Kulturvermittlung digital und OpenGLAM

Kultur, das ist seit langem klar, ist kein Selbstzweck – Kultur muss vermittelt werden und das mit den Mitteln der Zeit: heute also sollte Kulturvermittlung digital sein – auch – denn die analoge Kulturvermittlung hat weiterhin ihre Existenzberechtigung, keine Frage. Aber die digitalen Methoden und Techniken eröffnen uns neue Chancen und Perspektiven und ermöglichen es Wege zu gehen, die bis dato nicht unbedingt vorstellbar waren und sie ermöglichen vor allem mehr Menschen als bisher eine Teilhabe an Kultur.

„‚In Bibliotheken‘, so einst Johann Wolfgang von Goethe, ‚fühlt man sich wie in der Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet.“ Dieses Kapital zu erhalten und seine Zinsen möglichst vielen Menschen zukommen zu lassen, ist eine der wesentlichen Aufgaben nicht nur der Bibliotheken, sondern aller Einrichtungen, die der Bewahrung unseres kulturellen Erbes verpflichtet sind. Im Zeitalter des Internets tun sich dafür ganz neue Möglichkeiten auf: Durch Digitalisierung werden Inhalte immer und überall verfügbar. […] In die Digitalisierung des kulturellen Erbes und seine für alle Bürgerinnen und Bürger attraktive Präsentation im Netz zu investieren, ist deshalb eine wichtige Aufgabe der Kulturpolitik und liegt besonders in staatlicher Verantwortung. Private Anbieter können – insbesondere in Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen – eine wichtige Rolle spielen.“

Diese Worte schickte die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters im Jahr 2015 einer Publikation mit dem Titel „Der Vergangenheit eine Zukunft“ voraus.[1] Hier ging es vor allem um die DDB – die Deutsche Digitale Bibliothek heraus, die als eine Säule für den Erhalt des Kulturguts in Deutschland ins Leben gerufen wurde.

Auf europäischer Ebene arbeitet die Deutsche Digitale Bibliothek eng mit Europeana zusammen. Mit Tausenden europäischen Museen, Bibliotheken und Archiven arbeitet man hier gemeinsam daran das europäische Kulturerbe zu sichern und für alle zugänglich zu machen. Aber für all diese Initiativen braucht es zunächst einmal eins: Kulturinstitutionen, die bereit sind in die digitale Welt der Kulturvermittlung einzutreten.


Dieser Blogbeitrag entstand aus einem Vortrag, den ich vor einiger Zeit gehalten habe. Im Rahmen dieses Blogs ist er „Work in progress“ und soll stetig erweitert, ergänzt und ggf. revidiert werden. Für Hinweise aller Art bin ich sehr dankbar!
Kontaktieren Sie mich einfach per Kommentarfunktion, Mail oder Social Media.


Kulturvermittlung in der digitalen Welt

Die Kultur ist in der digitalen Welt angekommen und die digitale Kulturvermittlung ist zum Glück längst nicht mehr nur ein neumodisches Schlagwort, sondern vielerorts schon bewährte Praxis. Zahlreiche Museen, Archive und andere Kulturinstitutionen beschreiten heute den digitalen Weg, um Kultur, Kulturgüter und Bildung zu vermitteln. Und dennoch gibt es da noch immer auch die zahlreichen Zweifler und Gegner – wie immer eigentlich, wenn es um die Digitalisierung geht. Vielfach ist es schlicht der Mangel an Geld und Personal, der die Digitalisierung und mit ihr die digitale Kulturvermittlung verhindert. Vielfach aber ist es auch die schlichte Angst vor nahezu allem, was irgendwie nach „digital“ klingt. Die Angst die Kontrolle zu verlieren, Rechte zu verlieren und mit Meinungen und Auslegungen konfrontiert zu sein, die nicht gefallen, falsch sind oder schlimmeres.

Doch eines sollten sich diese Zweifler und Gegner vor Augen führen und dies schrieben schon Ellen Euler und Paul Klimpel 2015 in der Einleitung von „Der Vergangenheit eine Zukunft“:

Die Entwicklungen der Technik verändern unsere Welt – sie haben sie verändert und verändern sie auch jetzt. In den letzten 20 Jahren hat der Einzug digitaler Technologien und die Vernetzung über das Internet in nahezu allen Lebensbereichen zu enormen Umbrüchen geführt. Die Entwicklung macht auch vor der Kultur nicht halt. Sie macht nicht halt vor den Institutionen, die seit langem und von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen für die Bewahrung und Pflege des kulturellen Erbes verantwortlich sind – dafür, dass dieses Erbe im gesellschaftlichen Bewusstsein lebendig bleibt. Archive, Museen, Mediatheken, Bibliotheken, Institutionen aus Denkmalpflege und Wissenschaft übernehmen nicht nur Verantwortung für den Erhalt des kulturellen Erbes, sondern ermöglichen auch den Zugang und sind damit Garant für demokratische Teilhabe.[2]

Und noch eines gilt es in unserer heutigen digitalisierten Welt zu bedenken: wer digitale Kanäle nicht nutzt, wer hier keine Netzwerke aufbaut, Communities schafft und kommuniziert, der hat die Kontrolle – um die er so fürchtet – bereits abgegeben. Es ist also sinnvoller eigene Kanäle zu nutzen, um über die eigenen Kulturgüter zu reden, als dies ausschließlich anderen zu überlassen.

Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, schrieb 2016 hierzu:

Immer deutlicher wird, dass der Aufbau von Spezialangeboten, die geschlossenen Benutzerkreisen vorbehalten sind, nicht ausreicht. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist ein Beispiel dafür, welches Potential in Teilen der Nutzergemeinschaft des Webs besteht, und zeigt das Interesse und die Bereitschaft, selbst aktiv an der Erarbeitung, dem Ausbau und der Positionierung von Information teilzunehmen.
Informationen auf diese Weise zur Verfügung zu stellen, ist ein wichtiger Meilenstein bei der Bereitstellung des kulturellen Erbes für die Forschung sowie für die breite Öffentlichkeit.
[3]


Digitale Kulturvermittlung oder Kulturvermittlung im digitalen Raum

Nicht alles, was in Sachen Kultur im digitalen Raum oder mit digitalen Mitteln stattfindet, ist auch gleich digitale Kulturvermittlung. Man sollte hier sauber zwischen „digitaler Kulturvermittlung“ und „Kulturvermittlung im digitalen Raum“ trennen.

Digitale Kulturvermittlung meint die Vermittlung von Kultur mittels digitaler Werkzeuge, wie etwa Apps, Virtual Reality oder auch Augmented Reality. Diese Formen der Kulturvermittlung geben Besuchern die Möglichkeit selbst aktiv zu werden und so Wissen einfacher zu erwerben und einmal erworbenes Wissen zu festigen.

Das Einrichten eines Twitter- oder Instagram-Accounts oder auch einer Facebook-Seite für das Museum, Archiv oder die Bibliothek hingegen ist Kulturvermittlung im digitalen Raum.

Beide Formen der Kulturvermittlung sind heute bereits vielerorts gebräuchlich, wenn auch sicher die Kulturvermittlung im digitalen Raum noch deutlich überwiegt. Hier zumindest hat sich schon ein großer Teil der Museen, Archive, Bibliotheken und anderer Kulturinstitutionen der digitalen Welt geöffnet und betreibt – oft mit großem Erfolg – insbesondere Social Media-Kanäle. Ein solch positives Beispiel ist das Museum Schloss Burg in Solingen. Die Facebook-Seite des Museums zählt über 14.500 Abonnenten und erzielt nur über diesen Kanal eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für sich und seine Veranstaltungen.

Schloss Burg App - Kulturvermittlung digital
Kulturvermittlung digital mit der App von Schloss Burg –
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Auch Social Media-Walks und die Einbeziehung breiterer Bevölkerungsgruppen in kulturelle Aktivitäten trägt dazu vermehrt bei. Es stellt sich immer deutlicher heraus, dass sowohl die digitale Kulturvermittlung, als auch die Kulturvermittlung im digitalen Raum vor allem eine Chance darstellen neue und auch jüngere Nutzergruppen anzusprechen. Ein Ziel, das sicher auch jeden Marketingexperten ansprechen wird, aber dazu kommen wir später noch.

Wichtig, sowohl in Bezug auf die digitale Kulturvermittlung als auch die Kulturvermittlung im digitalen Raum, sind vor allem sechs Faktoren:

  • es braucht eine Strategie, dies gilt sowohl für den Einsatz digitaler Werkzeuge, wie Apps, AR und VR als auch für das Eröffnen und Betreiben von Social Media-Kanälen
  • man muss anfangen und nicht nur darüber reden
  • es braucht engagierte Menschen, die sich neuen Herausforderungen stellen oder wie Anke von Heyl schrieb: „Es muss immer jemand erstmal eine Idee haben und dann auch dranbleiben, sie umsetzen.“
  • man muss Dinge ausprobieren, denn nur Versuch macht klug und was bei dem einen funktioniert muss es beim anderen noch lange nicht
  • man muss kommunizieren, sowohl innerhalb der Institution, die eine solche neue Vermittlungsform auf den Weg bringen möchte, als auch mit denen, die die Angebote nutzen (sollen)
  • digital sein nur um der Digitalisierung Willen macht keinen Sinn! Sowohl Apps, als auch Social Media-Angebote müssen einen Mehrwert liefern. Sie müssen Analoges ergänzen oder auch ersetzen, beispielsweise, bei der notwendigen Schließung eines Museums wegen Sanierung.

