2018 – Gegensätze und neue Wege
Mein Jahresrückblick 2018 –
Wieder ist sie da, diese berühmte Zeit „zwischen den Jahren“. Diese eine Woche, die irgendwie nirgendwo hingehört und in der beinahe jeder anfängt über das vergangene Jahr nachzudenken und zu resümieren und Pläne für das nächste, das „Neue Jahr“ zu schmieden.
Mir geht es da nicht anders, ich sitze hier und frage mich, wo denn – um Himmels Willen – dieses alte Jahr überhaupt geblieben ist, denn irgendwie kommt es mir so vor, als sei es erst gestern gewesen (oder maximal vergangene Woche), dass ich auch schon hier saß und über das alte Jahr, das 2017te unserer Zählung, nachsann und feststellte, dass, es einen eher faden Beigeschmack hinterlassen hatte.
Wieder kommt mir jener Satz aus Jurassic Park in den Sinn: „Die Zeit läuft so schnell, dass wir rennen müssen, um hinterherzukommen.“ Irgendwie ist da ne Menge dran …
2018 und das Blog „Kultur-Geschichte(n)-Digital“
Für das Blog war 2018 eigentlich ein gutes Jahr. Die Kultur-News habe ich, bis auf die jetzige kleine Weihnachtspause und eine etwas längere Sommerpause, regelmäßig jede Woche zusammengestellt und sie haben inzwischen ihre feste Leserschaft, was mich sehr freut und wofür ich mich an dieser Stelle bedanken möchte.
Auch meine kleine Reihe über Tischzuchten wird offenbar gerne gelesen, ebenso wie die erst mit zwei Beiträgen versehene Reihe über die Geschichte der Esskultur. Tja, und auch der Zettelkasten ist kräftig gewachsen über’s Jahr. Dafür gab es leider nicht einen Sonntagsspaziergang, ein Zustand, der sich dringend ändern muss.
Eine neue Reihe auf dem Blog, die mir ganz speziell am Herzen liegt, ist der „Museums-Tipp“, kurz #MusTipp. Hier stelle ich vor allem kleinere, unbekanntere Museen vor. Einen ersten #MusTipp hat es schon gegeben über das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen und der zweite, über das Goethe-Museum in Düsseldorf, ist gerade in Vorbereitung worüber ich mich sehr freue. An dieser Stelle mein herzlicher Dank an Robert Werner vom Deutschen Uhrenmuseum und Damian Mallepree vom Goethe-Museum. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren noch viele Tipps folgen werden.
Besonders viel Spaß bereitet haben mir in diesem Jahr die Blogparaden, als da waren #SchlossGenuss, #DHMMeer und zum Schluss #SalonEuropa.
#SchlossGenuss, das war für mich natürlich ein gefundener Genuss, denn Schlösser und höfische Geschichte sind nun einmal seit vielen Jahren einfach meine Themen und so begab ich mich mit dem Herrn Goethe auf eine Reise zu den Schlössern des Rheingaus und natürlich durfte dabei auch der Genuss in Form von Wein nicht fehlen, denn was wäre der Rheingau ohne ihn. Besonderes Highlight war, dass sich an die Blogparade auch noch ein Gewinn anschloss, der mir eine SchlossCard für die Schlösser in Baden-Württemberg bescherte und mich direkt zu einer virtuellen Reisevorbereitung inspirierte. Angetreten habe ich diese Reise in der Realität leider noch nicht …
#DHMMeer war die zweite Blogparade des Jahres, das unter dem Motto „Sharing Heritage“ stand und ich stellte mir die Frage, wem das Meer eigentlich gehört und weil so viel rechtsgeschichtliche und rechtsphilosophische Betrachtung dann doch etwas sehr trocken ist, stellte ich auch noch einen Beitrag für’s Herz zusammen: „Die Poesie des Meeres“.
#SalonEuropa war die dritte und letzte Blogparade, die im Rahmen des Kulturerbejahres an den Start ging. Ich hab mich irgendwie schwer getan mit diesem Thema, wusste nicht wie ich es packen soll, wohin ich den Fokus legen soll und habe lange nachgedacht, um mich dann dafür zu entscheiden eine sehr persönliche Betrachtung des Themas zu schreiben. Es wurde eine kleine kurze Familiengeschichte, die viele Facetten der Geschichte und Entwicklung Europas zeigt und meine Liebe zum Gedanken „Europa“ erklärt.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Tanja Praske, Andrea Hahn, Marlene Hofmann und das DHM für diese drei Blogparaden, die viel Spaß gemacht haben und für viel Stoff zum Nachdenken sorgten, auch noch nach ihrem Ende, wie man vor allem dem Blogbeitrag von Tanja Praske entnehmen kann, den sie angesichts der Diskussion um den Sinn von Blogparaden im Kulturbereich verfasste.
