Kultur-News KW 04-2021

Digitalisierung

  • #everynamecounts – ein Crowdsourcin-Projekt der Arolsen-Archives. Gestartet ist das Projekt bereits vor etwa einem Jahr. Beteiligt waren zu diesem Zeitpunkt etwa 1.000 Schüler*innen, die die Lebensdaten von NS-Verfolgten aufnahmen und somit digital zugänglich machten. Inzwischen sind über 10.000 Menschen an diesem Projekt beteiligt. Bis 2025 sollen alle Daten erfasst sein und jeder kann dabei helfen. Einen ausführlichen Bericht über das Projekt gibt es auf dem Blog des Jüdischen Museums München.
  • Weitere Informationen gibt es auch beim Jüdischen Museum Westfalen.
  • Die Blogparade #museumforfuture von Jörn Brunotte geht weiter. In dieser Woche erschien ein Beitrag von Bernhard Weisser, Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen Berlin. Titel: „Corona-Pandemie. Was sich geändert hat – ein Werkstattbericht aus dem Münzkabinett der Staatlichen Museen Berlin“.
  • „Die DFG hat 2020 ihre Open-Access-Policy nachjustiert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden nun aufgefordert, Ergebnisse aus DFG-geförderten Forschungsprojekten im Open Access zu publizieren. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt die DFG mit ihren Förderprogrammen sowohl die Finanzierung von Publikationsgebühren als auch den Aufbau von geeigneten Publikationsinfrastrukturen.“ Pressemitteilung der DFG, 25.1.2021.
  • „In einem in 2014 gestarteten und von der SPSG initiierten Forschungsprojekt werden Berliner Uhren erstmals als eigene Gruppe mit spezifisch regionalen und kunsthandwerklichen Eigenschaften klassifiziert und bewertet. Das neue Themenportal „Berliner Uhren. Meisterleistungen der Technik und des Kunsthandwerks“ auf museum-digital lädt nun dazu ein, unter diesem Gesichtspunkt betrachtete Uhren online zu entdecken. Insgesamt präsentiert das Portal 41 Objekte aus verschiedenen Museen. 13 der in Wort, Bild und zum Teil auch Ton vorgestellten Werke gehören zur Sammlung der SPSG.“ Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf dem Blog der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
  • Digitale Kanäle können auch so ihre Tücken haben. Zoom ist so ein Fall, das musste jetzt das Kunsthistorische Museum Wien feststellen. Beim Zoom-Livetalk mit dem niederländischen Künstler Guido van der Werve zum Abschluss der Ausstellung „Beethoven bewegt“ kam es zum „Zoom-Bombing“ und zu antisemitischen Handlungen und Schmierereien. via Der Standard.
  • „Im Rahmen des Projektes „Multimodales Storytelling“ haben Studierende der Universität Koblenz-Landau Beiträge zum Thema „Koblenz vor Ort“ erstellt.“ via Stadtarchiv Koblenz.
  • „Ein neuer Entwurf zur Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie sieht vor, die Regelungen für das Hochladen nutzergenerierter Inhalte auf Plattformen zu verschärfen, etwa für Memes oder Montagen. Den geplanten Beschluss des Entwurfs hat das Bundeskabinett überraschend verschoben.“ mehr dazu bei i-Rights.