Auf diesen letzten Aspekt verwies auch Markus Hilgert in seinem Input bei der Web-Talk Reihe “Kultur(en) der Digitalität”, veranstaltet von der Kulturpolitischen Gesellschaft im Juni und Juli 2020. Anke von Heyl schrieb hierzu in ihrer Zusammenfassung:

Markus Hilgert stellt in seinem Impuls die Frage, wo genau der Mehrwert der digitalen Transformation liegen kann – dies zu beantworten, ist nicht banal und wird allzu oft übersprungen. Dass die digitale Transformation kein Selbstzweck ist, darüber sind sich alle einig. […] Hilgert fordert in diesem Zusammenhang auch eine neue »Bewusstseinsbildung als wichtigem Förderbereich« ein. Er plädierte dafür, Fördermittel da einzusetzen, wo diese einen Unterschied machten. Das sei besonders hinsichtlich der operativen Prozesse einer Institution wichtig, die alle gleichermaßen digital gedacht werden müssten.

Erfolg kann und wird sowohl der digitalen Kulturvermittlung als auch der Kulturvermittlung im digitalen Raum nur dann beschieden sein, wenn im Vorfeld klare Ziele definiert werden. Zur Zieldefinition gehört es dabei auch die technologischen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen, insbesondere in Hinsicht auf die finanziellen Möglichkeiten. Hinzu kommt die Frage nach der Zielgruppe mit der man sich beschäftigen sollte und die Frage, was diese potentiell erwartet. Was es dafür braucht sind Ressourcen, finanzielle genau so wie personelle und zeitliche.

Beide Bereiche, der der digitalen Kulturvermittlung und der der Kulturvermittlung im digitalen Raum, sollten dabei aufeinander abgestimmt werden und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Es braucht eine digitale Kommunikationsstrategie, der beide Bereiche folgen.


Kulturelles Erbe in der digitalen Welt

Kultur und somit auch unser kulturelles Erbe brauchen Aufmerksamkeit, die sie mit Hilfe der modernen digitalen Methoden und Kanäle viel einfacher erreichen können als früher. Jeder kann sich ortsunabhängig informieren und so zum eigenen kulturellen Selbstbildungsprozess beitragen.

Die größten Vorteile von Kultur im digitalen Raum sind:

  • orts- und zeitunabhängige Informationsmöglichkeiten
  • weitestgehende Barrierefreiheit
  • Möglichkeit zur Interaktion
  • Steigerung im Bereich der persönlichen Relevanz durch Beteiligung und Verknüpfung
  • Möglichkeit selbst aktiv werden zu können
  • Steigerung des Interesses

Wie wichtig die digitale Welt für die Kultur inzwischen geworden ist, hat auch die Bundesregierung erkannt und formulierte in ihrer „Digitalen Agenda 2014-2017“ das Ziel:

„[…] Deutschland zu einem digitalen Kulturland weiter[zu]entwickeln. Dazu gilt es, ein qualitativ hochwertiges Angebot digitaler Inhalte zu sichern. Hierzu werden wir die Rahmenbedingungen für Inhalteanbieter weiter verbessern. Ferner treiben wir die Digitalisierung von Kulturgut weiter voran und verbessern die Zugänglichkeit zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe in Archiven, Bibliotheken und Museen.
‒‒ Wir entwickeln eine übergreifende Strategie und Aktionspläne mit geeigneten technischen Lösungen und Standards zur Digitalisierung von Kulturgütern (u.a. Kino- und Filmdigitalisierung) sowie zur langfristigen Bewahrung von Wissen, Informationen und Kulturgütern in digitaler Form und schaffen die dafür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen.
‒‒ Wir stellen – soweit urheberrechtlich zulässig – digitalisierte Kulturgüter und deren Metadaten offen und möglichst unentgeltlich zur Verfügung.
‒‒ Wir bauen die ‚Deutsche Digitale Bibliothek‘ weiter auf und aus.
[4]

Die Angst, die dennoch viele umtreibt, ist zum Beispiel die, dass das Original seine „Aura“ verliert, seine Anziehungskraft und weniger Menschen das Original sehen wollen. Das Gegenteil ist der Fall, wie die jüngsten Zahlen zeigen: die Museen verzeichnen mehr Besucher, Kulturerbe werden immer mehr bereist und angesehen. Die Menschen nutzen die modernen digitalen Kanäle, um sich Anregungen zu holen, sich im Vorfeld zu informieren.

Die Kommunikation via Social Media über das gesehene und erlebte bedeutet für die Einrichtungen dabei quasi kostenlose Werbung. In diesem Sinne bereichern digitale Angebote, sie schaden nicht. Man darf nur nie vergessen, dass digitale Formate maximal kurzfristig das Analoge ersetzen können (etwa im Fall von notwendigen Sanierungen, die zu einer Schließung führen). Im Idealfall aber ergänzen digitale Formate die analogen und bereichern sie.

Im Rahmen eines neuen Blogs beschäftige ich mich gerade mit der Zugänglichmachung von eigentlich verschlossenem Kulturgut:
Auf der Subdomain “Bad Nauheim” stelle ich eines der größten Jugendstilensemble Europas vor und mache es digital zugänglich. Das digitale “Zugänglichmachen” ist vor allem deshalb so wichtig, weil die meisten Gebäude aufgrund von Sanierungsarbeiten noch für geraume Zeit nicht öffentlich zugänglich sein werden.
Auf der Webpräsenz aber kann man etwa die Wartesäle und Schmuckhöfe der Badehäuser, aber auch Badezellen mit Hilfe von 360°-Panoramen eigenständig erkunden.


Gründe für Kulturvermittlung digital
Kulturvermittlung digital

Digitalisierung im Kulturbereich – fördern und fordern

„Die Bewahrung des kulturellen Erbes Niedersachsens gehört zu den zentralen Aufträgen aller niedersächsischen Archive, Bibliotheken und Museen. Aus diesem historischen Sammlungsauftrag aus der Vergangenheit erwächst eine Vermittlungsaufgabe für die Zukunft: Es gilt, die umfangreichen und wertvollen Bestände der Kultureinrichtungen einer breiten Öffentlichkeit aus Wissenschaft und Gesellschaft zugänglich zu machen. Hierfür bieten die technischen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts im Kontext der Digitalisierung den strukturellen Rahmen, den das Land Niedersachsen im Zusammenspiel mit den verschiedenen kulturbewahrenden Einrichtungen und Institutionen nutzt.
Die Digitalisierung beschreibt einen umfassenden Wandel in der Gestaltung und Wahrnehmung der sozialen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Prozesse. Gerade für die Kultureinrichtungen ist sie der Ausgangspunkt für eine innovative und zukunftsorientierte Präsentation der Museumsobjekte, Archivalien und Bibliotheksgüter. Die Digitalisierung erleichtert den Zugang für die Bevölkerung zu den unterschiedlichsten Kulturgütern und sie bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein modernes Forschungsumfeld für ihre kulturhistorischen Fragestellungen. Die Digitalisierung weckt das Interesse am kulturellen Erbe und ermöglicht gesellschaftliche Debatten über kulturelle Phänomene und historische Zusammenhänge.“ schrieb Till Manning 2016 in einem Beitrag.[5]

Diese Aussage gilt nicht nur für Niedersachsen. Viele andere Bundesländer sind inzwischen genauso weit oder auch schon noch weiter und digitalisieren die Bestände ihrer Bibliotheken, Archive und Museen, um sie für alle Menschen zur Verfügung zu stellen und vor allem auch, um Forschung und Wissenschaft zu unterstützen. Das Landeshauptarchiv Brandenburg hat gerade erst seine Digitalisate unter einer CC0-Lizenz zur Weiternutzung freigegeben.

Vor allem kleinere Kultureinrichtungen haben allerdings, aus Zeit-, Personal- und Finanzproblemen resultierend, Schwierigkeiten sich mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen und sie in ihren Einrichtungen auf den Weg zu bringen. Da dieses Problem bekannt ist, gibt es vielfältige Unterstützungsmaßnahmen und Initiativen, die hier helfen können. Zwei davon seien an dieser Stelle genannt: „Museum digital“: eine Online-Plattform auf der insgesamt 616 Museen aus der ganzen Welt aktuell 362.034 Objekte in 2.767 Sammlungen digitalisiert zur Verfügung stellen. Zu den beitragenden Museen gehören u. a. 34 in Berlin, 126 in Baden-Württemberg und 69 in Rheinland-Pfalz. Annähernd alle deutschen Bundesländer sind hier – wenn auch mit einer sehr unterschiedlichen Zahl – mit Häusern beteilligt.

In Sachen Software ist „digiCULT“ zu nennen: „in Kooperation mit den Museumspartnern, unterstützt durch Fördermittel der Europäischen Union und des Landes Schleswig-Holstein“ ist hier „ein digitales Gesamtkonzept zur Dokumentation der Museumsbestände entwickelt“ worden. „digiCULT wurde durch Gründung des digiCULT-Verbundes im Jahre 2010 als eingetragene Genossenschaft mit den Museen und Partnern nach Auslaufen des Projektes verstetigt.“[6]

Weitere, sogenannte „Aggregatoren“ finden sich auf der Seite der Deutschen Digitalen Biographie.