Viel Spaß gemacht haben auch die Twitterchallenges, die – zugegeben – nur indirekt mit dem Blog zu tun haben. Als erste Challenge gab es die #blackandwhitechallenge und dann für mich sogar zweimal die #Buchchallenge. Ich bin gespannt, was das neue Jahr bei Twitter so alles bringen wird.
2018 und mein Leben als Historikerin
Beruflich war 2018 ein gar nicht so schlechtes Jahr, das mir die Möglichkeit bot auch wieder einmal so richtig wissenschaftlich zu schreiben, mich in neue Felder einzuarbeiten und auch mal anders auf Gewohntes zu schauen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Prof. Dr. Harm von Seggern bedanken, der mir erlaubte eine Deadline zu reißen und viel Verständnis zeigte.
Vieles von dem, was in diesem Jahr – wissenschaftlich betrachtet – angestoßen wurde, wird erst in den nächsten Jahren so richtig sichtbar werden und ich freue mich auf die Projekte, die – zum Teil noch erst als Idee – aus all dem entstanden sind.
Besonders schön waren auch zwei Kontakte, die sich in diesem Jahr ergaben und die auch eng mit diesem Blog in Verbindung stehen: Der eine ist der zu Andrea Hahn und zum Projekt „SGD – Zu Tisch“. Hier hatte ich die Möglichkeit mitzuarbeiten und einige Beiträge für das Schlossmagazin zu veröffentlichen, so zur „ersten Barista“ und zu einem Hofrat auf Diät; eine Arbeit, die mir ungeheuer viel Spaß gemacht hat. Vielen herzlichen Dank liebe Andrea für diese Möglichkeit! Ein zweiter Kontakt, der entstand, war der zu Peter Soemers und der Europeana, einem Projekt, das ich schon seit Jahren mit Begeisterung verfolge und dass ich nun auch endlich die Gelegenheit habe, aktiv zu unterstützen. Vielen Dank Peter für diese Chance; ich freue mich auf einen regen Austausch im neuen Jahr und gelobe mehr Aktivität!
Privater Jahresrückblick 2018
Während sich die Geschichte des Blogs und der Historikerin im Jahr 2018 grundsätzlich positiv liest und auch tatsächlich war, war die Geschichte des Jahres für mich persönlich eher – geschmeichelt formuliert – suboptimal. Hier könnte ich im Grunde den Jahresrückblick von 2017 noch einmal einsetzen, denn auch 2018 war geprägt von der Erkrankung meines Mannes und hier ist auch der Grund für die ein oder andere Deadline, die ich reißen musste.
Aus all dem hat sich aber auch ergeben, dass mir in diesem Jahr ein Thema so richtig präsent geworden ist: Barrierefreiheit, Teilhabe. Damit ist es nämlich in der Tat in diesem Land nicht so wirklich weit her, wie ich quasi jeden Tag erleben darf. Vor allem, wenn es um Menschen mit nicht auf den ersten Blick sichtbaren Behinderungen geht, die aber dennoch spezieller Hilfe und spezieller Angebote bedürfen, um am täglichen Leben, auch am kulturellen Leben, teilhaben zu können. Ein Thema, das mich mittlerweile oft ärgerlich macht und ein Problem, dem ich mich in den nächsten Jahren sicher vermehrt widmen werde.
Mir bleibt an dieser Stelle nur eins und das tue ich mit großer Freude: Danke zu sagen! Danke an meine Familie, die Freunde und Bekannten, die Ärzte und auch an so manchen Unbekannten, an all die, die geholfen haben, die uns unterstützt haben, einfach da waren und zugehört haben.
MERCI!
Und für das Nächste Jahr – 2019 – bleibt mir ein Wunsch: es möge privat ein wenig ruhiger werden und beruflich mindestens genauso aufregend wie 2018.
Ihnen und Euch, meine lieben LeserInnen wünsche ich ein gesundes, glückliches Neues Jahr 2019, auf das viele Wünsch in Erfüllung gehen mögen!
Promovierte Historikerin, Autorin, Kulturvermittlerin und Bloggerin.
Themen: digitale Kulturvermittlung – #digKV – Social Media – Storytelling – Geschichte(n) erzählen