Kultur-News KW 03-2019

EDIT Februar 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Digitales

  • 2019 – das ist das Jahr in dem das Frauenwahlrecht in Deutschland 100 Jahre alt wird. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat zu diesem Jubiläum ein ausführliches Online-Dossier zusammengestellt mit vielen Informationen rund um die Geschichte der Frauenbewegung und ihres Kampfes für das Wahlrecht.
  • Die Zensur des Internets – Google und Youtube starten Kampagnen speziell gegen die Artikel 11 und 13 die neue EU-Urheberrechtsreform und zeigen auf, wie Inhalte dann aussehen könnten.
  • Fotos machen von einer Kirche, einem Schloss, einer Burg oder einem anderen Gebäude, das man schön findet, darf man das, ist das erlaubt? Die meisten werden schlicht sagen: Ja! Aber ganz so einfach ist es nicht, denn die Frage ist wo man sich befindet, wenn man das Foto macht und vor allem auch in welchem Land, denn längst nicht überall gilt die sogenannte Panoramafreiheit. Damian Kaufmann hat auf seinem Blog „Zeilenabstand“ einen Überblick über die Panoramafreiheit gegeben und einige wichtige Links zum Thema versammelt.
  • Der “Hofkulturblog”, der sich bislang unter dem Dach von Hypotheses befand, ist umgezogen und nun selbständig! Gleichzeitig gibt es viel Neues zu entdecken wie etwa das Objekt des Monats und spannende Tipps und Links.

Museum

  • Ein Beitrag des Deutschlandfunks beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis jüdischer Museen in Deutschland und fragt, ob sie immer zwingend Holocaust-Museen sein müssen, ob sie auch Israelkritische Meinungen äußern dürfen und wieviel Geschichte und Zukunft sein müssen und sollen.
  • Barrierefreiheit in Museen – ein wichtiges Thema und ein Thema, das immer wichtiger wird. Angelika Schoder stellt das Museo de Bellas Artes de Sevilla vor, in dem Barrierefreiheit offenbar kein frommer Wunsch, sondern schlichtweg Realität ist und das auch mit Hilfe von Apps und virtuellen Rundgängen.

#Schlössersafari auf Burg Posterstein - Instgrammer als Kulturbotschafter
#Schlössersafari auf Burg Posterstein – Instgrammer als Kulturbotschafter
Foto: Burg Posterstein

Ausstellungen

  • Spätestens mit der, Ende des Jahres stattfindenden, Ausstellung über Wilhelm und Alexander von Humboldt werden die Humboldts wieder in den Fokus rücken. Wer sich schon jetzt für sie interessiert und sich auf die Ausstellung vorbereiten sollte, der sollte einen Blick auf’s Humboldt-Portal werfen, das zwischen 2014 und 2017 zur Erschliessung und Erforschung des Nachlasses von Alexander von Humboldt entstand.
  • “Seit Januar können die Besucher des Landesmuseums in der Ausstellung LegendäreMeisterWerke Schach mit Herzog Carl Eugen spielen. Na ja – nicht ganz, denn die Figuren aus dem persönlichen Besitz des Herzogs befinden sich bald geschützt in einer Vitrine in unserer Schausammlung LegendäreMeisterWerke im zweiten Obergeschoss des Alten Schlosses.”
    Mehr dazu gibt’s auf dem Blog des Landesmuseums.

Bibliotheken/Archive

  • Schlösser und Archive – das ist oft eine gute Kombination. Jochen Kemper schreibt über den Schönborner Hof, die Hofkapelle und den Sitz des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.
  • ›vorzügliche propension und geneigtheit, sie in flor zu bringen‹, so lautet der Titel eines neuen Forschungsprojekts der Universitätsbibliothek Heidelberg zur Erschließung, Erhaltung und Bereitstellung der Gelehrtennachlässe des 19. Jahrhunderts im Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg: „Ziel des von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg für die Dauer von drei Jahren geförderten Projektes ist die vollständige und systematische Erschließung der (Teil-) Nachlässe aller Wissenschaftler, die im 19. Jahrhundert an der Universität Heidelberg gelehrt haben und deren wissenschaftliche Tätigkeit ihren Schwerpunkt in diesem Jahrhundert hatte. Insgesamt handelt es sich um 44 Nachlässe“.

Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen
Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen –
Foto: Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen

Geschichte

  • Wenn Kaiserinnen und Erzherzoginnen schreiben, dann ist das durchaus spannend und verheißt viele Erkenntnisse, dennoch vergißt die Geschichtswissenschaft das ganz gerne mal und erklärt die Korrespondenz dann zu einem Forschungsdesiderat. Für einen Teil der Korrespondenz wird hier nun Abhilfe geschaffen. Die Stadt Wien fördert ein Forschungsprojekt zur Korrespondenz der Kaiserin Eleonore Magdalena Theresia (1655-1711), der dritten Frau Kaiser Leopolds I. Katrin Keller berichtet auf dem Blog „Kaiserin und Reich“ über das Projekt und die Briefe der Kaiserinnen.
  • 2019 = 100 Jahre bauhaus und 100 Jahre Frauenwahlrecht. Auf dem Blog des LVR-Bauhaus Projekts beschreibt das LWL-Team nun die massiven Veränderungen für Frauen, vom Wahlrecht bis hin zum Recht auf ein Studium und die Aufhebung des Heiratsverbots für Lehrerinnen.
  • Und wo wir gerade bei den Jubiläen des Jahres 2019 sind – ich hab‘ da noch eins und zwar den 200. Geburtstag von Jacques Offenbach. Die Stadt Köln widmet ihrem berühmten Sohn ein ganzes Jubiläumsjahr mit vielen Konzerten und Veranstaltungen. Unter dem Motto „Yes, we cancan“ geht es rund. Das Blog „Revierpassagen“ widmet sich Jacques Offenbach und dem Jubiläumsjahr.
  • Eleonora Gonzaga – Kaisergattin und gar nicht so unbedeutend. Michael Kaiser beschreibt anhand eines neuerschienenen Artikels von Matthias Schnettger, welche Einflussmöglichkeiten die Gattin Kaiser Ferdinands II. wirklich hatte.
  • Jeder Beruf hat so seinen Heiligen und Schutzpatron: die Feuerwehrleute haben Florian, Bergleute ihre Barbara und Jäger den guten alten Hubertus. Doch welchen Heiligen haben Uhrmacher? Haben sie überhaupt einen? – Ja, haben sie: Hermann Joseph heißt er und kam aus Köln. Mehr über ihn erfährt man auf dem Blog des Deutschen Uhrenmuseums in Furtwangen.

Archäologie

  • In „Block im Blog“ beschreibt das LVR-Landesmuseum in Bonn die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn man auf einer Ausgrabung plötzlich auf menschliche Überreste stößt und wie die Schritte von der Bergung bis hin zur Ausstellung aussehen.

Alexander von Humboldt
Alexander von Humboldt
Gemälde von Joseph Karl Stieler [Public domain], via Wikimedia Commons

Lesenswert

  • Podcasts – ein Trend, eine Mode und das schon seit einer ganzen Weile. Aber sind Podcasts eher Segen oder vielleicht doch eher ein Fluch? Finden wirklich alle Menschen Podcasts toll oder gibt es etwa eine schweigende und stille Mehrheit, die sie gar nicht mag? Ute Vogel teilt auf ihrem Blog „Vogelsfutter“ schlicht mit „Ich kann Euch nicht zuhören“ und nennt ihre ganz persönlichen Gründe für dieses Problem.
  • Salons und Salonkultur, zeitweilig fast vergessen und vielfach unterschätzt, wurden im vergangenen Jahr durch Burg Posterstein und #SalonEuropa wieder in den Fokus gerückt. Nun tritt ein weiteres kulturgeschichtlich wichtiges Zeugnis wieder in den Fokus: die Bäderkultur, vor allem die des 19. Jahrhunderts. „In der kommenden Woche wird der Welterbeantrag „The Great Spas of Europe“ von den Botschaftern der beteiligten Staaten unterzeichnet, zum 01.02.2019 dann bei der UNESCO eingereicht.“ Eines dieser „Spas“ ist Baden-Baden.
    Mehr über die Welt der “Great Spas” und der Mode- und Luxusbäder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts findet sich auf dem Blog “Bäderreisen“.
  • Die Besucherzahlen der Museen steigen stetig an, die Zahl der Buchverkäufe sinkt und an der Kultur wird immer zuerst gespart. Lassen Sie mich raten: All diese Schlagzeilen haben Sie in den letzten Wochen auch gelesen oder gehört. Doch stimmen die Zahlen oder wird hier Stimmung gemacht? Peter Grabowski hat sich auf seinem Blog „Der kulturpolitische Reporter“ diesen Zahlen gewidmet und kommt durchaus zu anderen Interpretationen.

Goethe und sein Faust kindgerecht als Playmobilfigur im Düsseldorfer Goethe-Museum
Goethes Faust kindgerecht im Goethe-Museum Düsseldorf
Foto: ©Goethe-Museum Düsseldorf

In eigener Sache

  • Ich bin mal wieder ein wenig fremdgegangen und habe einen Blogbeitrag über das „Tafeln bei Hof“ geschrieben, der nun auf dem Blog „SGD Zu Tisch“ erschienen ist. Es geht um höfische Tafelzeremonielle, Tischzucht und das Essen der Bediensteten bei Hof, denn auch die wollten ja keinen leeren Magen haben.
  • Außerdem habe ich in dieser Woche einen neuen Museums-Tipp veröffentlicht. Diesmal stelle ich das Goethe-Museum in Düsseldorf vor, ein Museum, in dem Fotografieren erlaubt ist und das sich in ganz besonderer Art der Digitalisierung und den Social Media öffnet. Ein Museum mit viel Geschichte und Geschichten, das nicht nur für Goethe-Fans viel zu bieten hat.

Beitragsbild: Stahlstich von Schloss Jägerhof in Düsseldorf, ca. 1860
G. Heisinger nach einer zeichnung von Ludwig Rohbock; scan by Sir Gawain [Public domain], via Wikimedia Commons

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