Insgesamt betrachtet muss man sich der Aussage Melanie von Bismarcks anschließen: „Wissen um die Digitaltechnik muss Allgemeingut werden“ und die Frage ist „nicht ob, sondern wie und wann wir digitale Tools wie Tablet oder Smartphone einsetzen.“[7]

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, den Tobias Wall in der Web-Talk Reihe “Kultur(en) der Digitalität”, veranstaltet von der Kulturpolitischen Gesellschaft im Juni und Juli 2020, ins Spiel brachte, als er anmerkte, dass wir “die Digitalität auch als neues Kulturphänomen betrachten müssen”.


Museen, Kulturinstitute und die Angst vor der digitalen Welt

Museen und Kulturinstitute existieren aus sich selbst heraus. Sie bestimmen ihr eigenes Angebot und richten sich nicht nach den Meinungen und Kräften des Marktes aus. Möglich macht dies sowohl die öffentliche Finanzierung als auch der öffentliche Bildungsauftrag, den sie haben.

Die Tatsache, dass eine Ausrichtung am Markt nicht gewünscht ist und als Bedrohung empfunden wird, manifestiert sich aktuell vor allem an der zunehmenden Kritik an sogenannten „Blockbuster-Ausstellungen“, wie sie etwa zu Picasso, van Gogh oder Monet n den vergangenen Jahren gezeigt wurden. Man fürchtet, dass solche Ausstellungen, die sich am Markt, sprich am Publikumswunsch orientieren, die Vielfalt zerstören. Man kritisiert, dass solche Ausstellungen dazu führten, dass es nicht mehr um die Vielfalt der Kunst und deren Darstellung und Vermittlung ginge, sondern nur noch um rein kommerzielle Interessen.

Intensiver mit diesem Thema auseinandergesetzt hat sich kürzlich Angelika Schoder auf „musermeku“. Sie verweist dabei vor allem auf Erhebungen aus Großbritannien.

Diese Diskussion zeigt eines deutlich: Für Kulturinstitutionen jedweder Couleur war es also stets normal das eigene Angebot selbst zu bestimmen, sich nicht hineinreden zu lassen und die Hoheit über die eigenen Ressourcen zu haben.

Dieser Haltung und Einstellung steht die Digitalisierung – so die Befürchtung – entgegen. Sie führt dazu, dass „immer mehr Menschen zu kulturellen Akteuren und Multiplikator*innen werden“, so Christian Holst in seinem Beitrag „‘Hello, we’re from the internet‘ – Zur digitalen Transformation des Kulturbetriebs“. Holst fährt fort, dass die Digitalisierung somit zwei Auswirkungen auf die Kulturbetriebe habe: „einerseits [stelle sie] eine existenzielle Herausforderung für die Kulturbetriebe“ dar, biete aber gleichzeitig „auch Anlass und Möglichkeiten, das eigene Selbstverständnis neu zu denken und weiter zu entwickeln.“

Das eigene Selbstverständnis zu überdenken ist aber etwas womit leider zahlreiche Kulturbetriebe – egal, ob groß oder klein – Probleme haben und das macht dann auch den Umgang mit Social-Media-Akteuren oft schwer. Schwer vor allem deswegen, weil man einen Verlust der Deutungshoheit mit allem Digitalen verbindet. Christian Holst führt in seinem Artikel zwei Beispiele an: Die Aktion „Hello, we’re from the internet“, die 2018 mittels einer App im Museum of Modern Art in New York stattfand und den Twitter-Account @BayreuthFest aus dem Jahr 2015. Beide Aktionen sind privat von Menschen organisiert worden und waren nicht von den betreffenden Institutionen autorisiert. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen erhielten sie großes mediales und internationales Interesse, als sich der Fake herausstellte.

„Diese Beispiele machen deutlich, dass die Deutungshoheit über das kulturelle Erbe nicht mehr allein bei den Kulturinstitutionen liegt. Dank der digitalen Medien werden mehr Menschen zu kulturellen Akteuren und bringen sich in Debatten zu kulturellen Themen ein, beteiligen sich an der Kulturproduktion und beeinflussen damit auch die allgemeine Vorstellung davon, was Kultur ist und leisten soll. Das ist nicht mehr allein den Kultureinrichtungen vorbehalten.“
[Christian Holst (2019): „Hello, we’re from the internet“ – Zur digitalen Transformation des Kulturbetriebs. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE: https://www.kubi-online.de/artikel/hello-were-from-the-internet-zur-digitalen-transformation-deskulturbetriebs (letzter Zugriff am 28.02.2020)]

Genau diese Aussage von Holst trifft den Kern! Kulturinstitutionen haben die berühmte Deutungshoheit, um die sie so fürchten, längst verloren.

Ganz ähnlich formulierte es auch Anke von Heyl in der Zusammenfassung der Web-Talk Reihe “Kultur(en) der Digitalität”, veranstaltet von der Kulturpolitischen Gesellschaft, die im Juni und Juli 2020 – also mitten in der Corona-Pandemie – stattfand. Sie schrieb:

Die bisherigen Gatekeeper sind nicht mehr alleine verantwortlich für die Herstellung von kulturellen Inhalten und neue Technologien ermöglichen mehr und diversere Beiträge zur Kultur. Aufmerksamkeit wird zu einem wichtigen Gut […].”

Also, was tun? Den Kopf in den Sand stecken und Business as usual betreiben? Oder vielleicht doch einfach selber die digitalen Kanäle nutzen und das gestiegene Interesse, die Aufmerksamkeit für sich nutzen, sich beteiligen und Einfluss nehmen?

Letztere Variante erscheint eindeutig als die klügere und hat den Vorteil noch mehr Aufmerksamkeit für die eigenen Bestände und Aktionen zu erzeugen. Diese Methode erlaubt es zudem Diskussionen und Aktionen zu steuern und führt überdies zu neuem Input, zu neuen Ideen. So eröffnen sich im besten Fall neue Möglichkeiten auf die im eigenen und abgeschlossenen Raum nie aufmerksam geworden wäre.

„Sharing ist caring“ – diesen Slogan haben sich schon vor langer Zeit Blogger auf die Fahnen geschrieben, um darauf hinzuweisen, wie wichtig das Teilen ihrer Beiträge ist, um sie bekannt zu machen und die Inhalte in die Welt zu tragen. Dieser Slogan hat aber auch Gültigkeit für die Kultur und Kulturerbe, denn nur indem man sie teilt und in die Welt trägt, kann man sie auf Dauer auch erhalten.

In diesem Sinne ist die Nutzung digitaler Wege keine Gefahr für die Kultur und ihre Institutionen, sondern trägt zu ihrem Erhalt bei.


10 Gründe für Kulturvermittlung digital
10 gute Gründe für Kulturvermittlung digital

Museen, Kulturinstitute und Social Media

Viele um nicht zu sagen sehr viele Museen und andere Kulturinstitutionen nutzen bereits Social Media, mehr oder minder stark und mit mehr oder minder Erfolg. Am weitesten verbreitet ist wohl die berühmte und teilweise auch berüchtigte Facebook-Seite, die in den letzten Jahren sicherlich vor allem durch Instagram ergänzt wurde. Weniger genutzt, aber dennoch eine gute Möglichkeit sich und das eigene Tun bekannt zu machen, ist Twitter.

Dabei ist gerade Twitter eine gute Möglichkeit sich vor allem im internen Kreis der Museen und anderen Kulturinstitutionen zu vernetzen. Die neusten Meldungen und Informationen gehen tatsächlich erst einmal über Twitter in die Welt, bevor sie dann auch über andere Kanäle verteilt werden.

Facebook hingegen eignet sich vor allem, um mit dem Besucher oder Gast in Kontakt zu bleiben, Fragen zu beantworten und neue Informationen mit den eigentlichen Nutzern zu teilen.

Instagram ist augenblicklich eine Social Media-Plattform, die im Wandel begriffen ist. Wurden anfänglich über Instagram quasi nur Bilder versehen mit mehr oder minder nützlichen Hashtags verteilt, so mausert sich die Plattform inzwischen zu einem Mikroblogging-Dienst. Die Texte zu den Bildern werden immer länger, immer ausführlicher und liefern immer mehr Informationen. Eine Plattform also, die insbesondere für Kulturinstitutionen zunehmend von Interesse sein dürfte.

Alle genannten Dienste bieten aktuell kostenfrei die Möglichkeit mit Interessierten und/oder Fachleuten in Kontakt zu treten, zu werben und Besucher bzw. Interesse zu generieren und das weltweit, vollkommen ortsunabhängig.

Eines jedoch benötigt die Nutzung all dieser Plattformen: Zeit, Personal und vor allem ein Konzept! Einfach mal bei Lust und Laune etwas posten, das hilft nicht.


Digitale Kulturvermittlung, Kulturvermittlung im digitalen Raum und Marketing

„Kulturelles Erbe muss im Netz präsent sein, damit es nicht an Relevanz einbüßt, und Kontexte müssen erhalten bleiben, damit Kulturerbe nicht seine Bedeutung verliert.“[8]

Diese Erkenntnis ist vor allem für Institutionen, sowie Kommunen und Vereine relevant, die sich dem Erhalt von Kulturgut verschrieben haben, bzw. dazu verpflichtet sind. Da dies oft nicht ohne hohen Kapitaleinsatz leistbar ist, muss – auch wenn eine idealistische Sichtweise durchaus schöner wäre – der Marketing-Aspekt stets mit einbezogen werden.

