Kultur-News KW 15-2021
Inhaltsverzeichnis
Digitalisierung
- Vergütungspflicht für Zitate?! – iRights beschäftigt sich mit den fragwürdigen und teils skurril anmutenden Ideen in der neuen Urheberrechtsreform.
Museen
- Am 14. April war der Tag der Provenienzforschung – gezeigt hat er vor allem eins: die Einsicht in die Notwendigkeit der Provenienzforschung alleine reicht nicht, es braucht auch Personal. Ein interessantes Gespräch zwischen Christian Fuhrmeister mit Maja Ellmenreich zum Thema gibt es beim Deutschlandfunk.
- Ebenfalls um Provenienz geht es in dem Blogartikel „Besitzer gesucht! Ein Kinderfahrrad, ein älterer Herr und das Stuttgarter Tagblatt von 1936. Erste Schritte in der Provenienzforschung des MiQua“ von Nadja Mertens auf dem MiQua-Blog.
- Ein für Nordrhein-Westfalen einmaliges Projekt in Krefeld vereint Schulen, Museen und Theater und ermöglicht so eine völlig neue Form von Homeschooling. Mehr Infos dazu auf „Mein Krefeld“.
- Einen kurzen aber interessanten Beitrag gibt es derzeit in der Mediathek von Arte zu sehen in dem es um die Präsenz bzw. Nicht-Präsenz von Künstlerinnen in Museen geht.
- Das Neanderthal-Museum hat viel getan, um für sehbehinderte Menschen mehr zu bieten. Auf dem hauseigenen Blog gibt es nun einen recht interessanten „Testbericht“.
- Wenn die Menschen wegen Corona nicht in die Museen können, dann kommen inzwischen vielerorts die Museen bzw. ihre Exponate zu den Menschen. In besonderer Weise soll dies jetzt in der Toskana geschehen, berichtet Travelbook.
- Beim Blog „Rollpodest“ gibt es zwei neue Erklärvideos aus der Heidelberger Antikensammmlung. Darin geht es um eine „Eule mit Augenbrauen“ und um Preise für Sportwettkämpfe.
- Museumstipps in Lübeck gibt es in dieser Woche bei mus.er.me.ku.
- In seltenen Fällen haben Corona und Lockdown auch Vorteile für die Kultur: in diesem Fall für Schloss Neuschwanstein, denn die dortigen Restaurierungsarbeiten kommen gerade durch die Schließung gut voran, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Ausstellungen
- Gärten sind im Trend und das stellt man auch fest, wenn man sich mit den Ausstellungen beschäftigt, die aktuell laufen oder laufen sollten. Ein Blick nach Frankfurt am Main lässt uns grün sehen, denn dort dreht sich alles um „Gartenlust“. Mehr Infos gibt es auf dem Blog des Historischen Museums Frankfurt.
- Passend dazu auch gleich noch ein Blick in den frühlingshaften Museumsgarten.
- Um Gärten, Parks und Pflanzen geht es auch in Bad Homburg im Rahmen der Ausstellung „Princess Eliza“. Hier geht es in einem Beitrag um die Etablierung des englischen Landschaftsgartens und in einem weiteren um Pflanzensammlungen.
- Und zum Thema Gärten nicht zu vergessen die Mitmach-Aktion von Burg Posterstein unter dem Hashtag #GartenEinsichten. Die Aktion läuft auf Twitter, Facebook und Instagram und Bestandteil der Ausstellungsreihe „Grünes im Quadrat“ der vier Altenburger Museen.
- Am 11. April hat im Stadtmuseum Duisburg die neue Sonderausstellung „Glaubenskampf und Nächstenliebe – Geistliche Ritterorden in Duisburg und der Welt“ eröffnet. Mehr dazu auf dem Museumsblog.
- Eine spannende Geschichte auf dem Blog des Deutschen Historischen Museums: „Warum steht im Bereich zur Presse des 19. Jahrhunderts in der Ausstellung „Von Luther zu Twitter. Medien und politische Öffentlichkeit“ ein Roulettekessel? Was hat er mit einem Hackerangriff auf das französische Telegrafennetz zu tun? Kuratorin Melanie Lyon berichtet von einem kuriosen (Gauner-) Stück Geschichte.“
Bibliotheken / Archive
- Museumsbibliotheken sind ganz besondere Räume, die in den letzten mehr als 100 Jahren einem enormen Wandel unterlagen. Martin Zangl beschreibt diesen Wandel am Beispiel des LWL-Museums für Kunst und Kultur. via arthistoricum.net.
