Kultur-News KW 38-2020

EDIT April 2021:
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Digitalisierung

  • „Google-Bildersuche mit neuem Lizenz-Feature, Popsong-Rechte-Fonds, Open Access-Zeitschriften verschwunden“ – Neuigkeiten aus der digitalen Welt bei iRights.
  • Eine Lösung im Streit der DDB mit der VG-Bild-Kunst scheint sich anzubahnen: „EuGH-Generalanwalt empfiehlt Erlaubnis von Framing, nicht aber von Inline-Linking“ berichtet iRights.

Museen

  • „Welche Zukünfte werden Museen haben?“ – so lautete das Thema des 2. Martin-Roth-Symposiums. Małgorzata Ludwisiak stellte am Abschlusstag die Notwendigkeit heraus, dass Museen sich künftig als „Assemblage“ begreifen sollten, dass sie unterschiedliche Charaktere in sich vereinigen sollten. via Berliner Zeitung.
  • Die Digitalisierung der Staatlichen Museen wird in Hessen nun ganz groß geschrieben. Allein in diesem Jahr gibt es dafür 3 Millionen Euro und 10 neue Stellen. Dabei reichen die Digitalisierungs-Projekte von der klassischen Objekt-Digitalisierung bis hin zu neuen Apps. via Frankfurter Rundschau.
  • Ein Artikel zur Hessischen Digitalisierungsoffensive mit leicht kritischem Unterton und der latenten Befürchtung, dass Digitalisierung vielleicht doch dazu könne Museen „überflüssig“ zu machen findet sich in der FAZ.
  • Eines der neuen Digitalisierungsprojekte in Hessen ist die neue App der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens mit dem Namen: „Romantik-Rhein-Main“.
  • Auch Thüringen setzt auf die Digitalisierung der Museen und Sammlungen. Hier wurde nun das „Digitale Landesmuseum“ eröffnet. Die erste Ausstellung entstand anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Freistaats Thüringen und zeigt 100 Exponate aus 100 Museen. via MDR. Einen weiteren ausführlichen Beitrag gibt es auch in der Süddeutschen.
  • Ein Museumsführer des Archäologischen Parks Xanten geht auf Reisen durch das Römische Imperium. Via Spektrum.
  • Wie wäre es, wenn Museen nicht darauf warteten, dass die Menschen zu ihnen kommen, sondern selber zu den Menschen gehen oder besser gesagt fahren? – Was das bringen kann, das versucht man nun in Köln herauszufinden mit dem Projekt „museenkoeln in der Box“. via Westdeutsche Zeitung.
  • Die digitale Transformation der Museen – das bedeutet veränderte Auffassung, Professionalisierung, Inklusion, Nachhaltigkeit und zielgerichtete Ansprache. So lässt sich Neugier wecken. Prof. Claus von Carnap-Bornheim über seine Auffassung von digitaler Kulturvermittlung bei der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. via museum4punkt0.
  • „Durch eine Erhöhung der Fördermittel im Soforthilfeprogramm „Heimatmuseen“ können nun weitere Projekte gefördert und damit regionale Museen, Freilichtmuseen, archäologische Parks und Träger von Bodendenkmalstätten in ländlichen Räumen mit bis zu 20.000 Einwohnern bei Modernisierungsmaßnahmen und programmbegleitende Investitionen unterstützt werden.“ teilt der Deutsche Museumsbund mit.
  • „Das New Yorker Brooklyn Museum hat in der Corona-Krise zahlreiche Werke zur Auktion freigegeben, um die Instandhaltung der restlichen Sammlung gewährleisten zu können.“ via Monopol-Magazin.
  • Geldknappheit auch in Paris: „Der Pariser Louvre sucht Mäzene für die Renovierung der Großen Allee des Tuileriengartens“. via Monopol-Magazin.
  • „Das Mauritshuis in Den Haag will die Rolle seines Namensgebers Johan Maurits van Nassau-Siegen im transatlantischen Sklavenhandel künftig in einer Dauerausstellung beleuchten“. via Monopol-Magazin.
  • Das Krefelder Museum Burg Linn bekommt eine völlig neu konzipierte Dauerausstellung im Bereich der Burg. Mit entwickelt wurde sie von Studierenden der Hochschule Rhein-Waal. via Westdeutsche Zeitung.
  • Der Verbandspräsident der Thüringer Museen Thomas T. Müller stellte bei der Präsentation des digitalen Landesmuseums heraus welch Herausforderung die Corona-Krise auch für Museen bedeutet. via Süddeutsche.
  • „Unter der Corona-Pandemie haben die Museen zu leiden. Die Stiftsbibliothek Admont setzt auf Innovation und hat sich ein einzigartiges virtuelles Programm ausgedacht.“ via „Die Tagespost“.
  • In Klein-Loitz, Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg), gibt es ein neues Museum. Gewidmet ist es Romy Schneider. In der kommenden Woche wird dort die erste Ausstellung mit einer Sammlung von Schwarz-Weiß-Fotos eröffnet. via Süddeutsche.
  • Noch vier Wochen und dann öffnet das Jüdische Museum Frankfurt wieder seine Pforten. Als es das im Jahr 1988 das erste Mal tat, war es das erste Jüdische Museum in Deutschland. Viele weitere folgten. Nun wird es das modernste Jüdische Museum sein. via Süddeutsche.
  • Spielend barrierefrei in die Steinzeit: Das Neanderthal-Museum setzt in Sachen Barrierefreiheit für Blinde und Sehbehinderte auf eine neue App, die gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Mettmann entwickelt wurde. Mehr zur App und ihrer Entwicklung gibt es auf dem Blog des Neanderthal-Museums zu lesen.

