Kultur-News KW 17-2024

Kulturvermittlung digital
Kulturvermittlung digital

Digitalisierung

  • „The Revolution Will Be Digitized“ titelt die University of Kentucky und meint Druckschriften der Französischen Revolution, die dort digitalisiert werden.
  • Am 16. April 2024 haben sich sechs der größten deutschen naturkundlichen Sammlungen zusammengeschlossen. Sie wollen ihre über 140 Millionen Sammlungsobjekte zukünftig für die Wissenschaft digital vernetzen und frei zugänglich machen. Dies soll im Rahmen der Forschungsinfrastruktur Distributed System of Scientific Collections (DiSSCo) erfolgen, die heute bereits über 170 Naturkundemuseen, Botanische Gärten und universitäre Sammlungen aus ganz Europa vernetzt.“ via idw.
  • Wie können Forschungsergebnisse zur Orts- und Regionalgeschichte flexibel und zeitgemäß veröffentlicht werden? – Volker Jäger stellt auf dem Saxarchiv-Blog die digitale Ortschronik von Altenbach vor.
  • Eine an den Universitäten Trier und Leipzig entwickelte Software vereinfacht Replikationen und damit die Qualitätskontrolle wissenschaftlicher Arbeit.
    Eine Forschungsgruppe der Universität Trier und der Universität Leipzig untersucht in dem Projekt „replicatio“, inwieweit Forschung in den Digital Humanities reproduzier- oder replizierbar ist. Führt eine Replikationsstudie zum gleichen Ergebnis, wird die Richtigkeit und Qualität der Original-Untersuchung bestätigt und damit das Vertrauen in die Wissenschaft gestärkt.“ via idw.

Museen

  • Der Deutsche Museumsbund informiert über die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes zum Thema „Museen durch Krisen navigieren“.
  • Institut für Museumsforschung der SPK veröffentlicht die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zu Vertrauen in Museen in Deutschland.
    Museen genießen in Deutschland höchstes Vertrauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Museumsforschung. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern. Dieses verborgene Sozialkapital in das Licht der aktuellen Debatte zu rücken und die gesellschaftspolitische Dimension von Museumsarbeit empirisch zu unterfüttern war das Ziel der bevölkerungsrepräsentativen Studie, die das Institut für Museumsforschung im Dezember 2023 nach dem Vorbild einer US-amerikanischen Studie durchgeführt und nun veröffentlicht hat.
    Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört unter anderem, dass Museen im persönlichen und institutionellen Umfeld das höchste Vertrauen nach Familie und Freunden und vor Wissenschaftler*innen und Medien genießen. Sie erzielen die höchsten Vertrauenswerte unter allen öffentlichen Einrichtungen und heben sich damit deutlich ab von politischen Organisationen, zu denen ebenfalls Vertrauenswerte erhoben wurden. Das Vertrauen in Museen speist sich aus der Perzeption von Neutralität. Menschen, die Museen als neutral und unparteiisch wahrnehmen, vertrauen diesen wesentlich stärker als diejenigen, die diese Neutralität nicht anerkennen.
    Museen genießen selbst bei „Nie-Besucher*innen“ abstraktes Vertrauen in Form eines Vertrauensvorschusses.“
    via idw.
Museum
Caspar David Friedrich, #DHMMeer
Caspar David Friedrich:
Die Lebensstufen
[Public domain], via Wikimedia Commons

Ausstellungen

  • „Eine Kunst für Auge, Herz und Verstand“ stellt der Blog der Staatlichen Museen zu Berlin vor und berichtet über die aktuelle Ausstellung zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich.
  • Musermeku stellt die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR“ im Museum in der Kulturbrauerei in Berlin vor.
  • Die taz berichtet über die Ausstellung „Kunst und Fälschung“ im Kurpfälzischen Museum.
  • Der Siwiarchiv-Blog stellt die Ausstellung „Siegen. Fremde. Heimat“ im Siegerlandmuseum vor.

Bibliotheken / Archive

  • Das Landesarchiv Baden-Württemberg stellt neue Informationsmaterialien gegen Antisemitismus vor und informiert über jüdisches Leben in Baden-Württemberg.
  • Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte hat das Archiv des Bruckmann Verlags mit 150.000 Fotos zur Münchner Geschichte geschenkt bekommen wie die Münchner Abendzeitung berichtet.
Antike Bibliothek
Antike Bibliothek – Bild: gemeinfrei via Wikimedia Commons
Napoleon am Rhein
Napoleon am Rhein
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Geschichte