Dabei ist die Investition in digitale Kulturvermittlung respektive Kulturvermittlung im digitalen Raum eine Investition, die sich auch aus marketingtechnischer Sicht lohnt, denn es ist eine Investition in die Zukunft. Vor allem aber trägt das in die digitale Welt „Hineintragen“ der eigenen Kulturgüter zu einem Imagegewinn bei, der auf andere Weise nur schwer in dieser Form zu erreichen ist. Hinzu treten Vermarktungsmöglichkeiten, die sich erst aus der Digitalisierung selbst ergeben.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, schrieb hierzu im Jahr 2016:

Dazu kommt, dass das Internet heutzutage die zeitgemäße Kommunikationsform darstellt, die – unabhängig von der (aufwendigeren) Möglichkeit des Zugangs zum Original – einen weltweiten Zugriff auf das Abbild und die beschreibenden Erschließungsdaten ermöglicht. Daraus resultiert eine bislang unbekannte Transparenz von Beständen. Sodann schafft die Online-Verfügbarkeit eine erhöhte Sichtbarkeit der Objekte und der Einrichtungen, die die Sammlungen bewahren. Eine weitere Auswirkung ist die aktive Einbeziehung der Internetnutzer – Wissenschaftler wie Laien – in die institutionelle Arbeit: Das schafft positive Effekte, die irgendwo zwischen Outsourcing, Crowdsourcing und Expertsourcing liegen, zwischen Sammeln von Quellenmaterial, Quellinformationen und Wissen – sie dient damit der Wissenserweiterung. Dies alles ermöglicht neben dem Zugang zur interessierten Öffentlichkeit und Forschung, also dem nicht-kommerziellen Sektor, zuletzt auch neue Vermarktungsmöglichkeiten, etwa durch die Bereitstellung von hochwertigem, kostenpflichtigen Bildmaterial für kommerzielle Zwecke.[9]

Sicherlich besteht aus der Sicht der Kulturinstitution bzw. des Kulturerbes immer eine Gefahr, wenn Marketing-Aspekte mit einbezogen werden, insbesondere dann, wenn die Marketing-Aspekte am Ende überwiegen und so das eigentliche Ziel, nämlich der Erhalt des Kulturguts, in den Hintergrund rückt. Aber es bleibt der Fakt, dass Kultur und vor allem deren Erhalt Geld kostet und mit einem Marketing, dass das Augenmaß nicht verliert, kann Kultur selber zum eigenen Erhalt beitragen.


Pest - LWL-Museum Archäologie Herne
Ausstellungsplakat zu Pest-Ausstellung in Herne – #PestQuest

Social Media Walks und Hashtags

Seit die Digitalisierung in die Kulturwelt einzog hat sie vor allem für eins gesorgt: Dynamik! Wohl keine andere Neuerung hat in der Kulturlandschaft in so kurzer Zeit so viel bewegt wie die Digitalisierung, insbesondere der Einsatz von Social Media. Sie haben eine neue Offenheit erzeugt und einen ganz besonderen Wandel mit sich gebracht: Kultur verlässt den Elfenbeinturm und begibt sich raus, notfalls auch raus auf die Straße oder sie lädt sozusagen die Menschen auf der Straße ein einfach mal reinzukommen.

Diese Einladung gilt ganz besonders bei sogenannten Social Media Walks oder auch Insta- oder Blogger-Walks. Da ergehen Einladungen an Blogger, Instagrammer oder andere Social Media affine Menschen. Man trifft sich in einem Schloss, einem Museum, einem Park oder einem anderen mit Kultur erfüllten Ort und berichtet zeitgleich über das, was man sieht, hört und erfährt.

Die Wirkung solcher Walks ist kaum zu unterschätzen, denn sie finden grundsätzlich unter einem sogenannten Hashtag (#) statt. Diesem Hashtag kann jeder Interessierte mittels der bedienten Social Media Kanäle folgen und so an diesem Walk teilnehmen und seine Meinung, seine Ideen und Gedanken äußern, auch wenn er hunderte oder gar tausende Kilometer entfernt ist.

Ein ausgesprochen erfolgreicher Walk dieser Art fand im September im LWL-Museum für Archäologie in Herne im Vorfeld einer neuen Sonderausstellung statt. Unter dem Hashtag #PestQuest trafen sich zahlreiche Blogger und Instagrammer, erlebten eine Führung durch die Pest-Ausstellung und berichteten live via Twitter, Facebook und Co. sowie im Nachklang auf ihren Blogs. Wochenlang war diese Ausstellung so via Social Media in aller Munde.

Ähnlich erfolgreich gestaltete sich auch #BNMArtDogs, ein BloggerWalk vom Bayerischen Nationalmuseum zur aktuellen Sonderausstellung „Treue Freunde – Hund und Menschen“. Die Social Media-Aktivitäten zum entsprechenden Hashtag wurden außerdem in diesem Fall auf Wakelet zusammengestellt und können so jederzeit von allen nachgelesen werden.

Es gibt zahlreiche weitere Aktionen, die via Social Media und mittels Hashtags veranstaltet werden können, so zum Beispiel auch Blogparaden. Der Möglichkeiten gibt es viele, man muss sie nur nutzen wollen und sollte nicht vergessen, dass auch solche Aktionen ein Projektmanagement benötigen, um erfolgreich zu sein.

Eines erzeugen all diese Aktionen – so sie gut gemacht sind – auf jeden Fall: Aufmerksamkeit!


Kultur - Geschichte(n) - digital 
Kulturvermittlung digital
Auch dieses Blog ist Kulturvermittlung digital

Kultur bloggt

Man muss nicht immer das Haus verlassen, um Kultur zu erleben und zu entdecken. Kultur und Computer, das passt in Zeiten der Digitalisierung prima zusammen. Das gilt nicht nur für Wikipedia, wo man viel über Kultur und Geschichte nachlesen und anschauen kann und das gilt auch nicht nur für die Europeana mit ihren Sammlungen.
Kulturerlebnis am Computer (oder auch am Tablet oder Smartphone), das gilt vor allem für viele Blogs, die über Kultur in ganz vielfältigen Formen informieren und so vielen Menschen ganz unterschiedliche Facetten von Kultur näherbringen.

Diese Sätze schrieb ich unter dem Titel „Kultur bloggt“ anlässlich einer #Kulturwoche auf meinem Blog. Dabei ergab sich die inzwischen zu einer Art von Institution gewordene Kulturwoche eher durch einen Zufall, als ich einmal tatsächlich eine ganze Woche lang Zeit hatte jeden Tag ein anderes Museum, bzw. einen besonderen Kulturort aufzusuchen.

Am Ende des Artikels gibt es eine kleine Blogroll, also eine Zusammenstellung von Blogs, die sich mit dem Thema Kultur und zwar in quasi all seinen Facetten beschäftigen. Das sind nicht nur Blogs kulturaffiner Menschen, sondern zu einem großen Teil auch Blogs von Museen, die mittels eines Blogs Geschichte und Geschichten aus ihrem Haus vorstellen. Besondere Quellen zum Beispiel oder auch besondere Exponate, manchmal auch Mitarbeiter und deren Aufgabenbereiche. Sie nutzen diese Blogs nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als Marketinginstrument und das in vielen Fällen sehr erfolgreich. Der Vorteil: Man hat selber in der Hand, was die Menschen über das eigene Haus erfahren. Man kann das Bild nach außen selbst stark beeinflussen. Man kann Wissen und Wissenswertes nach Außen tragen und man behält die Hoheit über die eigenen Inhalte, denn ein Blog kann nicht einfach von Fremden gelöscht oder auch vom Netz genommen werden.

Übrigens bloggt auch Europeana. Auf dem Blog gibt es zahlreiche Geschichten, Hintergrundinformationen und Links zu interessanten digitalen Aktionen.


Digitale Sammlungen

Inzwischen gibt es viele digitale Sammlungen, denn immer mehr Kulturinstitutionen haben erkannt wie wichtig diese sind, insbesondere, um den Erhalt von Kulturgut, wenigstens auf diesem Wege, gewährleisten zu können. Insbesondere Beispiele wie der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009 und der Brand von Notre Dame 2019 haben hierfür eine breite Öffentlichkeit sensibilisiert und zu umfassenden Maßnahmen geführt.

Ein gutes Beispiel ist in dieser Hinsicht die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die eine weitreichende Digitalisierungsagenda aufgesetzt hat und sich bemüht in Sachen Digitalisierung beispielhaft voranzuschreiten. Wie wichtig man die Digitalisierung von Kulturgut nimmt, formuliert die Stiftung auf ihrer Website so:

