Kultur-News KW 35-2023

Lang war sie in diesem Jahr, die Sommerpause der Kultur-News und trotzdem ist längst nicht alles fertig geworden. Die Arbeit an der neuen Ausstellung des Jugendstilforums Bad Nauheim “Stilwende 2.0 – Wege in die Moderne” mit der von mir kuratierten Kabinettausstellung “Auf dem Weg zur Neuen Frau” hat dann doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als gedacht.
Daher gibt es die Kultur-News jetzt erst einmal noch im alten Design und auch der Newsletter von Kultur-Geschichte(n)-Digital ist erst einmal noch vertagt.

Cover Auf dem Weg zur Neuen Frau
Cover der Ausstellungsbroschüre “Auf dem Weg zur Neuen Frau” – Jugendstilforum Bad Nauheim
Kulturvermittlung digital
Kulturvermittlung digital

Digitalisierung

  • Das Team der Provenienzforschung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven launcht die erste Datenbank, über die während des Nationalsozialismus enteignetes Umzugsgut jüdischer Flüchtlinge gesucht werden kann. Offizieller Start für die LostLift Datenbank ist der 1. September – der Tag, an dem 1939 der Zweite Weltkrieg begann. via idw.
  • i-Rights stellt die überarbeitete Handreichung zu urheberrechtlichen Fragen bei der Nutzung von audiovisuellen Materialien in Forschung und Lehre vor.

Museen

  • Der Schlösserblog Bayern stellt die neu eingerichteten Kabinette der „Kurfürstenzimmer“ der Nymphenburger Sommerresidenz vor.
  • Wer schon immer einmal wissen wollte, was im Vorfeld einer Ausstellung eigentlich so alles zu erledigen ist, der sollte diesen Beitrag des Schlösserblogs Bayern lesen.
  • Auch der Blog des Landesmuseums Stuttgart berichtet über das Entstehen einer Ausstellung. Es geht um die große Landesaustellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“, die ab dem 26. Oktober 2024 im Alten Schloss in Stuttgart zu sehen sein wird. 
  • Musermeku hat bereits vor einer Weile ein Museum der besonderen Art vorgestellt, das Sir John Soane’s Museum in London.
  • Außerdem stellt Musermeku das Mary Rose Museum in Portsmouth vor.
  • “Ist das Museum der Zukunft eine immersive Erlebniswelt? Diverse Kulturinstitutionen experimentieren mit aufwändigen audiovisuellen Installationen, doch manches bietet eher oberflächliche Attraktion statt inhaltlichen Mehrwert.” Ein ausgesprochen interessanter Beitrag von Musermeku.
  • Malena Alderete, Astrid Fendt und Matthias Ohm berichten auf dem Blog des Landesmuseums Stuttgart über den Beginn einer kritischen Beschäftigung mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten im Landesmuseum Württemberg.
    Und hier Teil 2.
Museum
Plakat zur Ausstellung "Stilwende 2.0 - Wege in die Moderne" Jugendstilforum Bad Nauheim
Plakat zur Ausstellung “Stilwende 2.0 – Wege in die Moderne” Jugendstilforum Bad Nauheim

Ausstellungen

  • Der Schlösserblog Bayern berichtet über Leihgaben in der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung „Barock! Bayern und Böhmen“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg, die noch bis 3. Oktober 2023 läuft.
  • Über die Ausstellung  „Welt-Kunst 1923. Von der Umwertung der deutschsprachigen Kunstgeschichte“  im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München berichtet der Blog arthistoricum.
  • Markus Speidel wirft auf dem Blog des Landesmuseums Stuttgart einen Blick in die Sonderausstellung „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“ im Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch.
  • Musermeku hat sich die Ausstellung „Nacht. träumen oder wachen“ im Museum der Kulturen Basel angeschaut.

Bibliotheken / Archive

Antike Bibliothek
Antike Bibliothek – Bild: gemeinfrei via Wikimedia Commons
Panorama Bad Nauheim mit Zeppelin historische Postkarte
Historische Postkarte mit dem Panorama Bad Nauheims und einem Zeppelin

Geschichte

  • Eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Uni Siegen untersucht die Beiträge von Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ein Ziel des Projektes ist auch, zu einem neuen Verständnis von Wissenschaftsphilosophie und -geschichte beizutragen. via idw.
  • Der Schlösserblog Bayern berichtet über ein “ein denkwürdiges Treffen zwischen König Ludwig II. und dem Dichter Felix Dahn” im Jahr 1873.
  • Der Blog des Zeppelin Museums erzählt vom ersten Ballonaufstieg des Grafen Ferdinand von Zeppelin im amerikanischen Bürgerkrieg im Jahr 1863.
  • Eine Reise in die Geschichte Londons hat Musermeku unternommen und berichtet über die Geschichte des Leadenhall Market.

