Ein Besuch bei Johann Wolfgang Goethe – Das Goethe-Museum in Düsseldorf

#Kulturwoche: Dienstag, 30. April 2019

Johann Wolfgang Goethe – ein klingender Name, der wohl selbst denen bekannt ist, die sich sonst für die Literatur der Frühen Neuzeit nicht wirklich begeistern können.

Mich hat immer ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu diesem Mann und seinen Werken umgetrieben: Damals an der Schule der erste Kontakt durch seine Gedichte, die ich auswendig lernen musste und dann … der Faust!

Liebe war das nicht, die uns da verband.

Später im Studium näherte ich mich dann schon eher an diesen Mann an, auch wenn Männer wie Heinrich Heine mit immer noch deutlich näher standen.

Erst später dann, einige Jahre und diverse Biographien später, habe ich angefangen eine gewisse Sympathie für Johann Wolfgang zu entwickeln und das erste Schmunzeln machte sich breit, als ich mich Goethe aus dem Blickwinkel des Weins zuwandte.

Und heute? Heute mag ich ihn, auch wenn seine Werke immer noch nicht meine bevorzugte Lektüre für die Bettkante sind.

Stahlstich von Schloss Jägerhof in Düsseldorf, ca. 1860, heute Sitz des Goethe-Museums
Stahlstich von Schloss Jägerhof in Düsseldorf, ca. 1860
G. Heisinger nach einer Zeichnung von Ludwig Rohbock; scan by Sir Gawain [Public domain], via Wikimedia Commons

 

Das Goethe-Museum Düsseldorf – ein anderer Blick auf Goethe

Da war es nur folgerichtig dem Goethe-Museum in Düsseldorf einen Besuch abzustatten. Hier traf ich mich mit Damian Mallepree, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Goethe-Museums. Im Gespräch und während des Rundgangs entdeckte ich viele Facetten Goethes: da war natürlich Goethe, der Literat, der Poet, aber auch Goethe der Naturwissenschaftler, der mir vorher nie so präsent gewesen war. Wir fanden aber auch Goethe den Mann, genauer gesagt den „schönen Mann“ und den Kult, der sich um diesen Mann herum entwickelt hat und das bereits zu Lebzeiten. Besonders hängengeblieben ist auch Goethe als Freund – als Freund des Friedrich Wilhelm Jacobi, der lange Jahre in Düsseldorf lebte und den Goethe hier einige Male besuchte. Nicht zu vergessen ist Goethe, der Reisende und hier finde ich den Montagsfaden wieder, denn mich lächelt Römisches an.

Auch hier habe ich soviel neuen Input bekommen, so vieles mit anderen Augen nochmal und neu gesehen, dass dieser kurze Text an dieser Stelle absolut nicht ausreicht und es mich in den Fingern juckt vor allem etwas über Goethes Farbenlehre zu schreiben und zu erzählen, die man übrigens im Goethe-Museum auf sehr eindrucksvolle Weise selbst ausprobieren und erleben kann. Bis dahin verweise ich erst einmal auf den Museums-Tipp, der vor einer Weile zum Goethe-Museum auf diesem Blog erschienen ist.

An dieser Stelle ein herzlicher Dank an Damian Mallepree für das spannende Gespräch und die vielen Eindrücke, die ich aus dem Museum mitnehmen durfte. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Besuch!


Beitragsbild:
Augmented Reality im Goethe-Museum Düsseldorf
Foto: A. Kircher-Kannemann, CC-by SA 4.0

Dr. Anja Kircher-Kannemann
Dr. Anja Kircher-Kannemann

Promovierte Historikerin, Autorin, Kulturvermittlerin und Bloggerin.
Themen: digitale Kulturvermittlung – #digKV – Social Media – Storytelling – Geschichte(n) erzählen