Ausstellungen

  • Social Distancing – der Begriff begleitet uns nun schon seit Monaten durch die Corona-Pandemie. Doch Social Distancing ist keine neue Erfindung und schon gar keine Corona-bedingte. Die Deutsche Digitale Bibliothek widmet sich in der digitalen Ausstellung „Rühr mich nicht an!“ der Kulturgeschichte von Social Distancing.
  • Auch das Stadtarchiv Darmstadt hat eine neue digitale Ausstellung. Der Titel lautet: „75 Jahre Brandnacht – Die Zerstörung Darmstadts im Zweiten Weltkrieg“. Zur Ausstellung heißt es auf dem Blog des Archivs: „Auch wir im Stadtarchiv suchen nach Möglichkeiten, dem Auftrag der Wissensvermittlung während Social Distancing und Platzbeschränkungen im Lesesaal nachzukommen. Unterstützt durch die Deutsche Digitale Bibliothek […] haben wir nun, wie versprochen, die Ausstellung „75 Jahre Brandnacht – Die Zerstörung Darmstadts im Zweiten Weltkrieg“ ins Digitale übertragen. Im vergangenen Jahr war sie als Wanderausstellung anlässlich des 75. Jahrestages der sogenannten „Brandnacht“ von uns konzipiert und anschließend an verschiedenen Orten in Darmstadt gezeigt worden.“
  • Gesichtserkennungssoftware und ihr Missbrauch waren in den letzten Wochen vielfach Thema in den Medien. Der Künstler und Forscher Adam Harvey hat sich mit Selfies und der von ihnen ausgehenden Gefahr auseinandergesetzt. Angelika Schoder berichtet bei musermeku über die Ausstellung „Face First. Researchers Gone Wild“ im EIGEN + ART Lab in Berlin.

Bibliotheken / Archive

  • Wen wundert es? Die Kosten für das neue Bauhau-Archiv werden steigen und die Bauarbeiten werden länger dauern, berichtet das Monopol-Magazin.
  • „Mit Sondermitteln der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) werden wieder Projekte in der SPK gefördert: Das Geheime Staatsarchiv PK wird den Nachlass des Architekten Franz Schwechten restaurieren und digitalisieren. Die Staatsbibliothek zu Berlin setzt die Massenentsäuerung des allgemeinen Druckbestandes fort.“ via IDW.

Geschichte

  • Geschichten vom Reisen in der frühen Neuzeit und Hieronymus in seiner Einsiedelei. Christian Quaeitzsch hat sich auf dem Schlösserblog Bayern mit Urlauben und Mobilität in der Frühen Neuzeit beschäftigt.
  • Europeana hat sich auf seinem Blog mal wieder auf Reisen begeben. Diesmal geht es in die Niederlande – zur wohl ersten Touristenattraktion des Landes, dem Czar Peter House in Zaandam.
  • Frohes Neues Jahr! Der Europeana-Blog blickt auf die Geschichte des jüdischen Neujahrsfestes Rosh Hashanna.