Museen

  • In Italien gilt er als eine Art von Popstar: Eike Schmidt, der deutsche Direktor der Uffizien. Den Lockdown und die Schließung seines Museums nutzte er um neue Wege zu gehen, vor allem neue digitale Wege. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn jetzt sind es die Kinder und Jugendlichen, die die Eltern anbetteln ins Museum gehen zu dürfen. Ein Interview mit Eike Schmidt gibt es bei RBB-Online.
  • „Im Januar startet am Badischen Landesmuseum in Karlsruhe das Projekt museum x.o, das für ein Jahr im Verbund museum4punkt0 gefördert wird. Im Zentrum steht die Entwicklung einer modularen Digitalplattform, mit der man in Rapid-Response-Szenarien schnell aktuelle Themen aufgreifen, Dialoge zwischen Museen und ihren NutzerInnen auf Augenhöhe und die co-kreative Entwicklung neuer musealer Experiences umsetzen kann.“ Mehr zum Projekt „museum x.o“ bei museum4punkt0.
  • Das MiQua möchte die mittelalterliche Synagoge Kölns rekonstruieren. Wie man dabei vorgeht und wo die Schwerpunkte gesetzt werden beschreibt Sebastian Ristow auf dem Blog des MiQua.
  • In Pompeji wurde nun ein völlig neues Museum eingeweiht und eröffnet. Es kann auch wirklich schon besucht werden, denn in Kampanien sind Museen inzwischen aufgrund niedriger Corona-Inzidenz wieder geöffnet. via Monopol-Magazin.
  • Ein großer Schlüssel und der schwierige Weg zu einem Wunschprojekt. Das Hennebergische Museum Kloster Veßra beschreibt den langen Weg zur Ausstellung landwirtschaftlicher Großgeräte.
  • Ein Museum im Wandel auf dem Weg zum „emotionalen Weltmuseum“. Der Museenblog Nürnberg beschreibt die Transformation des Spielzeugmuseums.
  • Laut Meinung der deutschen Kunstkritiker*innen ist das Bauhaus Museum in Dessau das „Museum des Jahres“. via Monopol-Magazin.
  • Systemrelevant? Ja oder nein? – „Im verlängerten Corona-Lockdown wird die Forderung lauter, Kulturorte als “systemrelevant” anzuerkennen. Eine exklusive Umfrage für Monopol zeigt, dass die Deutschen in diesem Punkt gespalten sind“.
  • Das Pariser Centre Pompidou wird zwischen 2023 und 2027 für umfassende Renovierungsarbeiten geschlossen. via Monopol-Magazin. Die gute Nachricht: Das Centre Pompidou in Metz bleibt geöffnet.
  • Seit Wochen gibt es die Diskussion über die Schließung der Museen während des Lockdowns. In dieser Woche wurde sie wieder lauter und vor allem die Kunstmuseen rebellieren. via Monopol-Magazin.
  • Wir können gleich beim Thema bleiben, denn laut einer Studie hat die Corona-Pandemie den Kultursektor härter getroffen als die Tourismusbranche. via Monopol-Magazin.
  • Teil der Diskussion der vergangenen Woche war auch Bundespräsident Steinmeier, der bei der Eröffnung einer Ausstellung im Schloss Bellevue einräumte, dass digitaler Kunstgenuss kein Ersatz für analogen sei. via Monopol-Magazin.
  • Und die „Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Monika Grütters, ist optimistisch, dass Kultureinrichtungen nicht als Letzte an der Reihe sein werden, wenn die jetzigen Lockdown-Maßnahmen wieder gelockert werden.“ via SWR.

Ausstellungen

  • Dem Sauerland-Museum ist kalt und das hätte gerade gut gepasst, denn eigentlich wollte man dort eine Eiszeit-Ausstellung eröffnen. Mehr Infos auf dem Blog des Sauerland-Museums.
  • „In der virtuellen Gruppenausstellung „Berlin, Augmented Berlin“ lassen sich Augmented Reality Skulpturen von Berliner Kunstakteuren entdecken – im öffentlichen Raum und zu Hause.“ Mehr Informationen zur virtuellen Ausstellung gibt es bei mus.er.me.ku.
  • Murano Glas hat schon aufgrund seiner Farben etwas Faszinierendes an sich. Eigentlich sollte diesem ganz besonderen Glas augenblicklich im Grassi-Museum eine Ausstellung gewidmet sein, aber Corona … Ersatzweise gibt beschäftigt sich das Museum auf seinem Blog mit der Ausstellung und dem dazugehörigen Katalog.