Geschichte
- „Über 200 ehemalige jüdische Gemeinden in Bayern wurden von einem interdisziplinären Wissenschaftlerteam rund zwei Jahrzehnte lang systematisch erforscht. Die Ergebnisse werden jetzt in dem Synagogen-Gedenkband Bayern veröffentlicht, der aus mehreren Teilbänden besteht. Der letzte Band umfasst rund 1.700 Seiten, insgesamt sind es etwa 4.100 Seiten. Im Unterschied zu ähnlichen Projekten in anderen Bundesländern wurden hierfür vor allem archivalische Quellen ausgewertet sowie Architektur und Kunstgeschichte der Synagogen detailreich untersucht. Das Forschungsprojekt hat Wolfgang Kraus, Professor für Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes geleitet.“ via idw.
- „Wie lebten Frauen, die Frauen begehrten, in den Jahren zwischen 1920 und 1970? Auf welche Hindernisse und Diskriminierungen stießen sie insbesondere während der Zeit des Nationalsozialismus und welche Nachwirkungen hatten diese Verfolgungen und Ausgrenzungen in der Zeit nach 1945? Konnte es gelingen, innerhalb der von Politik, Recht, Gesellschaft und Wissenschaft gesetzten Normen nicht-normative Lebensentwürfe zu realisieren? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen der Universitäten Heidelberg und Freiburg in einem interdisziplinären Forschungsprojekt zu lesbischen Lebenswelten im deutschen Südwesten nach.“ via idw.
- #femaleHistory aus dem 18. Jahrhundert – die Geschichte einer Mätresse am Ansbacher Hof: Hippolyte Clairon, erzählt auf dem Schlösserblog Bayern.
- Die spannende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau hat auch Andrea Hahn zu erzählen: Ludovike Simanowitz war eine Ausnahmekünstlerin, doch wäre sie wohl wie viele andere Künstlerinnen ihrer Zeit dem Vergessen anheimgefallen, hätte sie nicht Friedrich Schiller porträtiert.
- Der Blog „Museum an der City“ der Staatlichen Museen Berlin widmete sich anlässlich des 130. Geburtstags dem Architekten Mies van der Rohe.
- Definitiv die Geschichte einer ganz besonderen Frau: geschätzt von Goethe, Herder und Wieland ob ihres Witzes und ihrer Klugheit, körperbehindert und Hofdame von Anna Amalia. Der Blog der Klassik Stiftung über Luise von Göchhausen.
- Und wo wir gerade bei den starken Frauen sind, kommt hier noch eine: Allwine Frommann, eine Künstlerin, die die Kaiserin beeindruckte. Auch ihre Geschichte gibt es auf dem Blog der Klassik Stiftung.
- Bierfans aufgepasst! Hier kommt eine kleine Geschichte des Hopfens und im Mittelpunkt steht Nürnberg. Der Museenblog Nürnberg über die Geschichte des Hopfenhandels in der Stadt.
- Wenn Zeppeline nach Ägypten fahren – der Blog des Zeppelin-Museums erzählt die Geschichte der zweiten Orientfahrt der „Graf Zeppelin“ in mehreren Teilen. Gestartet ist LZ 127 am 9. April 1931 und erreichte am 10. April die „heiligen Wasser des Nils“.
- Bei L.I.S.A. gibt es aktuell die Videos zur Ringvorlesung „Jüdische Geschichte und Kultur im mittelalterlichen Köln“ zu sehen: Susanne Härtel wirft darin einen Blick auf „Jüdische Friedhöfe im mittelalterlichen Reich. Einblicke in den städtischen Alltag einer multireligiösen Gesellschaft“, Johannes Heil berichtet über die „Vertreibung der jüdischen Gemeinde Kölns“ und Ursula Reuter beschäftigt sich mit der Zeit nach 1492: „Köln – eine Stadt ohne Juden?“.