„Digitalisierung ist eine Kernaufgabe aller Institutionen, die kulturelles und geistiges Erbe bewahren. Sie ist eine Querschnittsaufgabe, die Teil der Erhaltung, der Erschließung und der Vermittlung ist. Und sie ist heute eine unverzichtbare Basis für die Erforschung des Kulturerbes.
Die Digitalisierung schafft einen einfachen und demokratischen Zugang zu Wissen und kulturellen Inhalten. Über Internetportale können Wissensinhalte unabhängig von Zeit und Ort recherchiert werden. Intelligente Verknüpfungen verschiedener Datenbanken und das Bereitstellen interaktiver Nutzerfunktionen eröffnen neue Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit Kunst, Kultur und Wissenschaft. Besondere Dienstleistungen für die Wissenschaft bietet die Stiftung mit virtuellen Forschungsumgebungen und virtuellen Fachbibliotheken.
Für die Digitalisierung ihrer umfangreichen Bestände hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine stiftungsübergreifende Digitalisierungsstrategie entwickelt. Darin definiert sie die inhaltlichen Prioritäten für die nächsten Jahre. Die Umsetzung der Strategie findet als Daueraufgabe, aber auch häufig im Rahmen von drittmittelfinanzierten Projekten statt.
Mit SPK digital ermöglicht die Stiftung einen zentralen Zugang zu Digitalisaten und Nachweissystemen aller ihrer Einrichtungen. Mit Hilfe des 2015 eingerichteten Zentrums für digitale Kulturgüter in Museen (ZEDIKUM) sollen 3D-Digitalisate generiert und weltweit für die Forschung zugänglich gemacht werden. Die Stiftung ist zudem am Aufbau weiterer spartenübergreifender Portale beteiligt und liefert Daten an die Deutsche Digitale Bibliothek sowie an Europeana. Außerdem ist sie in verschiedene Netzwerke zur Digitalisierung von kulturellem Erbe eingebunden.
Der Zugang zu den digitalen Angeboten der Stiftung ist für private wie für Forschungszwecke grundsätzlich und dauerhaft kostenfrei. Dies hat die Stiftung mit ihrem Beitritt zur Berliner Erklärung zu Open Access bekräftigt. Lediglich für die Nutzung von Digitalisaten zu kommerziellen Zwecken erhebt die Stiftung Gebühren. Einer von ihr entwickelten Best practice-Empfehlung zum Umgang mit Open Access haben sich auch andere öffentliche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen angeschlossen.“

Gerade der Weg hin zu einer digitalen Sammlung nutzt den Museen und Kulturinstitutionen, wie auch Jörn Brunotte feststellte. Im Rahmen seiner Tätigkeit im Bereich Weiterbildung – Museumsmanagement fiel ihm schon mehrfach auf, dass Museen zum Teil sehr wenig über ihre eigenen Sammlungen wissen und dementsprechend haben sie auch Probleme bzgl. eines Konzepts. Brunotte schrieb: “Viele Museen haben (immer noch ) kein Sammlungskonzept. Häufig wird durch die Digitalisierung der Sammlung der Schritt zu einer Systematisierung getan.”
Auch in dieser Hinsicht also liefert die Digitalisierung einen Anschub Dinge bzw. Objekte sichtbar zu machen.

Auch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ging man vor einigen Jahren den Weg hin zur digitalen Sammlung. Dabei stellte sich die Frage: “Was bedeutet das digitale Zeitalter für wissenschaftliche Sammlungen?” Gemeinsam mi dem Germanischen Nationalmuseum ging man dieser Frage im gemeinsamen Digitalisierungsprojekt „Objekte im Netz“ nach und kam zu einem sehr positiven Ergebnis:

„Wir unterstützen die Freude am Forschen und Entdecken“, ist sich Udo Andraschke sicher. Und dies ist für den Zentralkustos der FAU ein ganz wesentliches Element wissenschaftlicher Sammlungen. „Indem wir digital stöbern, flanieren und entdecken finden wir oft etwas, wonach wir gar nicht gesucht haben. Und dann stellen wir neue Fragen, erweitern den Forschungshorizont und gelangen zu neuen Erkenntnissen.“ Ganz egal ob es um antike Münzen, zoologische Modelle oder wertvolle Zeichnungen geht.”

Mehr über das Projekt gibt es im Magazin “alexander” ab Seite 22.


Plattformen für digitales Kulturgut

Bei der enormen Anzahl an Kulturinstitutionen, die es in Deutschland und Europa gibt, macht es Sinn die Angebote in gewissen Bereichen zu bündeln. Dies geschieht auch im Sinne der Sichtbarkeit, denn bei zu vielen Angeboten besteht immer die Gefahr das Richtige nicht zu finden und am Ende den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Für diese Bündelung wurden sowohl in Deutschland, als auch in Europa verschiedene Plattformen geschaffen. In Deutschland ist es die Deutsche Digitale Bibliothek, die die digitalen Objekte der einzelnen Institutionen auf ihrer Seite gebündelt und durchsuchbar gemacht hat. Auf europäischer Ebene arbeitet sie mit Europeana zusammen.

Die Digitalisierung des Kulturgutes ist keinesfalls nur als spezifische Länderaufgabe wahrzunehmen. Sie stellt sich auch auf Bundes- und europäischer Ebene. Die dort implementierten Einrichtungen und Portale – die Deutsche Digitale Bibliothek sowie die Europeana – sind die natürlichen Partner im Prozess der Digitalisierung. Die technische Kooperation ist dabei von zentraler Bedeutung, da diese die Grundlage bildet, um die Kulturportale der jeweils nächsten Ebene nach den Kriterien der Effizienz und Effektivität mit den notwendigen Daten zu beliefern.[10]


Die Deutsche Digitale Bibliothek

Ihr Selbstverständnis hat die Deutsche Digitale Bibliothek 2016 in einem Strategiepapier wie folgt beschrieben:

„Mit der Deutschen Digitalen Bibliothek wollen wir die zentrale Plattform für Kultur und Wissen in Deutschland schaffen. Damit werden die verteilten Bestände und Sammlungen des kulturellen Erbes virtuell zusammengeführt und über ein Portal gemeinsam sichtbar gemacht. Die Deutsche Digitale Bibliothek bildet eine vertrauenswürdige Quelle für das Kultur- und Wissenserbe und macht es in attraktiver Weise dauerhaft zugänglich und erfahrbar. Sie öffnet die digitalen Inhalte möglichst weitgehend für die Nachnutzung sowie für Anreicherungen und Erweiterungen.
Die Deutsche Digitale Bibliothek weiß sich von der Expertise und dem Leistungsvermögen der deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen und vom Reichtum ihrer Sammlungen getragen. Mit vielfältigen Aktivitäten machen wir auf ihre digitalen Angebote aufmerksam und sensibilisieren so für das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Deutschlands insgesamt.
Mit der Deutschen Digitalen Bibliothek fördern wir den Dialog und die Vernetzung der deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen untereinander. Wir führen ihre digitalen Bestände und Metadaten zusammen, stärken den Austausch von Erfahrungen und Technologien und bringen innovative Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Zugänglichmachung von Kulturgut voran. Damit tragen wir auch zu der notwendigen Standardisierung in diesen Feldern bei.“[11]

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und macht Hoffnung für die Zukunft des Kulturerbes in Deutschland:

„Bisher haben sich bereits über 2000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in der Deutschen Digitalen Bibliothek zusammengeschlossen. Etwa 300 davon liefern über 20 Millionen Objekte. Sie alle profitieren vom so geschaffenen gemeinsamen Online-Schaufenster und wirken durch die Auswahl und standardisierte Zusammenführung ihrer digitalen und digitalisierten Kulturschätze der Defragmentierung von sozialen Kontexten und Bedeutungszusammenhängen entgegen, schaffen neue Zusammenhänge und Bedeutungen und stellen so sicher, dass unser kulturelles Erbe seinen Platz in der Gesellschaft behält und nicht überlagert wird durch die schnelllebigen Nachrichten und kommerziellen Versuchungen der Gegenwart.“[12]


Europeana und europäisches Kulturerbe

Europeana ist eine virtuelle Bibliothek und gleichzeitig ein virtuelles Museum. Mit seinen Ausstellungen stellt Europeana themenbezogene und aufbereitete Informationen zu verschiedenen Bereichen, wie Mode, Migration, Industriegeschichte oder auch Jugendstil zusammen und stellt in diesem Zusammenhang auch Materialien zum Download zur Verfügung unter Angabe der jeweiligen Urheberrechte.

Europeana basiert auf einem Vorgängerprojekt, das bereits im Jahr 1997 unter dem Namen GABRIEL – Gateway and Bridge to Europe’s National Libraries – gegründet wurde. Der Ursprung ist tatsächlich eine virtuelle Bibliothek.

Am 28. April 2005 verfassten der französische Staatspräsidenten Jacques Chirac, der polnische Staatspräsidenten Aleksander Kwaśniewski, der deutscher Bundeskanzler Gerhard Schröder, der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero und der ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány einen Brief, in dem sie dem damaligen Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, den Aufbau einer virtuellen europäischen Bibliothek vorschlugen, um Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen.

Im Jahr 2007 war es dann soweit und im Rahmen des EContentplus Programms ging eine erste Version von Europeana an den Start. Etwa 1.000 Kulturinstitutionen hatten für diesen Start ca. 4,5 Millionen digitale Objekte beigesteuert. Aktuell [Stand Februar 2020] umfasst Europeana 58.182.350 Kunstwerke, Artefakte, Bücher, Videos und Audios aus ganz Europa, die in digitaler Form von verschiedenen Kulturinstitutionen zur Verfügung gestellt wurden.

Ihr Ziel formuliert Europeana auf der Website so:

„UNSERE MISSION
Wir verwandeln die Welt mit Kultur! Wir wollen auf Europas reiches Erbe aufbauen und es Menschen einfacher machen, dieses zu nutzen, ob für die Arbeit, zum Lernen oder einfach nur zum Spaß.“

Ein Problem bzgl. der eben vorgestellten Plattformen gibt es allerdings: sie sind nur für öffentliche Kulturinstitutionen zugänglich. Private Museen oder Vereine, die keine Anbindung an eine öffentliche Institution haben, können auch keine digitalen Objekte zur Deutschen Digitalen Bibliothek oder Europeana beisteuern. Begründet wird dies damit, dass die Qualität der Digitalisate und vor allem der Metadaten gewahrt werden soll und muss.

Dieses Vorgehen stellt die Qualität der Digitalisate und Informationen sicher. Es birgt allerdings auch das Problem, dass diverses durchaus wichtiges Kulturgut keine Möglichkeit hat in diese große Wissensdatenbank aufgenommen zu werden. Ein Problem übrigens, das man auch bei Europeana inzwischen erkannt hat. Wir harren hier also einer Lösung.


