum Teil auch kunsthistorisch durchaus bedeutende Objekte nicht dauerhaft in der Neuen Residenz gezeigt werden können. Sie zeigt, dass es sich lohnt, der eigenen Sammlung im Haus größeren Raum einzuräumen.“ Mehr über die Ausstellung gibt es auf dem Schlösserblog Bayern zu lesen.

Bibliotheken / Archive

  • Ein Linktipp des Stadtarchivs Darmstadt, denn ich gerne weitergebe: 13 Nordhessische Archive haben sich zusammengeschlossen und ein neues Blog ins Leben gerufen, um ihre Arbeit einem breiteren Publikum vorzustellen. Auf anh.hypotheses gibt es seit Februar regelmäßig Informationen zu Projekten und vielen Themen der Regionalgeschichte. 

Geschichte

  • Geld ist ein wichtiger Teil der Geschichte, denn wie heißt es so schön: „Geld regiert die Welt“ und das hat es auch schon in der Antike getan. Umso wichtiger ist es auch Münzsammlungen endlich zu digitalisieren und für die breite Forschung zugänglich zu machen. Ein Interview mit Sven Stienen zeigt, wie die aktuell Teile des Münzkabinetts der Staatlichen Museen Berlin digitalisiert werden.
  • Kommt eine Wienerin nach Weimar, dann kann es spannend werden. Wie spannend, aber letztlich auch traurig, das beschreibt ein Beitrag über eben jene Wienerin mit dem Namen Friedl Dicker auf dem Blog der Klassik Stiftung Weimar.
  • Bereits seit einer Weile beschäftigt sich das Zeppelin Museum auf seinem Blog mit Frauen, die Welt – oder genauer gesprochen die Lüfte eroberten. In dieser Woche vorgestellt wird Emmy La Quiante die wahrscheinlich erste geprüfte Ballonführerin der Welt!
  • Frauen, die einem Handwerk nachgehen? Frauen, die wirtschaftlich aktiv sind, so „richtig“ arbeiten und sich in männliche Domänen mischen? Das geht nicht! Zumindest nicht im 18. Jahrhundert. Das Historische Museum Frankfurt stellt auf seinem Blog eine Frau vor, die es trotzdem wagte: Anna Maria Wiederhold, die den elterlichen Buchbinderbetrieb übernahm.
    Von diesen Frauen gab es übrigens mehr als man gemeinhin annimmt. Vor einiger Zeit habe ich auf diesem Blog schon Clara Hätzlerin vorgestellt, eine Kopistin, die im 15. Jahrhundert in Augsburg wirkte.

3D-Visualisierung von Stonehenge Bild LBI ArchPro LWL Christiane Schmidt
3D-Visualisierung von Stonehenge – Bild: LBI ArchPro LWL Christiane Schmidt

Archäologie

  • Stonehenge ist und bleibt wohl auch noch eine ganze Weile eines der großen Rätsel der Menschheitsgeschichte und gleichzeitig auch eine Art von Mythos. Aber seit Jahrzehnten wird dieser Mythos auch Schritt für Schritt enträtselt. Wissenschaftler der Universität Brighton konnten nun mit einer neu entwickelten Methode die Herkunft der Steine klären. via Der Standard
    Das freut übrigens auch das LWL-Museum für Archäologie in Herne wo im kommenden Jahr eine Sonderausstellung zu Stonehenge zu sehen sein wird.
  • Ja, wo war er denn? Und wie sah er aus? – Archäologen machen sich erneut auf die Suche nach dem Barockgarten im Dresdner Zwinger. via MDR
  • Mainz ist eine alte Stadt mit viel Geschichte. In den Fokus rückt nun die römische Geschichte des ehemaligen Mogontiacum mit dem einst größten römischen Theater nördlich der Alpen. via Süddeutsche

Lesenswert

  • Zu Recht! – „Der langwierige Prozess gegen den russischen Historiker Jurij Dmitrijew vor dem Stadtgericht von Petrozavodsk fand am 22. Juli 2020 seinen Abschluss. Dmitrijew wurde zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. (VHD) verurteilt dieses unübersehbar politische Verfahren mit Nachdruck.“ via idw
  • Hubertus Kohle bei arthistoricum über eine Idee, wie die Probleme, die aus Corona für die universitäre Lehre  resultieren durchaus zum „Bildungsbooster“ werden könnten … wenn man nur wollte.
  • Podcasts werden ja auch im Kulturbereich immer interessanter und häufiger und auch sie nutzen gerne einmal Musik als Untermalung oder Jingle, doch wie sieht es aus mit den Lizenzrechten bei Musik, wie mit GEMA-Gebühren? Georg Fischer hat bei iRights einen ausführlichen und aufschlussreichen Artikel zum Thema verfasst.
  • Die Entdeckung einer Eremiten-Klause im Nymphenburger Schlosspark. Ein schöner Spaziergang für den Sonntagnachmittag auf dem Schlösserblog Bayern.
  • Europeana ist – das passt, denn wir haben Sommer trotz Corona – im Urlaubsmodus und das zeigt sich auf dem Europeana-Blog: Hier geht es in zahlreichen Beiträgen um den Urlaub und die Geschichte des Verreisens.

In eigener Sache

Endlich sind sie wieder da – die Kultur-News und endlich kann ich wieder, wenn auch weniger als früher – arbeiten! Und hoffe inständig, dass dies auch so bleiben wird und irgendwann dann auch wieder 100 Prozent gehen werden. Denn leider hatte mich meine Gesundheit in den letzten knapp acht Wochen im Stich gelassen.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle, die mir in den letzten Wochen Genesungswünsche u.v.m. via Mail, Messenger oder Telefon haben zukommen lassen!

Albert Camus "Die höchste Form der Hoffnung ..."
Albert Camus

2 Kommentare

  • Deutsches Uhrenmuseum

    Liebe Frau Kircher-Kannemann,

    willkommen zurück auf Sendung! Wir freuen uns, nun wieder regelmäßig mit einem Rundblick über Neuigkeiten aus der Kulturszene versorgt zu werden.

    Manchmal fordert der Körper sein Recht ein und zwingt uns, etwas kürzer zu treten. Die Gesundheit sollte immer Priorität vor anderen Aufgaben haben.

    Gute Besserung und herzlichen Dank für die tolle Arbeit hier!

    Das Deutsche Uhrenmuseum Furtwangen

    • A. Kircher-Kannemann

      Liebes Team vom Uhrenmuseum,

      vielen herzlichen Dank!
      Mir hat die Arbeit am Blog auch gefehlt und ich hoffe, dass es nun wieder regelmäßig Kultur-News und auch andere Inhalte geben wird.

      Herzliche Grüße
      Anja Kircher-Kannemann

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