Kultur-News KW 30-2019

EDIT März 2021:
Veraltete Links wurden inzwischen entweder gelöscht oder aber auf web.archive umgeleitet.

Vorab

Die Kultur-News verabschieden sich in eine Sommerpause und kehren dann hoffentlich gut erholt mit vielen Neuigkeiten und auch neuen Museums-Tipps zurück!

Digitales

  • Sollten Sie noch nach einer geeigneten Sonntagsbeschäftigung suchen und einen kleinen Ausflug machen wollen, aber ohne sich von der Couch zu bewegen, dann empfehle ich einen Rundgang durch den Westflügel von Schloss Friedenstein in Gotha. – Aber Achtung: Planen Sie viel Zeit ein.
  • Wenn Besucher*innen zu Digitaliseuren werden: Das Badische Landesmuseum hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung den Roboterarm »CultArm3D-P« ins Museum geholt mit dessen Hilfe Besucher*innen selbständig Exponate digitalisieren können. via 3Druck
  • Mehr dazu gibt es beim Fraunhofer-Institut zu lesen.
  • Ein groß angelegtes 3D-Digitalisierungsprojekt gibt es auch in Irland – Sheele-na-Gig 3D heißt es. „Sheela-na-Gig 3D is a multiphase project that is currently digitally recording the catalogue of Irish Sheela-na-Gigs, a form of medieval exhibitionist carving found on churches and Irish tower houses.“ Mehr dazu gibt es auf dem Blog „Sketchfab
  • Die Verbindung von Forschung und digitalem Wissenstransfer funktioniert – zumindest an der Universität Köln. Henrike Stein auf dem Blog zeitenblicke über die Sammlungstagung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und ein Projekt über das „Physikalische Kabinett“ an der Universität Köln.
  • Für alle Mode-Fans und solche, die sich gerne mit der Geschichte der Mode beschäftigen gibt es eine interessante und reich bebilderte Webseite des Fashion Institute of Technology der State University of New York. Neben Suchfunktion gibt es auch Literaturhinweise und viel über die Geschichte einzelner Kleidungsstücke. Fashion History Timeline heißt die Seite und scheint ihrem Namen gerecht zu werden.

Museum

  • Lieber Damian Kaufmann, vielen herzlichen Dank für diesen Kommentar zur „James Simon Galerie“, der mir aus der Seele spricht! – via Zeilenabstand
  • Mehr über das zeitgleich eröffnete „James-Simon-Kabinett“ im Bode-Museum gibt es ein interessantes Interview auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin. Und einen ersten Instawalk gab es auch bereits.
  • „Die Kulturstiftung der Länder will sich künftig intensiver um die Restaurierung von Kulturgütern nationalen Ranges kümmern. Dazu hat der Stiftungsrat eine neue Förderlinie für Restaurierungen beschlossen.“ via zkbw
  • Augsburg und die Neuorganisation der Museumslandschaft. Ein Masterplan, der augenblicklich für viel Unmut sorgt. via Augsburger Allgemeine
  • Das Wittelsbacher Museum in Aichach ist gerettet. Die Stadt übernimmt die Trägerschaft des Museums und gliedert es an das Stadtmuseum an. via Augsburger Allgemeine
  • Das eine Museum ist gerettet, dafür stehen andere auf der Kippe: So z.B. die Museen in Steinach. Hier gibt es für zwei Museen gerade mal einen Werbeetat von 2.800 Euro! von den Ausstellungsetats gar nicht zu reden und die Eigenmittel sind so gering, dass man Landeszuschüsse nicht annehmen kann. via hr2
  • Das archäologische Forschungsmuseum Mainz zieht um und 220.000 Funde mit ihm – eine einmalige Chance zur Generalinventur, so die Direktorin Alexandra Busch. via Süddeutsche Zeitung
  • Das Ikonen-Museum in Recklinghausen hat eine wertvolle Schenkung erhalten: 200 Werke vor allem aus der Zeit des 15. bis 17. Jahrhunderts aus einer Privatsammlung finden nun den Weg ins Museum. via Allgemeine Zeitung
  • Das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg erfindet sich quasi neu und wird zum multimedialen Mitmachmuseum. Via Ruhrnachrichten
  • „Die Eröffnung ist zum Greifen nah“ – bald öffnet das neue Sauerland-Museum seine Türen und nicht nur das neue Museum eröffnet, es gibt auch gleich eine interessante Sonderausstellung. Die Volontärin Susi Bogen berichtet über ihre Arbeit zur Sonderausstellung „August Macke- Ganz nah“.
  • „Ein ganzes Museum verändern. Interview mit Susanne Gesser und Angela Jannelli über Partizipation am Historischen Museum Frankfurt“. via BKW-Blog