Archäologie

  • Seit 2001 führt das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, mit seinem Forschungsbereich Montanarchäologie am Dürrnberg bei Hallein montanarchäologische Untersuchungen durch. Der Dürrnberg nahe Salzburg ist bekannt für seinen Abbau von Steinsalz, der bereits in der Eisenzeit stattgefunden hat. Nun haben Grabungen unter der Leitung von Forschungsbereichsleiter Prof. Dr. Thomas Stöllner einen besonderen Fund ermöglicht: einen über 2000 Jahre alten, ausgesprochen gut erhaltenen Kinderschuh. via idw.
  • Von Alexander dem Großen bis zu Kleopatra: Mit dem Alltag in Recht und Verwaltung im antiken Ägypten befasst sich ein gemeinsames Forschungsprojekt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität zu Köln. Rund 6.500 Papyrus-Fragmente werden im Rahmen des Vorhabens neu übersetzt, kommentiert und zusammengefasst. Hierfür stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) über zwölf Jahre mehrere Millionen Euro aus ihrem Fonds für Langfristvorhaben bereit. Dabei handelt es sich um eine besonders begehrte Form der Förderung für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Die MLU bringt in das Projekt auch ihre eigene Papyrussammlung ein. via idw.
  • Nach einem spektakulären Transport ans Mittelmeer sollen Messfahrten mit dem römischen Handelsschiff „Bissula“ Erkenntnisse zum antiken Seehandel erbringen. via idw.
  • Bei Grabungen auf Sizilien hat ein Forschungsteam um den Archäologen der Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. Jon Albers einen spektakulären Fund gemacht: Sie entdeckten unmittelbar auf einer Straße in direkter Nachbarschaft des antiken Osthafens von Selinunt einen Löwenkopf aus Marmor, der als Baudetail eines Tempeldaches Regenwasser ableiten sollte. Der Wasserspeier ist 60 Zentimeter hoch und damit deutlich größer als ähnliche Funde aus der Region. Besonders macht ihn auch das Material, das im westgriechischen Raum selten und kostbar war. Der Löwenkopf ist ungewöhnlich gut erhalten und noch unfertig. via idw.
  • Die Doppelkapelle St. Crucis ist eine weithin sichtbare Landmarke und gleichzeitig der prominente obertägig erhaltene Überrest der im 12. Jahrhundert erbauten markgräflichen Burg Landsberg (heute Stadt Landsberg, Saalekreis). Im Zuge eines Forschungsprojekts finden im Umfeld der Kapelle auf dem Gelände der ehemaligen mittelalterlichen Burg auch in diesem Jahr archäologische Untersuchungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. Insbesondere zum Wissen über das bauliche Umfeld der Kapelle und die Vorgängeranlage der markgräflichen Burg tragen die derzeitigen Arbeiten erheblich bei. via idw.
  • Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert war das Kloster Kaltenborn bei Allstedt ein religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des südöstlichen Harzvorlands. Heute ist die Abtei gänzlich aus der Kulturlandschaft verschwunden. Aktuelle Ausgrabungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt befördern beeindruckende Relikte der Klosterkirche, aber auch viele Zeugnisse der Zerstörung der Anlage im Bauernkrieg 1525 zutage. via idw.
Modelle römischer Schiffe in der Ausstellung "Der Limes am Niederrhein" in Xanten
Modelle römischer Schiffe in der Ausstellung “Der Limes am Niederrhein” in Xanten Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0
Thermen Trier
Barbarathermen Trier
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Lesenswerte Kultur-News KW 35-2023

  • Anthropologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben eine 3.800 Jahre alte Großfamilie aus einem bronzezeitlichen Grabhügel der Nepluyevsky-Nekropole in der russischen Steppe untersucht und dabei neue Erkenntnisse über die Ursprünge und die genetische Struktur prähistorischer Familiengemeinschaften gewonnen. via idw.
  • Der rheinland-pfälzische Landtag lässt die Auseinandersetzung von einheimischen und migrantischen Familien in Rheinland-Pfalz mit dem Thema Nationalsozialismus durch die Universität Koblenz in Kooperation mit der Hochschule Koblenz und der Touro University Berlin erforschen. Die dritte und vierte Generation nach der Ära des Nationalsozialismus stehen dabei besonders im Fokus. Nun liegen erste Zwischenergebnisse vor. via idw.
  • Auf 24 Jahre angelegtes Projekt schließt ForschungslückeIn Deutschland haben sich vom 11. Jahrhundert an etwa 2.400 jüdische Friedhöfe erhalten. Kein anderes europäisches Land besitzt – trotz großer Verluste – eine vergleichbar alte, reiche und vielschichtige Überlieferung. Die Friedhöfe zählen zu den ältesten Zeugnissen der Sepulkralkultur in Deutschland. Ihre Erhaltung, Dokumentation, Erschließung und Vermittlung ist eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, dennoch haben sie bislang nicht die Aufmerksamkeit gefunden, die ihnen als religiös-kulturellen Orten der Erinnerung, als Ausdruck individueller und korporativer jüdischer Identität sowie als historischen, literarischen und materiellen Quellen zukommt. via idw.
  • Damian Kaufmann war auf seinem Blog Zeilenabstand.net während der Sommerpause der Kultur-News ganz schön aktiv und offenbar eine Menge an Ausflügen unternommen.
    Folgende Orte stellt er vor:
    Trier
    Celle
    Jakriborg
    Osnabrück
  • Zwar ist dieser Beitrag von Damian Kaufmann bereits über einen Monat alt, aber das ändert nichts an seiner Aktualität.
    Angesichts des wachsenden Rechtspopulismus in Deutschland ruft Damian Kaufmann Museen und Kulturinstitutionen zum Handeln und Flagge zeigen auf. ein Aufruf, dem ich mich nur anschließen kann.
    “Kultur und Museen als gesellschaftliche Akteure gegen Rechtsextremismus”!
  • Und wo wir gerade beim Thema “Flagge zeigen” sind: Der Blog des Deutschen Historischen Museums erzählt die Geschichte der ersten Regenbogenflagge, die vor gar nicht so langer Zeit auf dem Deutschen Reichstagsgebäude wehte.

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