  • Der Blog Zeitenblicke liefert Einblicke in Kölner Edikte der französischen Zeit (1794–1814).
  • „Um 11 Uhr starb hier an völliger Entkräftung im 80sten Jahr seines Alters Immanuel Kant“ – Michael Knoche auf dem Blog der Forschungsbibliothek Krekelborn über Tod und Beerdigung von Immanuel Kant und das Ende des „Königsberger Jahrhunderts”. 
  • Viele Geschichtsdarstellungen in sozialen Medien wollen Ideologien rechtfertigen. Wie das Projekt „SocialMediaHistory“ zeigt, setzt die Geschichtswissenschaft dem aber kaum etwas entgegen.
    Kanäle wie Instagram und TikTok beeinflussen das Geschichts- und damit das Gesellschaftsverständnis vieler Menschen. Wer hier geschichtsbezogene Infos sucht, findet jede Menge. Allerdings wenig aus der Geschichtswissenschaft, dafür umso mehr von privaten Accounts – darunter auch Absender, die damit ihre Ideologien rechtfertigen wollen. Das ist ein Ergebnis des Projekts SocialMediaHistory, das von 2021 bis 2024 an den Universitäten Bochum und Hamburg durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.“ via idw.

Archäologie

  • Auf ihrem Blog MinuseinsEbene stellt Maxi Maria Platz die Frage, ob es eine Archäologie des Fußballs gibt?
  • Saarbrücken hat eine unterirdische Burg. Ein geheimnisvoller Ort. Vierzehn Meter unter der Erde versetzen Bauten aus Mittelalter und Renaissance in Staunen. Die Ruine des Roten Turms ist Zeugnis dramatischer Geschehnisse – hier türmt sich im Wortsinne Geschichte. Was verrät das Gemäuer über seine Vergangenheit? Gemeinsam begeben sich Historisches Museum Saar, Landesdenkmalamt Saarland und die Archäologie-Professorin Sabine Hornung mit ihren Studierenden von der Universität des Saarlandes auf Spurensuche: eine Detektivarbeit, die Synergien nutzt.“ via idw.
  • Unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie In Leipzig hat ein multidisziplinäres Forschungsteam alte DNA-Daten im Kontext archäologischer, anthropologischer und historischer Daten analysiert, um die soziale Dynamik awarischer Steppenvölker zu rekonstruieren, die das europäische Karpatenbecken im 6. Jahrhundert besiedelten. Die Studie umfasste die Analyse ganzer Gemeinschaften durch die Beprobung menschlicher Überreste aus vier vollständig ausgegrabenen awarischen Gräberfeldern sowie die Analyse alter DNA von insgesamt 424 Individuen, von denen etwa 300 einen nahen Verwandten im selben Gräberfeld aufwiesen.“ via idw.
  • Die zahlreichen Kiesgruben im mittleren Elbtal bei Magdeburg haben bereits viele herausragende archäologische Funde aus dem Zeitraum zwischen dem mittleren Jungpleistozän (Weichseleiszeit) und der Neuzeit geliefert. Insbesondere für das Pleistozän bieten die tiefen Aufschlüsse in sonst mächtig überdeckte Schichten immer wieder überraschende Einblicke und Erkenntnisse. In der Kiesgrube Barleben-Adamsee gelang es nun, neben Feuersteingeräten fünf etwa 42.000 bis 50.000 Jahre alte Schildkrötenpanzerfragmente zu bergen. Bei den Schildkröten könnte es sich um leicht transportable Nahrungsreserven früher Menschen gehandelt haben.“ via idw.
  • Feldkampagne erbringt wichtige neue Erkenntnisse zur späten Jungsteinzeit in Südosteuropa.
    Zusammen mit Kooperationspartnern des Museums der Vojvodina in Novi Sad (Serbien), des Nationalmuseum Zrenjanin und des Nationalmuseum Pančevo hat ein Team des Exzellenzclusters ROOTS nahe des Flusses Temesch in Nordostserbien eine bislang unbekannte Siedlung der späten Jungsteinzeit entdeckt. „Diese Entdeckung ist von herausragender Bedeutung, da kaum größere spätneolithische Siedlungen im serbischen Banat bekannt sind“, sagt Teamleiter Prof. Dr. Martin Furholt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.“ via idw.
Pinke Feuersteinknolle
Pinke Feuersteinknolle – Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0
Peter Paul Rubens
Peter Paul Rubens (1577-1640), Porträt von Anthony van Dyck (1630-1660)
https://www.rijksmuseum.nl/en/collection/SK-A-2318

Lesenswerte Kultur-News KW 17-2024

  • L.I.S.A. widmet sich bei vhs.wissen live den Ölskizzen zum „Medici-Zyklus“ von Peter Paul Rubens – ein Vortrag von Mirjam Neumeister.

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