Inschrift Theater Duisburg
Inschrift am Giebel des Duisburger Theaters – Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Ausstellungen

  • Haben Sie beim Schauen eines Films schon einmal auf’s Porzellan geachtet? – Nicht? Ok, ich auch nicht wirklich, aber jetzt rücken diese „Stillen Stars“ in den Fokus und zwar im Porzellanikon. Das Staatliche Museum für Porzellan in Selb zeigt Porzellan, das als Requisite in Filmen und Werbespots diente.
  • Mehr Infos zur Ausstellung gibt es bei den Museumsperlen.
  • „Von schöner Hoffnung, frommer Provokation und schnöder Konkurrenz“ – eine „Nachlese zum Jungen Rheinland im Kunstpalast“ von Gisela Miller-Kipp. via L.I.S.A.
  • Zur Ausstellung gibt es auch noch die 5. Episode „das Junge Rheinland“ auf L.I.S.A. in der es vor allem um die digitale Vermittlung geht.

Bibliotheken/Archive

  • „Kommt die umfassende digitale Weltbibliothek?“ – Michael Knoche auf dem Blog „Biblio“ über unterschiedliche Ansichten zum Thema.
  • „Es sah zunächst ganz unscheinbar aus. Als Prof. Dr. Martin Mulsow, Direktor des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt, das lateinische Manuskript über die „Historiae Saxoniae … Veritas“ in der Forschungsbibliothek Gotha entdeckte, war nicht klar, von wann es stammte und ob es je veröffentlicht worden war.“ Aber nun scheint klar: es wurde die „Wohl älteste Münzgeschichte Sachsens in Gotha entdeckt“. via idw
  • „Mittelalter-Spezialisten aus Deutschland und Österreich haben in der Stiftsbibliothek Melk einen spektakulären Fund gemacht. Sie sind auf einen schmalen, auf den ersten Blick unscheinbaren Streifen Pergament gestoßen, der es aber bei genauerer Untersuchung in sich hat. Erkennbar sind nur wenige Buchstaben pro Zeile, die in mühsamer Geduldsarbeit identifiziert wurden. Sie stammen aus einem Text, den man bislang nur in zwei deutlich jüngeren Abschriften kannte.“ Und der durchaus Anlass zum Rotwerden liefert. via idw
  • Zum Thema „Heritage at Risk“, das seit einigen Wochen bewegt – so auch mich – passt die Nachricht aus dem Luxemburger Nationalarchiv. Hier wurden, verursacht durch eine Überschwemmung, etwa 750 bis 1000 Meter Dokumente beschädigt. via Archivalia

Geschichte

  • Kein Eis für Kinder – so hieß es im Jahr 1910 in Darmstadt. Heute wohl kaum mehr durchsetzbar. Wie die Zeiten sich doch ändern. via DA-Blog
  • „Eier, Spinat und reichlich Salatöl“ oder auch die Frage wie sieht Schloss Rosenau eigentlich aus, wenn ein alternder William Turner es malt? via „Schlösserblog Bayern
  • Die Die Abstracts zur Tagung „Herrschaftsnorm und Herrschaftspraxis im Kurfürstentum Köln“
  • Sektion I: Akteure und personelle Praktiken sind nun online. Lesen kann man sie auf Histrhen-Landesgeschichte.
  • Die kurkölnischen Statthalter während der Regierungszeit des Clemens August von Bayern sind das Thema eines Dissertationsprojekts von Philipp Gatzen, das er auf „Histrhen-Landesgeschichte“ vorstellt.
  • „Magnus Hirschfeld war der bekannteste Wissenschaftler und Aktivist der Sexualreformbewegung der Weimarer Republik. Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Erforschung und Entkriminalisierung der Homosexualität sowie der geschlechtlichen Variationen, den sogenannten Sexuellen Zwischenstufen. Thomas Jander, Sammlungsleiter Dokumente stellt im DHM-Blog die Arbeit Hirschfelds genauer vor und erklärt, was es mit den sogenannten „Transvestitenscheinen“ auf sich hat.“
  • Klaus Graf hat eine ziemlich interessante Masterarbeit gefunden – Titel: „Geschichtsdarstellung 2.0 – die Reinszenierung historischer Ereignisse mittels Twitter“. Die Masterarbeit ist von Maddalena Vrhovec und wurde von Wolfgang Schmale an der Universität Wien betreut. Es gibt sie als PDF-Download.