Virtuelle und digitale Museen

Bisher sprachen wir über digitale Sammlungen, die die Objekte verschiedener Museen, Bibliotheken oder Archive im digitalen Raum sichtbar machen. Aber das weltweite Netz kann noch mehr, denn inzwischen gibt es ganze Museen, die eigentlich nur virtuell existieren.

Eine Lösung ist dies vor allem in Zusammenhängen, wo die Errichtung und der Unterhalt eines analogen Museums nicht möglich ist. Manchmal fehlt das Geld, die geeignete Räumlichkeit oder aber ein Ort ist gleich ganz verschwunden. Die Einrichtung eines virtuellen Museums bietet in solchen Fällen die Möglichkeit Menschen über ein Thema zu informieren und Objekte sichtbar zu machen, ganz ohne einen realen bzw. analogen Raum dafür zu haben.

Ein solches – rein virtuelles – Museum ist zum Beispiel das „Museum der verlorenen Heimat – Virtuelles Museum Erkelenz“. Gezeigt werden in diesem Museum Orte, die es nicht mehr gibt, weil sie dem Braunkohletagebau weichen mussten. Die Erinnerung an sie und ihre Geschichte kann aber mit Hilfe dieses digital virtuellen Raumes aufrechterhalten werden. Unterstützt wird dieses virtuelle Museum unter anderem vom Landschaftsverband Rheinland, der Sparkassen Kulturstiftung Rheinland und der Kreissparkasse Heinsberg.

Ein weiteres Beispiel ist das „Virtuelle Migrationsmuseum“, das über die Geschichte der Migration in Deutschland informiert. Thematischer Schwerpunkt sind hier vor allem die drei Zeiträume 1945 bis 1973, 1973 bis 1989 und 1989 bis heute.

Die ehemalige Synagoge in Niederzissen (Kreis Ahrweiler) ist eines der neuesten Projekte in Sachen virtuelles bzw. digitales Museum und ein Hybrid, denn die Synagoge gibt es tatsächlich noch und in ihr befindet sich auch tatsächlich ein kleines Museum in dem die wichtigsten Sammlungsbestände gezeigt werden. Den größten Teil der Sammlung aber findet man im virtuellen Museum, das durch die Hilfe zahlreicher Unterstützer realisiert werden konnte. Fördermittel erhielt das Projekt unter anderem vom Landschaftsverband Rheinland, der LEADER-Regio Rhein-Eifel, der Europäischen Union und dem Land Rheinland-Pfalz. Die Kosten betrugen insgesamt 65.000 €.

Die neuste Meldung zum Thema “virtuelle Museen” kommt aus Thüringen: Hier hat man bereits vor einiger Zeit das digitale Kultur- und Wissensportal “Kulthura” eingerichtet. Auf diesem Portal gibt es neben Informationen zu digitalen Beständen, Ausstellungen und Kulturinstitutionen in Thüringen auch Digitalisate zu historischen Persönlichkeiten wie Martin Luther, Thomas Müntzer und Alfred Edmund Brehm sowie besonderen Ausstellungsobjekten zu sehen.
Ab Mitte dieses Jahres soll dieses Portal nun noch einen Ableger erhalten. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens Thüringens wird es ein virtuelles Landesmuseum geben. Man darf gespannt sein, was es dort zu entdecken geben wird.


Was ist eigentlich ein “virtuelles Museum”?

Eine interessante und vor allem auch wichtige Frage, denn nicht alles, was von einem Museum im digitalen Raum gemacht wird ist auch gleich ein Schritt Richtung “virtuelles Museum”. Die oben genannten Beispiele geben schon einmal einen guten Anhalt dafür, was denn ein virtuelles Museum ist oder sein könnte.

Bernd Günter stellte im Rahmen der Abschlusstagung zur Ausstellung “Schöne neue Welten” im Zeppelin-Museum Friedrichshafen im April 2018 die Frage. “Was ist ein virtuelles Museum, was kann es sein, was meint überhaupt virtuell?”

Als Antwort auf diese Frage lieferte er folgende Definition: “Ein ‘virtuelles Museum’ ist nicht einfach ein ‘footprint’ eines traditionellen (analogen) Museums, sondern eine (organisatorische) Einheit, die in der digitalen Welt zuhause ist. Es verwendet kein Grundstück und Gebäude als physische Infrastruktur, sondern beruht auf programmierter Software. Es nutzt eine Mischung aus digitalen Kommunikationsmedien und -abläufen sowie bestimmte Elemente, Eigenschaften und Implikationen […].”

Wenn wir diese Definition übernehmen, dann bedeutet dies, dass manche der oben genannten Beispiele eigentlich gar keine “virtuellen Museen” sind, denn eigentlich gibt es diese Museen ja auch physisch: es gibt Gebäude in denen man sich all dies (oder zumindest recht vieles davon) anschauen kann, was man auch im digitalen, sprich im Internet, sieht. In solchen Fällen sind die “virtuellen” Teile eigentlich nur ein verlängerter und ins digitale gesetzter Arm des eigentlichen Museums.
Das Grundprinzip aber ist letztlich das gleiche: Exponate und Informationen werden digital /virtuell zugänglich gemacht. Bernd Günter plädiert nicht ganz zu unrecht dafür in solchen Fällen aber lieber von “digitalen” denn von “virtuellen” Museen zu sprechen.

Der Vortrag von Bernd Günter unter dem Titel “Virtual Reality und der Weg zum virtuellen Museum. Illusion, Chance oder gar Notwendigkeit?” findet sich übrigens auch bei YouTube [ab Minute 33:13].

Im eben genannten Vortrag nannte Bernd Günter auch insgesamt 16 “Elemente, Eigenschaften und Implikationen eines virtuellen Museums”, die hier – da sie einen guten Überblick zum Thema bieten – wiedergegeben werden:

  1. Virtuell = Medium, kein physisches Gegenstück; Kombination aus analogen und digitalen Elementen
  2. Aggregation von Content aus den Bereichen des tangiblen und des intangiblen Kulturerbes
  3. Möglichkeit, neue Kontextverbindungen herzustellen
  4. Virtuelle, digitale Präsentationen und Speicherung […]; schnelle Anpassung und Modifikation; Bewahren analoger Objekte, Ausstellungen und Präsentationen
  5. Nutzung aktueller IT-Technologien […]
  6. Multimedia-Charakter
  7. Weltweiter Zugang mit sehr niedrigen Barrieren; universelle Teilhabe
  8. Veränderung und u. U. Erweiterung des Wahrnehmungs- und Erfahrungsraums
  9. Weltweite Vernetzung von Museumsressourcen
  10. Erweiterte und vereinfachte Forschungsmöglichkeiten
  11. Möglichkeit schneller individualisierter Interaktion bei sehr niedrigen Barrieren
  12. Mitwirkung / Interaktion der User und aktive Mitgestaltungsmöglichkeit – begrenzt durch Kuratieren
  13. Unmittelbares Feedback und Analyse des Besucher- / User-Verhaltens
  14. Möglichkeit digitaler Kreation (neue Objekte, neue Interpretationen, neue Diskussionen, ‘neue Welten’
  15. Bildungsfunktion und umfassendes Kompetenz-Center
  16. Kompatibel mit ICOM-Standards (Museumsziele und -funktionen; Code of Ethics)

Was bewirkt die Digitalisierung von Kulturerbe?

Museen, Bibliotheken, Archive und auch andere Kulturinstitutionen haben einen wichtigen und dauerhaften bildungs- und wissenschaftspolitischen Auftrag. Mit Hilfe der Digitalisierung und digitaler Angebote können sie aktiv, kreativ und nachhaltig die Zugangshürden zu Kultur und Wissen senken sowie deutlich mehr Teilhabe an Kultur, Bildung und Wissen ermöglichen.

Die Kulturvermittlung im digitalen Raum sichert und ermöglicht:

  • Offenheit
  • Barrierefreiheit
  • Vernetzung
  • vereinfachten Informationsfluss
  • intensivere und bessere Forschungsgrundlagen
  • bessere Rahmenbedingungen für Forschung
  • gesellschaftlichen Diskurs
  • die Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien

Ellen Euler und Paul Klimpel wiesen zudem zu Recht darauf hin, dass „Erst wenn das einzelne Kulturobjekt aus einem Museum, einer Bibliothek und einem Archiv in seinem jeweiligen Bedeutungszusammenhang wahrgenommen wird […] dafür eine Wertschätzung entstehen [kann], die das kulturelle Erbe in der Gesellschaft wirksam bleiben lässt.“[13]


Kulturerbe digital: Forschung und Wissenschaft

Insbesondere für die Wissenschaft und die Forschung birgt die Digitalisierung enormes Potential. Waren früher etwa für Historiker*innen lange und kostenaufwändige Archivreisen der Normalfall, so lassen sich heute viele Dinge vom heimischen Computer aus erarbeiten. Viele Quellen und Bücher sind längst als Open Access verfügbar oder können bei Archiven als Digitalisate bestellt werden. Das spart nicht nur dem einzelnen Geld, sondern vor allem enorm viel Zeit.