Archäologie
- Eine Lungenkrankheit ließ ihn in die Türkei reisen – das Ergebnis: Liebe zur Antike und ein weltberühmter Fund. Die beinah unglaubliche Geschichte von Carl Humann und dem Pergamon-Altar, erzählt von Christoph Schmitz-Scholemann beim Deutschlandfunk.
- In mancher Hinsicht hat Corona offenbar auch positive Folgen, zumindest aus Sicht der Archäologie, denn dank Corona mehrten sich im vergangenen Jahr die archäologischen Zufallsfunde. Der neuen Liebe zur Gartenarbeit sei Dank, wie der Deutschlandfunk berichtet.
- Süßmäuler gab es schon immer und schon immer wussten sie, wie hilfreich Bienen sind: „ Bevor das Zuckerrohr und die Zuckerrübe die Welt eroberten, war Honig weltweit das wichtigste Naturprodukt zum Süßen. Den ältesten direkten Nachweis für die Nutzung von Honig in Afrika haben nun Archäologen der Goethe-Universität in Kooperation mit Chemikern der Universität Bristol erbracht. Sie nutzten dafür die chemischen Nahrungsmittelrückstände in Keramikscherben, die sie in Nigeria gefunden hatten.“ via idw.
- Wer war eigentlich Nofretete und warum hat ihre Büste nun eine eigene Website? Die Ägyptologin Olivia Zorn beantwortet auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin Fragen zu einer der berühmtesten Frauen des alten Ägypten und zu ihrer weltberühmten Büste.
- Christof Hannemann erzählt auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin die Geschichte des kleinen Schweizer Ortes La Tène und wie es dazu kam, dass er Namensgeber einer ganzen Epoche wurde.
- Die Geschichte der Alphabete ist noch immer nicht lückenlos geklärt, doch Forscher haben jetzt einen Missing Link gefunden, wie „Forschung und Lehre“ berichtet.
Lesenswert
- 30 Risse und 9646 Lücken auf 70 Metern – der Teppich von Bayeux ist in schlechterem Zustand als bisher vermutet. via Monopol-Magazin.
- Die Wohnungen Ludwigs I. und seiner Gemahlin Therese im Königsbau der Residenz München und ihr einzigartiges Bildprogramm, darüber berichtet Christian Quaeitzsch auf dem Schlösserblog Bayern.
- Bayreuth und Oper, das ist mehr als Richard Wagner. Auf dem Schlösserblog Bayern erzählt Cordula Mauß die Geschichte von Sophia von Sachsen-Weißenfels und der deutschsprachigen Oper für Bayreuth.
- Damian Kaufmann nimmt uns mit auf Reisen an die Mecklenburgische Seenplatte. Wenn nicht Corona wäre, dann würde man sofort losfahren wollen.
- „Kultur hoch N“ berichtet über das Projekt „Bi mi to Huus“ in dem es zwischen Oktober 2019 und April 2021 um das Kulturerbe direkt vor der Haustür ging.
- Die LeseZEIT von Burg Posterstein geht in die 3. Runde. Diesmal geht es um Gustav Parthey.
- In der jüdischen Lebenswelt dreht sich vieles um Reinheit und Unreinheit. Der Begriff „koscher“ ist wohl vielen geläufig, auch wenn sie sich noch nie wirklich mit jüdischem Leben beschäftigt haben. Das Jüdische Museum Dorsten geht der „Reinheitskonzeption“ einmal genauer nach.
- Blücher, die Schlacht von Waterloo und ein Hutkoffer – eine Geschichte des Deutschen Historischen Museums.
- Der Blog des Deutschen Uhrenmuseums Furtwangen erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Uhr, die so viel mehr kann als nur die Zeit anzuzeigen und in einem zweiten Beitrag begibt sich der Blog auf die Suche nach der ältesten Kuckucksuhr.
- Angelika Schoder hat sich bei mus.er.me.ku mit einer immer wichtiger werdenden Frage beschäftigt nämlich, ob digitale Kulturangebote etwas kosten dürfen und ob es wohl Menschen gibt, die bereit sind für Kultur in digitaler Form zu zahlen.