Archäologie

  • Wie man Archäologie, nachhaltige Entwicklung und digitale Kulturvermittlung sinnvoll verbinden kann, das zeigt ein deutsch-iranisches Projekt, das sich mit der Erhaltung von und der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Salzmumien beschäftigt. Einen ausführlichen Bericht über das Projekt und die einzelnen Teilbereiche gibt es bei L.I.S.A.
  • Ganz schön viel Eisen: Eisen in der Eisenzeit auf dem „EisenZeitReiseWeg“. Zum Tag des offenen Denkmals haben die Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) ein Video zum Thema Eisenverhüttung im Siegerland erstellt. Mehr Infos zum Video und auch den Link gibt es auf dem LWL-Archäologie Blog.
  • „Forschungsteam der Universität Tübingen entdeckt seltenen Nachweis der frühen Weinherstellung an der Ausgrabungsstätte Tell el-Burak im Libanon“. via IDW.

Lesenswert

  • „Ein Projekt des Vorderasiatischen Museums und der Universität Würzburg bringt eine mesopotamische Glocke wieder zum Klingen – und erlaubt einen neuen Blick auf Kompositionen und Verwendung von Musik in der Antike.“ Ein Projektbericht von Dahlia Shehata, Nadja Cholidis und Gert Jendritzki auf dem Blog der Staatlichen Museen Berlin.
  • Das LVR-Landesmuseum Bonn hat mal wieder im Depot gekramt und einen Stein gefunden … einen ganz besonderen Stein. Was es mit dem auf sich hat, das kann man auf dem Blog des Museums nachlesen.
  • Das Siwiarchiv berichtet über die aufwändige und denkmalgerechte Sanierung der Fürstengruft im Unteren Schloss in Siegen.
  • Na, wenn das nicht mal eine gute – wenn auch sehr teure – Idee ist: Künstler entwerfen ausgefallenen Mund-Nasen-Schutz. via Monopol-Magazin.
  • „Die Corona-Krise setzt die europäische Kulturszene aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters besonders unter Druck“. via Monopol-Magazin.
  • „Eine Förderung von rund 2,5 Millionen Euro gewährt die britische Arcadia Stiftung der Medienanthropologin Prof. Dr. Christiane Brosius und dem Indologen Prof. Dr. Axel Michaels von der Universität Heidelberg. Nach einer zweijährigen Pilotphase wird damit ein Projekt zur Dokumentation gefährdeter historischer Denkmäler im nepalesischen Kathmandutal über einen Zeitraum von sechs Jahren fortgesetzt. Dabei geht es insbesondere darum, die durch Erdbeben und städtischen Wandel gefährdeten Monumente in einer Datenbank zu erfassen und Empfehlungen für ihren Erhalt oder Wiederaufbau auszusprechen.“ via IDW.
  • „Rat für Kulturelle Bildung bündelt seine Erkenntnisse in einer Handreichung für die Bildungspolitik. Schulen sind wichtige Kulturorte – aber noch nicht für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen. Die bildungspolitische Handreichung des unabhängigen Expertengremiums Rat für Kulturelle Bildung zum „Kulturort Schule“ nimmt die allgemeine Bildungsfunktion von Schulen, ihre soziale Struktur und ihre besonderen ästhetisch-künstlerischen Aufgaben in den Blick. Der Expertenrat beleuchtet dabei, wie ein chancengerechter Zugang zu Kunst und Kultur an allgemeinbildenden Schulen für alle Kinder gewährleistet werden kann.“ via IDW.

In eigener Sache

  • Der Blog “Teilzeitreisender” veranstaltet noch bis zum 3. Oktober eine Blogparade unter dem Motto “Grenzen”.
    Bei diesem Thema fielen mir gleich zwei meiner alten Beiträge ein, die wundervoll zum Thema passen, denn im vergangenen Jahr habe ich gleich eine ganze Kulturwoche dem Thema Grenzen bzw. “Grenzenlosigkeit” gewidmet und 2018, im Rahmen der Blogparade “Salon Europa” habe ich mich aus ganz persönlicher und familiärer Perspektive mit der deutsch-französischen Grenze beschäftigt.

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