Bibliotheken / Archive

  • „Der neue, virtuelle Lesesaal setzt nicht nur in Rheinland-Pfalz neue Maßstäbe … APERTUS ist als digitales Archiv einzigartig in Deutschland. Nun sind die schriftlichen Kulturgüter des Landes ab sofort weltweit im Netz abrufbar – Digitalisierung sei Dank.“ – Mehr Informationen und erste Einschätzungen zum Start von APERTUS gibt es bei Siwiarchiv.
  • Es ist geschafft! 460 Millionen Euro hat es gekostet und 15 Jahre gedauert: Die Berliner Staatsbibliothek wurde in dieser Woche feierlich wiedereröffnet. via Deutschlandfunk.

Geschichte

  • „Die Bonner Republik verreist. Sehnsuchtsland Italien versus Exodus in Frankreichs Süden“ – ein Vortrag von Gertrude Cepl-Kaufmann im Rahmen der Ringvorlesung “Sehnsuchtsorte und Heimat in der Bonner Republik” an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Video des Vortrags gibt es bei L.I.S.A.

Archäologie

  • Archäologen haben im Naumburger Dom ein sog. Hockergrab gefunden, das vermutlich um einiges älter ist als der um das Jahr 1200 erbaute Dom. via Naumburger Tageblatt.
  • Manchmal müssen Archäolog*innen einen weiten Weg gehen, um Funde zu verstehen. Diesmal führt der Weg von Tübingen nach Rom. Mehr dazu auf dem Rollpodest-Blog.
  • „Wie haben die Nabatäer ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Wandmalereien in der Felsenstadt Petra – Hauptstadt ihres Reiches – erschaffen? Das haben Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln, das Institut für Optik und Atomare Physik der Technischen Universität Berlin und das Institut für Archäologie der Humboldt-Universität zu Berlin im Forschungsvorhaben „Petra Painting Conservation Project“ untersucht. Im Fokus standen die Analyse der Wandmalereitechnik und der verwendeten Materialien sowie die Schulung einheimischer Fachkräfte.“ via idw.
  • In Porta Westfalica sind Archäolog*innen auf eine ca. 3.000 Jahre alte Grabanlage gestoßen. via Neue Westfälische.

Lesenswert

  • Besser mit künftigen Zerstörungen von historischer Architektur umgehen können und mit Mythen über Zerstörungen aufräumen: An der Uni Bamberg forscht man zum Thema Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg. via idw.
  • Online Kunst vermitteln und kreativ sein – das geht, auch wenn man ein wenig suchen muss. Anja Gebauer stellt auf ihrem Blog „Aktuell-Kulturell“ einige Angebote vor.
  • Ganz schön bunt und schon 4 Millionen Jahre alt – der Fund des Monats beim LVR-Landesmuseum in Bonn. Mehr dazu gibt es, wie immer, auf dem Blog.
  • Für alle Modebegeisterten hat Europeana eine kleine Geschichte der Haute Couture zusammengestellt. Genau richtig für einen Wintersonntag.

In eigener Sache

Hier auf dem Blog ist augenblicklich ziemlich viel los, auch wenn das vielleicht nicht sofort ins Auge sticht. Im Hintergrund arbeite ich seit etwa einer Woche ab einem Relaunch. Nachdem die Technik seit einigen Wochen etwas zickig wurde, war dies der geeignete Moment für die Umstellung auf ein neues Äußeres. Auch im Innern ändert sich gerade einiges und alle 410 (!) Beiträge, die in den letzten sechs Jahren erschienen sind, werden noch einmal angeschaut und ggf. überarbeitet.
Sollte also momentan irgendetwas nicht so richtig funktionieren bitte einfach ein oder zwei Tage warten und / oder Bescheid geben.

Wenn alles ohne größere Probleme bleibt, dann müsste der Relaunch in den nächsten 14 Tagen erledigt sein.

An dieser Stelle auf jeden Fall schon einmal DANKE für Ihr Verständnis.

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