Ursula Bernhardt schrieb hierzu:

Digitale Werkzeuge haben die Informationsgewinnung und die Kommunikationsformen revolutioniert und damit auch die Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Arbeit verändert. Digitalisate als Teil einer E-Science-Umgebung ermöglichen es Wissenschaft und Forschung, zeit- und ortsunabhängig mit dem kulturellen historischen Erbe zu arbeiten und dank der internationalen Vernetzung dieses Erbe immer wieder neu zu kontextualisieren. Sie sind ein wesentlicher Beitrag zur Beschleunigung der Forschung, zur Setzung neuer Forschungsimpulse und zur Erschließung des Materials. Bislang unbekanntes oder nur schwer zugängliches Material kann der Forschung sichtbar und zugänglich gemacht werden.“[14]


Lutherausstellung - Kulturvermittlung digital
Plakat zur virtuellen Ausstellung “Martin Luther und die Reformation in Bayern” -Kulturvermittlung digital

Virtuelle Ausstellungen – Kulturvermittlung digital

Eine „Kulturgut bewahrende Einrichtung“ ist „jede Einrichtung im Bundesgebiet, deren Hauptzweck die Bewahrung und Erhaltung von Kulturgut und die Sicherung des Zugangs der Öffentlichkeit zu diesem Kulturgut ist, insbesondere Museen, Bibliotheken und Archive“.[15] Das wichtige an diesem Satz aus der Handreichung zum neuen Kulturgutschutzgesetz ist in diesem Zusammenhang „die Sicherung des Zugangs der Öffentlichkeit“. Diese Einrichtungen haben also nicht nur die Möglichkeit ihre Sammlungen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, es ist ihr Zweck!

Auch in diesem Zusammenhang hat die Digitalisierung neue Möglichkeiten eröffnet, beispielsweise virtuelle Ausstellungen.

Dabei gibt es zum einen die Möglichkeit rein virtuelle Ausstellungen ins Netz zu stellen, wie dies zum Beispiel Europeana tut oder aber virtuelle Ausstellungen als Ergänzung zu einer tatsächlich an einem Ort stattfindenden Ausstellung zusammenzustellen. Ein neueres Beispiel dafür ist etwa die Ausstellung „Caravaggio & Bernini. Entdeckung der Gefühle“ vom Kunsthistorischen Museum Wien. Die Ausstellung war dort vom 15. Oktober 2019 bis 19. Januar 2020 zu sehen, existiert nun aber in digitaler Form weiter. Gleiches gilt für die Ausstellung „Demokratie wagen“, die vom Landesarchiv Baden-Württemberg initiiert wurde und virtuell weiter existiert. Das Spannende hier ist, dass man tatsächlich die ursprüngliche stationäre Ausstellung mittels 360°-Kamera fotografiert und diese Bilder dann zusammenhängend und aufbereitet ins Netz gestellt hat. So kann die Ausstellung weiter quasi „begangen“ werden.

Gleich als rein virtuelle Ausstellung geplant und ins Leben gesetzt wurde 2017 die Ausstellung „Martin Luther und die frühe Reformation in Bayern. Anhänger, Gegner, Sympathisanten“, die seither und wohl auch weiter existiert.

Möglichkeiten für virtuelle Ausstellungen gibt es also viele und sie sind kombinierbar mit stationären Angeboten oder können diese, so sie zeitweilig entfallen müssen oder aber gleich nur für einen gewissen Zeitraum geplant waren, ersetzen bzw. in Erinnerung halten.


Augmented Reality im Goethe-Museum Düsseldorf
Kulturvermittlung digital
Augmented Reality im Goethe-Museum Düsseldorf – Kulturvermittlung digital
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Was ist Augmented Reality?

Augmented bedeutet im englischen: „erweitert“. „Augmented Reality“ ist also eine erweiterte Form der Realität, die mittels digitaler Techniken erzeugt wird. Meist bezieht sie sich auf die visuelle Realität. Es werden Dinge gezeigt, die eigentlich so gar nicht da sind, aber vielleicht einmal da waren oder irgendwann dort sein könnten.

Schon heute gibt es zahlreiche Museen, die mit Formen von Augmented Reality arbeiten. Erst kürzlich habe ich einige davon besucht: in Schloss Burg in Solingen etwa gibt es eine App, die den Grafen Adolf von Berg virtuell im Rittersaal erscheinen lässt, gemeinsam mit seinem Pferd. Auch das Goethe-Museum in Düsseldorf arbeitet mit Augmented Reality Formaten, die die Lebendmaske Goethes erscheinen lassen.

Möglichkeiten Augmented Reality in Museen oder Kulturdenkmälern einzusetzen gibt es unglaublich viele. Besucher können zum Beispiel mittels der passenden App auf ihrem Smartphone eine gedeckte Tafel sehen, wo tatsächlich nur ein leerer Tisch steht oder man kann quasi Selfies mit historischen Personen in deren altem Zuhause machen oder sie als „Tourguide“ gleich mitnehmen.

Augmented Reality bietet viele Möglichkeiten, die es auszuschöpfen gilt – sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind, denn diese Technik ermöglicht es Besuchern selbst quasi in die Geschichte bzw. die Ausstellung einbezogen zu werden, mit ihr zu interagieren und so mit viel Spaß Neues zu erkunden.


virtuelle Realität LVR Landesmuseum Bonn
Kulturvermittlung digital
virtuelle Realität in der Ausstellung “Ritter und Burgen” im LVR-Landesmuseum Bonn – Kulturvermittlung digital
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Was ist Virtual Reality?

Eine andere neue Technik ist die „Virtual Reality“, also die virtuelle Realität, als solche „wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.“[16] Der Begriff entstammt übrigens tatsächlich einem Science Fiction-Roman. So kann es gehen, was 1982 noch absolute Zukunftsmusik war, ist heute – zumindest in Teilen – Realität.

Zum Erleben der Virtual Reality braucht es spezielle Headsets. Sie gerieren dem Träger, dass er sich in einer anderen Umgebung befindet und ermöglichen ihm, mittels Handstücken, sich in dieser virtuellen Welt zu bewegen, Dinge anzuheben und auf die Geschehnisse Einfluss zu nehmen.

Diese Technik ist nicht ganz ohne und birgt durchaus auch Gefahren, die ich persönlich erleben durfte: man läuft nämlich Gefahr tatsächlich das Gefühl für die reale Umgebung zu verlieren, zu stolpern, anzuecken und ähnliches. Auch besteht die Möglichkeit von Übelkeit oder Sehstörungen.

Ausprobiert habe ich eine solche Virtual Reality Anwendung im Museum Burg Linn. Offen gestanden war ich begeistert einmal selbst ein Katapult zu laden, durch die Burg zu laufen und mit diesen virtuellen Menschen in Kontakt zu treten. Aber man sollte immer eine fachkundige Person bei sich haben, denn – wie gesagt – diese Technik hat auch so ihre Schattenseiten.

Eine neue Studie am Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven ergab durchweg positive Effekte des Einsatzes von Virtual Reality. Simone Eick – Direktorin des Hauses – sagte in einem Interview bei “museum4punkt0“: ” In unserem Experiment erwies sich Virtual Reality als effektive Methode, bei den BesucherInnen positive Emotionen zu wecken und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. So wurden die VR-Anwendungen als unterhaltsamer und vergnüglicher empfunden als die traditionellen Präsentationsformen mit Texttafeln und Hörstationen. Diese positiven Empfindungen beziehen sich auf das Vermittlungsinstrument als solches und nicht auf den ernsten Inhalt, der damit transportiert wird. VR kann somit einen wertvollen Beitrag zur Zufriedenheit der BesucherInnen leisten. Dabei schätzten die StudienteilnehmerInnen insbesondere die Möglichkeit, durch interaktive Elemente die virtuelle Welt selbst beeinflussen zu können, statt nur passiv daran teilzuhaben.”
Die gesamten Ergebnisse der Studie finden sich als pdf-Download.


MetMuseum
Eingangshalle des Metropolitan Museum of Art auf der 14. Straße, Frank Waller ca. 1881, gemeinfrei, Metropolitan Museum

Was bedeutet OpenGLAM?

GLAM ist ein Akronym und steht für die englischen Begriffe „Galleries, Libraries, Archives, Museums“. Aufgabe dieser „Gedächtnisorganisationen“ ist es Kulturerbe zu sammeln, zu bewahren, zu erschließen und auch öffentlich zu machen. Diese Aufgaben verbinden alle diese Institutionen miteinander und sie verpflichten sie gleichzeitig auch.

Die „GLAM-Bewegung“ entstand letztlich durch die Digitalisierung, denn diese zeigte sehr deutlich die Gemeinsamkeiten auf, die zwischen all diesen Institutionen bestehen. Selbstredend gehörten und gehören dazu auch gemeinsame Probleme, auch in Sachen Digitalisierung.

Zu „OpenGLAM“ transformierte die Bewegung durch den Wunsch und auch den Auftrag, das von ihnen verwaltete Kulturgut auch öffentlich zu machen.

Ein wichtiger Träger und auch eine wichtige Plattform für die Open-GLAM-Idee ist Wikipedia, insbesondere mit der Plattform Wikimedia Commons. Diese ermöglicht es, insbesondere inzwischen gemeinfreie Werke, seien es Kunstwerke, Denkmäler oder Schriftgut, für alle zugänglich unter einer sogenannten Creative Commons-Licence einzustellen und somit allen Menschen zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Diese ermöglicht nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch interessierten Laien, einen einfachen Zugang zu früher zum Teil nur schwer zugänglichen Quellen und Materialien zu erhalten.


Creative Commons Lizenz
Open Access
Kulturvermittlung digital

Was bedeutet Open Access?