Archäologie

  • „Was #fridaysforfuture, Greta Thunberg und die Archäologie gemeinsam haben“ – das kann man auf dem Blog des LVR-LandesMuseums Bonn nachlesen und erfahren was passiert, „wenn sich 13 archäologische Museen zusammentun“.
  • „Es herrscht immer eine besondere Atmosphäre, wenn bei einer Ausgrabung überraschend menschliche Überreste in Form von Bestattungen gefunden werden. Im Januar 2018 entdeckten Archäologen auf dem Wolbersacker in Rheinbach ein menschliches Skelett, dessen Alter auf mehr als 4000 Jahre geschätzt wird. Ein Glücksfall, denn laut Aussagen von Experten handelt es sich um das erste erhaltene Skelett im Rheinland aus der Zeit um 2500 – 2050 v. Chr.: Ein Mensch der ausgehenden Jungsteinzeit.“ – Was dann passiert zwischen Bergung und der Ausstellung des Skeletts, das erzählt Susanne Domke auf dem Blog des LVR-LandesMuseums Bonn.
  • Bunte Steinzeit und die Nutzung von Ocker – „Archäologen der Universität Tübingen präsentieren im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren seltenen Reibestein – Unscheinbarer, aber sehr aussagekräftiger Fund“. via idw
  • Wir bleiben beim Thema „bunt“ und ziehen weiter Richtung Mittelmeer, denn „Archäologen dokumentieren älteste bekannte Vorstufe der Fresko-Malerei im Mittelmeerraum“. via idw

Lesenswert

  • Och, mensch, das ist soooo gemein, wenn Angelika Schoder Kultur-Tipps für Südfrankreich postet und ich keine Ahnung habe wann ich mir das auch selber mal anschauen kann. Wer aber in nächster Zeit eine Reise dorthin plant, der sollte den Beitrag unbedingt vorher lesen.
  • „Zwei aktuelle Kunstschauen bilden den zentralen Bezugspunkt für das Kolloquium “Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalsozialismus”: im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin die Ausstellung “Emil Nolde – Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus”, deren Entstehen wir in unserer L.I.S.A.video-Reihe dokumentiert haben, sowie im Brücke-Museum bzw. im Kunsthaus Dahlem “Flucht in die Bilder? Die Künstler der Brücke im Nationalsozialismus”. In ihren Vorträgen erörtern die Kunsthistorikerin Elisabeth Nowak-Thaller, der Kunsthistoriker und Kurator Eugen Blume sowie der Historiker Sebastian Peters den Kunsthandel im Nationalsozialimus [sic!].“ via L.I.S.A.

#Saving Heritage #SharingHeritage Heritage at Risk

In eigener Sache

Heritage at Risk“ heißt eine neue Europeana Collection sie und verschiedene Artikel in der Süddeutschen und auch von Damian Kaufmann wurden zu einem Zeitpunkt veröffentlicht zu dem ich gerade an einem Beitrag saß, von dem ich nicht wirklich wusste, ob ich ihn veröffentlichen soll oder nicht. Letztlich gaben auch diese Veröffentlichungen den Ausschlag, dass ich meinen Artikel „Wenn ein Museum mich zum Weinen bringt“ veröffentlicht habe, in der Hoffnung, dass aus #SharingHeritage vielleicht ein #SavingHeritage wird.

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