Im Zusammenhang mit Kultur im digitalen Raum fällt auch immer wieder der Begriff „Open Access“. Dieser – wörtlich übersetzt – „offene Zugang“ führt bei vielen zu Missverständnissen und jagt auch so Manchem Angst ein, ja nimmt ihn gegen digitale Kulturvermittlung ein. Deshalb sei gleich hier eines geklärt: ein offener Zugang ist nicht gleichbedeutend mit einem rechtsfreien Gebrauch oder einer unbeschränkten Nutzung. Zudem bezieht sich Open Access zunächst einmal nur auf wissenschaftliche Veröffentlichungen und Kulturgut. Alles andere fällt in den Bereich freier oder eben nicht ganz so freier Lizenzen. Die allerdings stehen auf einem anderen Blatt und können, wie bereits oben angemerkt, nach den Richtlinien der Creative Commons-Licence geregelt werden.

Open Access bedeutet zunächst einmal nur, dass Inhalte frei im Internet zugänglich sind, von jedem gelesen, gesehen, heruntergeladen, gespeichert, verlinkt und in dieser Hinsicht genutzt werden dürfen und das ohne dafür zahlen zu müssen.

Open Access bedeutet jedoch nicht, dass jeder mit diesen Inhalten tun kann, was er will, dass er sie verändern darf etwa und dann weiterverbreiten. Die Nutzungsrechte an Open Access können durchaus eingeschränkt werden. Nicht alles, was Open Access ist, ist auch gleich „gemeinfrei“. Es gibt diverse Abstufungen und auch Einschränkungen.

Vom Grundsatz her gibt es drei Hauptwege von Open Access:

  • der „Goldene Weg“ bedeutet eine direkte Publikation im Digitalen
  • der „Grüne Weg“ ist eine Doppellösung, bei der Inhalte sowohl digital als auch als Printversion veröffentlicht werden
  • der „Graue Weg“ beschreibt eine digitale und eine Printveröffentlichung, wobei die Printveröffentlichung nicht öffentlich zugänglich ist

Die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, die inzwischen von 650 Kulturinstitutionen weltweit unterzeichnet wurde, schließt ausdrücklich Kulturgüter in Bibliotheken, Museen und Archiven ein. Auch sie sollen, genau wie Fachliteratur, kostenlos und öffentlich zugänglich sein.

Hagen W. Lippe-Weissenfeld plädiert in seinem Essay “Die Corona-Krise als Chance für die Kultur” zudem dafür sog. “Open-Source-Software” zu nutzen: “Open Source, was für offene Software steht. Maximal demokratisch, weil unabhängig von kommerziellen Anbietern geschlossener Softwaresysteme. Wer als Kulturanbieter bewusst Open-Source-Software einsetzt, möchte, dass dadurch offene Diskursplattformen entstehen, die von ihm selbst und seinen Besuchern unbegrenzt und permanent weiterentwickelt werden können. Geeignet für kleine wie große Einrichtungen. Wissenstransfer, offener Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen, agile Steuerungsmethoden, kollaboratives Arbeiten stünden plötzlich gleichwertig neben analogem Museums-, Opern- oder Clubbesuch. Digital Culture als fester Bestandteil kultureller Bildung. Hier hat Kultur massiv Nachholbedarf.”


Was sind Normdaten?

„Normdaten sind das Rückgrat eines maschinenlesbaren, semantischen Netzes der Kultur und Wissenschaft.“, so steht zu lesen im GND-Entwicklungsprogramm 2017-2021 der Deutschen Nationalbibliothek. Das klingt erst einmal wie böhmische Dörfer und erklärt für alle, die sich nicht regelmäßig mit der Thematik beschäftigen wahrscheinlich erst einmal gar nichts.

Versuchen wir es also mal mit einem Beispiel:

semantisches Netz Normdatei Kulturvermittlung digital
Ohne semantisches Netz keine Normdatei – Kulturvermittlung digital

Jeder dieser einzelnen Punkte kann natürlich noch weiter aufgeschlüsselt und quasi in ein Netz eingebunden werden:

Kulturvermittlung digital semantisches Netz Normdatei
Fortsetzung Semantisches Netz für eine Normdatei – Kulturvermittlung digital

All diese Angaben lassen sich wiederum weiter verzweigen. Am Ende steht ein weitverzweigtes und im Grunde nicht mehr überschaubares Netz von Informationen, das man das semantische Netz der Normdaten nennt.

All diese Daten aber lassen sich kategorisieren, hier etwa in die Kategorien: kunstgeschichtliche, historische und geographische Anteile. Schaut man die Werke an, so lassen sich wahrscheinlich Kategorien bilden in Bezug auf die Orte, wo die Werke zu finden sind, also Museen, Archive etc. Vielleicht gibt es Forschungsprojekte, die zusätzliche Informationen beisteuern oder Bibliotheken und Archive. Die Kategorisierung vereinfacht eindeutig schon einmal die Flut an Informationen.

Aus all dem ergibt sich eine Normdatei, die wie folgt aussieht:

Gemeinsame Normdatei (GND): die Basis für digitale Kulturvermittlung
Screenshot der Webseite der Deutschen Nationalbibliothek (Browser: Opera 11.62) -via Wikimedia Commons gemeinfrei

Über eine solche Normdatei verfügt jedes Objekt, das im Rahmen etwa der Deutschen Digitalen Bibliothek oder der Europeana gespeichert wird und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird.


[1] Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Paul Klimpel und Ellen Euler, Berlin 2015, hier: Geleitwort der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters MdB, S. 10.  Online-Ressource: http://s522348684.online.de/wp-content/uploads/2017/03/ddbZukunft_iRights.pdf
[2] Ellen Euler und Paul Klimpel: Einleitung, in: Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Paul Klimpel und Ellen Euler, Berlin 2015, S. 12.
[3] Hermann Parzinger: Kulturelles Erbe und Digitalisierung, in: Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Paul Klimpel und Ellen Euler, Berlin 2015, S. 29.
[4] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesministerium des Innern, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Hrsg.): Digitale Agenda 2014-2017. August 2014, S. 19.
[5] Till Manning: kulturerbe-niedersachsen.de: Niedersachsens kulturelles Gedächtnis, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 102. Online Ressource: http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2016/168/chapter/HamburgUP_DDB_KulturellesErbe_02_Vielfalt_Nds.pdf
[6] Zitat entnommen „Ueber digiCULT“.
[7] Zitiert nach Melanie von Bismarck: »Hallo, Vermittlung!?« – (K-)Ein Tagungsbericht der Moderatorin. Online-Ressource der Körber-Stiftung: https://www.koerber-stiftung.de/natuerlich-kunst/bericht-hallo-vermittlung
[8] Ellen Euler und Paul Klimpel: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 8f. Online Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de//sites/default/files/media/documents/ellen_euler_paul_klimpel_vorwort_cc_by-nd_4.0_auszug_aus_foederale_vielfalt_globale_vernetzung.pdf
[9] Hermann Parzinger: Kulturelles Erbe und Digitalisierung, in: Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Paul Klimpel und Ellen Euler, Berlin 2015, S. 30.
[10] Till Manning: kulturerbe-niedersachsen.de: Niedersachsens kulturelles Gedächtnis, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 106. Online Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de/sites/default/files/media/document/2019-01/Till%20Manning%20Niedersachsens%20kulturelles%20Ged%C3%A4chtnis%20CC%20BY-ND%204.0%20Auszug%20aus%20F%C3%B6derale%20Vielfalt%20Globale%20Vernetzung.pdf
[11] Deutsche Digitale Bibliothek. Kultur und Wissen online – Strategie 2020, hier S. 14. Online-Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de//sites/default/files/media/documents/ddb_strategie_2020_download.pdf
[12] Ellen Euler und Paul Klimpel: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 9. Online Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de//sites/default/files/media/documents/ellen_euler_paul_klimpel_vorwort_cc_by-nd_4.0_auszug_aus_foederale_vielfalt_globale_vernetzung.pdf
[13] Ellen Euler und Paul Klimpel: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 8. Online Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de//sites/default/files/media/documents/ellen_euler_paul_klimpel_vorwort_cc_by-nd_4.0_auszug_aus_foederale_vielfalt_globale_vernetzung.pdf
[14] Ursula Bernhardt: Die Digitalisierung von Kulturgut im Geschäftsbereich des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, in: Ellen Euler und Paul Klimpel: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung, in: Föderale Vielfalt – Globale Vernetzung. Strategien der Bundesländer für das kulturelle Erbe in der digitalen Welt, hg. v. Ellen Euler und Paul Klimpel (Schriftenreihe „Kulturelle Erbe in der digitalen Welt“, Bd. 2), Berlin 2016, hier S. 16. Online Ressource: https://cms.deutsche-digitale-bibliothek.de//sites/default/files/media/documents/ellen_euler_paul_klimpel_vorwort_cc_by-nd_4.0_auszug_aus_foederale_vielfalt_globale_vernetzung.pdf
[15] Online unter: http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/SharedDocs/Downloads/DE/HandreichungKGSG.pdf?__blob=publicationFile&v=2, S. 113.
[16] Artikel Virtuelle Realität, in: Wikipedia.

Kulturvermittlung digital Zitat Benjamin Jörrissen
Kulturvermittlung digital
Dr. Anja Kircher-Kannemann
Dr. Anja Kircher-Kannemann

Promovierte Historikerin, Autorin, Kulturvermittlerin und Bloggerin.
Themen: digitale Kulturvermittlung – #digKV – Social Media – Storytelling – Geschichte(n) erzählen

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